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Mag64

Donkey Konga - Lesertest
  Lesertest von Hendrik Vornhagen

Nintendos Innovativabteilung hatte ja mal wieder zugeschlagen und so bekamen auch wir im guten alten Europa vor einiger Zeit in den Genuss des vermeintlichen Trommelhits „Donkey Konga“.

Auch bei mir war die Euphorie groß, sollte dieses Spiel doch mal etwas vollkommen „Anderes“ sein. Doch leider konnten nicht alle Erwartungen erfüllt werden, denn auch hier gilt: Jede Medaille hat zwei Seiten.

Durchweg gefallen kann das einzigartige Prinzip des Spiels. Mit den praktisch kostenlos beigelegten und einwandfrei verarbeiteten Bongas geht’s los. Das schlichte Im-Takt-Trommeln fesselt den Spieler einfach durch das Neuartige sofort an den Controller. Auch die Lernkurve ist angenehm gestaltet und die drei Schwierigkeitsgrade (wenig Noten, viele Noten, abartig viele Noten) erleichtern den Einstieg auch für Musikmuffel ungemein. Dass dann auch keine Langeweile aufkommt, dafür sorgen die 30 Songs aus allen möglichen Musikrichtungen. Bis auf ca. eine handvoll Ausnahmen gibt es hier durchweg schöne Lieder, zu denen es sich bestens trommeln lässt. Schade nur, dass man den Song „We will rock you“ (ja wohl DER Klassiker, wenn’s um Rhythmus geht) zwar in der US Version findet, aber nicht in der PAL Version.

Kann das Spielprinzip und die Grundrahmenbedingungen also durchaus gefallen, sorgen aber einige Kritikpunkte für ein wenig Frust. So hat man sich meiner Meinung nach einfach zu sehr auf dem Innovationsbonus ausgeruht und vergessen genügend Spielmodi für den Langzeitspaß einzuführen. Man hat lediglich eine handvoll Modi, die sich aber allesamt sehr ähnlich sind. Außerdem fehlen schlichtweg die Belohnungen. Die Motivation für Einzelspieler fällt also sehr rapide, nachdem man zwar in allen Liedern eines Schwierigkeitsgrades Gold geholt hat, aber nichts dafür erhält. Eine etwas ernüchternde Bilanz. Man kann sich zwar mit im Einzelspielermodus verdientem Geld in „DK Town“ etwas kaufen, jedoch sind dies meist nur belanglose Bongosounds. Es fehlen die neuen Lieder, denn jeder hätte es wohl gerne gesehen, wenn man noch einige Lieder frei spielen kann. Fehlanzeige! Dafür winken Minigames für 1-2 Spieler. Leider sind diese genauso nutzlos, wie die kaufbaren Bongosounds. Zunächst sind es nur drei an der Zahl und diese dann auch ziemlich schlecht und langweilig umgesetzt.

Höhepunkt ist und bleibt also das reine Trommeln. Bei Donkey Konga darf man drum herum einfach nicht mehr erwarten. Das Spiel steht und Fällt mit dem Vergnügen, dass man an der Musik und speziell am Trommeln hat. Das gilt im Übrigen auch für den Vierspieler Modus. Positiv anzumerken, dass der auch mit Controllern als „Ersatz Bongos“ funktioniert. Es gibt allerdings nur einen Modus für 4 Spieler, keine Schwierigkeitsgrade und im Grunde keine richtige Abwechslung außer verschiedene Lieder. Das mag für ein bis zwei Stunden sehr lustig sein, aber danach flacht es ab und man greift wieder zu bewährten Partygames. Da kann man schon besser zu zweit Trommeln, wo es immerhin einen speziellen 2 Spieler Duell Modus gibt, der zumindest kurzfristig was Neues bietet.

Donkey Konga ist also nicht durchweg empfehlenswert. Im Einzelspielermodus scheitert das Spiel bald an der fehlenden Motivation und im Multiplayer fehlen die interessanten Spielmodi. Nichtsdestotrotz ist das Game für alle, die mal was Neues spielen wollen, gut geeignet. Es macht einfach Spaß. Und auch wenn man die Bongos immer mal wieder einige Zeit ruhen lassen wird, irgendwann juckt es wieder in den Fingern und man trommelt doch noch mal wieder eine Runde.

Positiv:

+ beigelegte Trommeln
+ innovatives Gameplay
+ kurzweiliger spaßiger Multiplayer
+ Gute Songliste

Negativ:

- zu wenig Spielmodi
- keine freispielbaren Songs
- schlechte Minigames

Gesamtwertung

Einzelspieler: 71%

Multiplayer: 83%

Hendrik Vornhagen

 
                   

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