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NDS Top Spin 2
 
 
Top Spin 2 - NDS
Matthias Engert (15.05.2006)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: PAM
GENRE: Tennis
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 5-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Sportspiele auf dem DS beschränken sich im Moment noch sehr auf das Thema Fußball. Ansonsten bietet dieses Genre wenig bis garkeine Alternativen. Im Bereich Simulationen sieht es außer Fußball und Golf völlig düster aus. Fast schon überraschend das Take2 mit der 2K Games Serie daran etwas ändert. Lange nicht mehr auf einem Nintendo System vertreten meldet man sich mit Top Spin 2 auf dem Nintendo DS zurück. Seit den Zeiten eines Boris Becker oder einer Steffi Graf ist zwar Tennis immer weniger Publikumsmagnet, dennoch ist Tennis weiterhin eine beliebte Sportart. Zumindest virtuell kann man sich nun wieder einen Schläger schnappen und auf der Tour zeigen wer der Beste ist. Mit dem Anspruch einer Simulation samt lizenzierten Spielern und Spielerinnen kommt Top Spin 2 daher. Wollen schauen ob man dem als Spieler auch zustimmen kann.

Menus und die Story....

Positiv das man auch in einem Spiel wie diesem die deutsche Sprache nicht vergessen hat. Dazu kommt ein Multiplayer für 2 Spieler und der wie immer wichtige Batteriespeicher in einer Autosave Variante. In Sachen Story sollte man hier natürlich nichts erwarten. Eine Stärke des Spiels ist allerdings das Ihr hier einen Anfänger der Szene führen könnt und somit einen Karriere Modus um einen Spieler herum gebaut wurde. Ansonsten bleibt ein Hintergrund in dem Sinne außen vor. Nach der Sprachwahl folgt das eigentliche Hauptmenu mit dem Crack der Szene, Roger Federer im Hintergrund. Recht spartanisch zeigt sich dieses und man bietet euch einzig den Punkt Jetzt Spielen, den Karriere Modus und die Optionen an. Diese bieten nichts besonderes und lassen euch einzig die Möglichkeit Sprache und Soundeinstellungen zu tätigen. Mehr ist es auch nicht und Ihr könnt euch so schnell den eigentlichen Spielmodi widmen.

Technik und Gameplay....

Der Modus Jetzt spielen bringt euch zu einem Spielchen Just for Fun, das Ihr allein oder eben auch gegen einen menschlichen Spieler angehen könnt. Dabei stehen euch Einstellmöglichkeiten in Sachen Spiellänge und Platzwahl zur Auswahl. Dazu bekommt Ihr hier die Möglichkeit die im Spiel enthaltenen lizenzierten Spieler und Spielerinnen zu steuern. Je 8 an der Zahl findet man nur reale Namen vor. Wer einmal Tommy Haas über den Platz scheuchen will und die Stöhnerei von Fräulein Mauresmo erleben will ist hier goldrichtig. Der eigentliche Kern des Spiels ist aber die Karriere, die zunächst vielversprechend beginnt. Wählt man die Karriere an beginnt alles mit dem Erstellen des eigenen Charakters. Neben der Wahl ob männlich oder weiblich gilt es einen Namen zu vergeben und man darf in einem kleinen Editor das Aussehen und den Schlagstil anpassen. Was man schnell mitbekommt ist die Tatsache das man diesen Charakter mit der Zeit entwickeln kann. Etwas das in einem Game wie diesem nie verkehrt sein kann um die Langzeit Motivation oben zu halten. Habt Ihr nun euren Charakter erstellt wechselt Ihr auf die große Hauptkarte des Karriere Modus, was hier nichts anderes ist als die Weltkarte. Hier findet Ihr nun neben einer eigenen Basis im gesamten 26 Turniere. Davon sind anfangs 3 zugänglich, während der Rest erst freigeschaltet werden muß. Neben Pseudoturnieren sind allerdings 10 reale Plätze und Turniere dabei, inklusive der großen Grand Slam Schauplätze wie z.b. Wimbledon oder Melbourne. Auch die Platzbeschaffenheit, egal ob Sand, Gras oder Hartplatz ist wie in den realen Turnieren. Auch dies ist ein großer Pluspunkt, da allein das Freischalten eine lange Spielzeit mit sich bringt. Alles zu gewinnen und dadurch am Ende die Nr. 1 der Tennisszene zu werden ist eine weitere Geschichte und auch für mich noch weit weg. Was aber auch an anderen Dingen liegt. Doch dazu später mehr.

Wie schon erwähnt bietet das Spiel die Möglichkeit den Spieler zu entwickeln, sprich ihn durch Erfolge besser zu machen. Immerhin 7 Fähigkeiten kann man so mit der Zeit pushen. Angefangen bei der Schlagkraft über die Präzision bis hin zu speziellen Eigenschaften wie dem Aufschlag oder der Rückhand im Match. Um dies nun zu entwickeln muß man mit der Zeit natürlich die Turniere erfolgreich abschließen. Um aber nicht gleich als absoluter Noob durch die Turniere zu schusseln bietet die sogenannte Basis 4 Minispiele an, in denen Ihr auf einem Tennisplatz Punkte für das Entwickeln verdienen könnt. In verschiedene Level aufgeteilt spielt man nicht nur immer schwerere Versionen dieser Spielchen frei, sondern erlebt in gewisser Hinsicht auch Mario Golf Feeling. Denn die Vorgaben entsprechen in der Tat mehr einem Minispiel als realem Tennis. Gutes Beispiel ist das Minispiel Schlagsequenz. Dabei ist die Sichtweise weit auf einen Tennisplatz angelegt und die gegnerische Seite in 4 Bereiche eingeteilt. Innerhalb von 60 Sekunden blinken diese Bereiche in verschiedenen aufeinanderfolgenden Sequenzen auf, die Ihr mit dem Schläger und entsprechenden Schlägen nachmachen sollt. Was natürlich nur geht wenn man die Steuerung beherrscht. Um das Thema Steuerung und Sichtweisen etwas näher zu beleuchten schauen wir gleich in das erste Allerwelts Turnier. Zunächst gibt es zu jedem Turnier eine Info in Sachen Wertigkeit, dem Preisgeld und über wieviele Runden das ganze ablaufen wird. Danach wird man auch schon in das Match gebeamt und erlebt zunächst einen ansprechend gemachten Rundflug über die Tennisarena. Dabei werden Top wie auch Touch Screen sehr schön einbezogen. Danach beginnt das eigentliche Spiel und Sprachausgabe begleitet euch ab jetzt. Was hier bedeutet das Spielstände und Vorteil auch akustisch rüber gebracht werden. Die Sicht auf die Spiele in Top Spin 2 ist zweigeteilt. Neben einer Weit weg Variante, wie man sie aus vielen Tennisspielen her kennt, gibt es hier eine sehr dynamische Nahkamera direkt hinter dem Spieler.

