Einleitung....
"Blowout" - soll das etwa ein Spiel sein? Eine mit Sicherheit berechtigte Frage. Vor allem deshalb, weil der Titel auf europäischen Releaselisten niemals zu lesen war. Aber das heißt noch lange nicht, dass es den Titel nicht gibt. Zwar ist er nun schon seit einiger Zeit in den USA erhältlich, dennoch hat das Mag'64 nun die Möglichkeit eine Art Nachtest zu erstellen, so dass Ihr da draußen rundum mit Informationen versorgt seid. "Blowout" wurde von Majesco veröffentlicht, die Thematik des Spiels wird mit drei Worten äußert klar und deutlich auf den Punkt gebracht: Ballern, ballern, ballern!
Menus und die Story....
Mit der aktuellsten Version des Freeloader funktioniert "Blowout" reibungslos, für jeden von Euch erstellten Spielstand wird ein Speicherblock auf Eurer Memory Card in Anspruch genommen. Der Titel gliedert sich in insgesamt 10 Level-Bereiche, wobei das Spiel von der Seite dargestellt wird. Euer Hauptcharakter, Marshall "Dutch" Cane, ist Mitglied der "Jump Posse" und bis unter die Zähne bewaffnet. Cane befindet sich auf "Honour Guard", einer von Klonen infizierten Gegend, die die Sicherheit in diesem Bereich nicht mehr gewährt. Widerliche Kreaturen in Form von überdimensionalen Heuschrecken kreuchen durch die engen Gänge, immer wieder wird Cane von feuerspeienden Fleischbergen attackiert. Regelmäßig verstellt ein automatisches MG-Geschütz das weitere Vorankommen, grässliche, libellenartige Flugkreaturen greifen Euch mit durchschlagenden Energiegeschossen an. Eure Aufgabe ist klar und wird über Funk von Eurem Kollegen am Anfang jedes Levels verdeutlicht: Besiegt die Untiere und bahnt Euch den Weg zum rettenden Ausgang der riesigen Plattform!
Doch bevor es losgeht, werfen wir noch einen kurzen Blick auf das Hauptmenü. Die Action beginnt über den Punkt "Next Mission", die Spieleinstellungen dürft Ihr innerhalb der Options nach Lust und Laune verändern. Ist ein Level erfolgreich abgeschlossen, könnt Ihr diesen üben den Level Select auf ein Neues erforschen. Des Weiteren ist es möglich "Cheat Codes" aus vier einzelnen Wörtern zu erstellen, wobei hier eine Prise Glück mit Euch sein muss, andernfalls wird es Euch kaum gelingen hier von Erfolg gekrönt zu sein. Neben den "Credits" wird Euer Spielstand für die Ewigkeit gespeichert ("Save"), oder Ihr könnt das Spiel verlassen ("Exit Profile").
Das Gameplay....
Die Mission beginnt in "Area 1". Cane ist voller Elan den Höllenkreaturen Feuer unterm Hintern zu machen. Doch vorerst scheint das Vorhaben kaum in die Tat umsetzbar. Lediglich eine Waffe - ein Maschinengewehr mit unbegrenzter 9mm-Munition - schmückt Euer Waffenarsenal. Zwar zerbröselt Ihr hiermit die Gegend, respektive Gegnerschaft, relativ anständig, im späteren Spielverlauf wird von Cane aber ein anderes Kaliber erwartet. Die anrollenden Feindesscharen würden Euch ohne schlagkräftige Verteidigungsmaßnahmen schlichtweg in Grund und Boden "rammen". Jedoch haben die Entwickler für Abhilfe gesorgt, indem sie in benahe jedem Level eine neue Schusswaffe platzierten, welche Euch das Leben um einiges erleichtern wird. Ist der Flammenwerfer in seiner Intensität kaum ausreichend für heftige Attacken, teilt die Minigun in dieser Hinsicht schon wesentlich kräftiger aus. Der Granatenwerfer fegt Eure Feinde restlos vom Bildschirm, der Raketenwerfer hinterlässt überall dort derbe Verwüstungen, wo Ihr ihn einsetzt. Die mit Abstand beeindruckendste Zerstörungswumme ist die "Sonic Impulse Cannon", ein blauer Energiestrahl, welcher nach kurzer Aufladungszeit atomare Zerstörungskräfte freigibt, die jegliches Leben im Nu auslöschen.
