Lesertest von Hendrik Vornhagen
Und täglich grüßt das Murmeltier...oder: Und jährlich grüßt EA alle Fußballfans.
Fifa geht in eine neue Runde und präsentiert sich besser als je zuvor.
Electronic Arts hatte sich für dieses Jahr wieder allerhand vorgenommen und hoch und heilig versprochen die Fifa Serie noch einmal ein gutes Stück nach vorn zu bringen. Und tatsächlich: Es scheint gelungen zu sein.
Auffälligste Neuerung ist die neue First Touch Steuerung, die der besseren Ballkontrolle dient. Schön zu sehen, dass groß angekündigte Evolutionen auch mal funktionieren können. Denn im Gegensatz zur „Off-The-Ball“-Steuerung von vor einem Jahr, funktioniert diese neue Technik einwandfrei und sorgt für ein sehr viel intensiveres und spaßigeres Fußballspiel. Der Ball läuft einfach flüssiger. Hinzu kommen neue Kunststücke, die man mit dem C Stick vollführen kann und neue Möglichkeiten mit dem Ball, wie Heber, Steilpass, angetäuschter Schuss oder Steilflanke. Dinge, die das Spiel ebenfalls beleben und abwechslungsreicher machen.
Darüber hinaus wurde aber wenig verändert. Die Grafik ist noch mal ein Stückchen besser. Das erkennt man hauptsächlich daran, dass nun noch mehr Spieler wie ihre realen Vorbilder aussehen (fast komplett die erste Bundesliga und sogar viele Spieler aus der zweiten Liga) und die Stadien klarer und detaillierter daher kommen. Die Grafik punktet einfach, ohne Sensationen zu bieten. Dafür sind die Animationen und die KI der Spieler besser als je zuvor. Die CPU gesteuerten Kumpanen spielen in der Abwehr nun richtig mit und grätschen dabei so realistisch wie noch nie.
Die Kommentatoren wirken ver(schlimm)bessert. Viele Kultsprüche der Vorjahresversion wurden entfernt (zb. „Der Spieler war ja verletzt, den konnte er gar nicht reinschießen“, obwohl der Spieler quicklebendig war). Dafür gibt es neue Kalauer: „Ohhhh.. Fernschuss! Der war sehr knapp! Und was kommt jetzt? Nachschuss! Daneben“. Vorrausgegangen war ein Eckball (!!!), nach welchem ins Aus geköpft worden war.
Ansonsten klingen die Fans wie eh und je. Soll heißen ziemlich genial. Am Sound gibt es nichts zu meckern. Auch die Liedauswahl innerhalb der Menüs kann man als durchaus gelungen bezeichnen.
Überhaupt sind die Menüs deutlich aufgeräumter und übersichtlicher aufgebaut. Taktik, Aufstellung etc. lassen sich nun viel einfacher und bequemer handhaben. Das kommt auch dem erweiterten Karrieremodus zugute, der im Übrigen auch sehr nett gestaltet wurde und so das Spiel für Solisten langfristig attraktiv macht.
Fifa bleibt Fifa und daran ändert sich auch diesmal nichts. Insgesamt ist das Spiel durch die First Touch Steuerung, die neuen Möglichkeiten mit dem Ball und die bessere KI der CPU Recken deutlich besser spielbar als Fifa 2004. Außerdem ist es durch die übersichtlicheren Menüs auch noch besser bedienbar. Schade nur, dass es teilweise ziemlich langsam läuft. Actionfanatiker werden mit Fifa 2005 wohl nicht glücklich. Simulationsfreunde greifen sowieso zu, da man auf dem Cube keine Konkurrenz erwarten darf.
Positiv:
+ First Touch Steuerung
+ neue Aktionsmöglichkeiten
+ bessere Menüs
+ gelungener Karrieremodus
+ sehr gute Soundkulisse
+ viele Originalgesichter
+ Abwehrverhalten der CPU Spieler
+ sehr gute Animationen und Kollisionsabfrage
Negativ:
- langsames Gameplay
- Abseitsregel nicht in vollem Umfang integriert
- Sehr hoher Mem Card Verbrauch (für alles über 140 Seiten)
Gesamtwertung: 86%
Vergleich: Vorgänger: 83%
Hendrik Vornhagen