Klingt beeindruckend - ist es auch! Klar, die Abwechslung von "Blowout" lässt, im Gesamten gesehen, zu wünschen übrig. Dennoch macht das hirnlose Ballern durchaus Spaß. Grund hierfür sind unter anderem auch die riesigen, verwinkelten Levels, die zu einer Entdeckungstour einladen. Aufzüge bringen Euch von Stockwerk zu Stockwerk. Eine erotische Damenstimme verkündet Euch in welcher Etage Ihr Euch befindet. Jeder Level kann mit einem Highscore beendet werden, die Punkte dazu erhaltet Ihr durch das Ausschalten Eurer Opponenten. Sollte Euch während Eurer Reise der Bildschirmtod ereilen, ist das kein Problem, da im Level verschiedenfarbige Energietore zu finden sind, welche zugleich als Speicherpunkt im Level dienen. Um diese Durchgänge passieren zu können, bedarf es einer gleichfarbigen Karte, die die Energieschranken deaktiviert und Cane somit freien Fuß gewährt.
Eine im rechten oberen Bildschirm eingeblendete Minikarte zeigt Euch Euren Standort sowie alle einschlägigen Orte, an welchen es etwas zu erledigen gibt. Fundorte von Karten werden ebenso eingezeichnet wie Kommandopulte, an welchen Ihr zuvor versperrte Tore öffnet. Mit Hilfe der nützlichen Map steuert Ihr problemlos durch die verwinkelte "Basis", immer auf der Suche nach dem nächsten Ziel beziehungsweise einer Ladung Munition für Eure Angriffswerkzeuge. Besitz die Standardwaffe einen unbegrenzten Waffenvorrat, so findet Ihr für die "Sonic Impulse Cannon" nur selten geeignete Ladung. Nichtsdestotrotz werdet Ihr während des kompletten Spieles mit ausreichend Schiessbarem versorgt, Eure Feinde haben nur selten etwas zu lachen. Canes Lebensenergie ist anfangs auf eine Leiste begrenzt, gut versteckte Items erhöhen die Lebensenergie auf 200 %. Ebenso könnt Ihr im Spiel Power-Ups finden, die die Schussstärke Eurer Waffen verbessern, meist müsst Ihr hierzu Passagen freischießen, die zum einen nicht auf der Karte verzeichnet, zum anderen durch scheinbar undurchdringliche Wände versperrt sind ("Secret Areas"). Zusätzliche Schutzschilde komplettieren ein sinnvolles Verteidigungsrepertoire, mit welchem Ihr gegen die Kreaturen vorgeht. Trotz alle dem ist Marshall "Dutch" Cane ein zäher Hund, der sein Abenteuer selbst ohne Zusatzausrüstung glänzend meistern würde. Zuträglich ist dem Ganzen der faire Schwierigkeitsgrad samt den gut platzierten Speicherpunkten während der Stages. Cane kann zwar nicht springen, jedoch verpassten die Entwickler ihm einen Jet-Pack, welcher ihn dauerhaft in der Luft hält - einige Feinde haben kaum eine Chance den Marshall zu attackieren, da der Höhenunterschied für Sprungattacken doch ein wenig zu groß ist.
Grafik & Sound....
In punkto Grafik reißt "Blowout" keinen Spieler vom Hocker. Einzig die tollen Explosionseffekte sind hier eine Erwähnung wert. Die Levels ähneln sich in ihrer grafischen, sehr futuristisch gehaltenen Darstellung, in vielen Punkten. Selbst die Levelbosse sind kein Vorzeigeobjekt. Jedoch ist das auch nicht weiter tragisch, da es den Entwickler, gelungen ist, ein Spiel zu kreieren, welches dank seiner Präsentation ein Spielgefühl entwickelt, mit welchem man sich gerne anfreundet.
"Blowout" wurde komplett in Englisch umgesetzt, die seltene Sprachausgabe wurde professionell synchronisiert, die düstere Musik passt zu der insgesamt dunklen und bedrohlichen Atmosphäre. Satte Soundeffekte peitschen das Geschehen voran, während der gesamten Spieldauer kommt in keiner Weise Langeweile auf.
Fazit....
Obwohl die Abwechslung bei vorliegendem Titel keine Preise gewinnt, macht das simple Spielprinzip dennoch eine Menge Spaß. "Action satt!" heißt das Motto von "Blowout". Dieser Devise folgend, explodiert Euer Fernsehbildschirm sekündlich, Hunderte Feinde werden dem Boden gleichgemacht, die bedrückend-wirkenden Gänge gleichen einem Schlachtfeld ganz besonderer Art. Obwohl die Spielzeit relativ gering ist, macht das Gezeigte umso mehr Spaß - Grund hierfür ist die Art und Weise wie die Entwickler das Spiel aufbauen. Immer mal wieder eine motivierende Waffe, selbst die Kreaturenhorden werden erst von Level zu Level stärker, so dass die Fairness gewahrt bleibt. Für "Blowout" braucht man eindeutig ein Faible - fehlt einem dieses, hält man das Spiel für nichts weiter als stupides Rumgeballer. Seid Ihr hingegen im Besitz eines gewissen Baller-Spleens, findet Ihr hier eine günstige Alternative, die Ihr beim Importeur Eurer Wahl schleunigst ergattern solltet.