Allerdings ist das größte Manko vor allem bei der dynamischen Variante ein nicht weg zu diskutierendes Ruckeln auf manchen Platzarten, was den Spielspaß zumindest in dieser Sichtweise doch nach unten ziehen kann. Kümmern wir uns also zunächst um die Weit weg Variante, die Ihr mitten im Spiel wählen könnt und somit hin und herwechseln dürft, sofern Ihr mit einer Variante nichts anfangen könnt. Dabei wartet in der Weit weg Variante auch ein Seitenwechsel. Fest einstellen das man nur auf einer Seite spielen möchte kann man hier nicht. Es sei denn Ihr spielt nur in der dynamischen Sichtweise. In Sachen Steuerung unterscheidet das Spiel grob in den Bereich normales und sicheres Gameplay und in eine Risiko Variante. Beginnen wir dabei erstmal mit der sicheren Variante und den einzelnen Schlagmöglichkeiten. Hier wartet der Entwickler in der Tat mit allem auf was das Tennisherz begehrt. Aufschläge sind zunächst mit allen Actiontasten machbar. Drückt man z.b. die A-Taste erscheint im Bild eine Balkenanzeige. Man könnte diese unbeachtet lassen und vollführt einen einfachen Aufschlag, der eigentlich immer ankommt. Erste Steigerung weil schneller ist das erneute Drücken der A-Taste bei sich füllenden Balken um Speed zu erhöhen. Dazu könnt Ihr das Kreuz drücken um die Richtung grob zu ändern. Wie bei allen Aktionsmöglichkeiten spielt die Entwicklung des eigenen Spielers hier natürlich mit hinein. Man spürt das wenn man seinen eigenen Charakter anfangs mal mit einem Just for Fun Spielchen z.b. mit Roger Federer vergleicht. Als Indikator kann man nun auch den Touch Screen nehmen der neben dem Spielstand den Speed des eigentlichen Schlages anzeigt. Ansonsten spielt sich das Game selber komplett im Top Screen ab. Hat der Gegner den Ball zurück geschlagen zeigt sich ein weiteres System in der Steuerung. Wie in vielen Spielen könnt Ihr durch gedrückt halten der Actiontasten den Schlag verstärken, bleibt aber dabei nicht zwingend auf der Stelle stehen. Auch in der Bewegung ist dies möglich. Dabei spielt der Stand zum Ball eine wichtige Rolle und mündet so in Vorhand und Rückhand Schlägen.

Dabei kommen nun alle Tasten des DS zum Einsatz. Dient der A Knopf für einen sicheren und einfachen Schlag könnt Ihr das ganze mit der B-Taste als Top Spin spielen. Die X-Taste dient für den Slice, während der Y-Knopf den Lobschlag abdeckt. Zusätzlich könnt Ihr nun die L-Taste drücken um auch einen Stoppball einzustreuen. Die Ausführung der einzelnen Schläge ist an sich gut umgesetzt und kann so auch visuell gut nachvollzogen werden. Das Problem an der Sache bleibt auch in der Weit weg Variante das leider immer noch vorhandene Ruckeln. Da man mit der Zeit das Timing für das Drücken eines Knopfes zur Ausholbewegung und den Schlagmoment lernen muß ist das immens wichtig. Und wie es bei leichtem Ruckeln immer wieder der Fall ist, klappt es nicht immer, weil man im Treffmoment den Ball nicht immer sieht. Vor allem das Thema Richtungsbestimmung spielt hier mit hinein. Man drückt oftmals die Richtung auf dem Kreuz und muß feststellen das im Treffmoment der Spieler dank der Framerate noch nicht fertig ist und der Schlag doch wieder einfach geradeaus geht. Wobei es Unterschiede gibt. Spielt Ihr z.b. auf Gras ist das ganze weit weniger spürbar als auf einem Hartplatz, wo der schnelle Untergrund ebenfalls Auswirkungen hat. Mit der Zeit muß man sich damit teilweise arrangieren und vor allem die Anfangszeit mit dem Game ist alles andere als leicht. Da man eh als Nr. 100 der Weltrangliste startet sind Erfolge alles andere als ein Selbstläufer. Scheidet man aus einem Turnier aus kann man dieses jedoch jederzeit neu beginnen. Nur eben nervig wenn die technische Seite das Spielvergnügen trübt. So ist es auch nicht verwunderlich das die Risiko Variante der Steuerung am Anfang des Spiels kaum Verwendung findet und fast schon in Unspielbarkeit mündet. Hier könnt Ihr nun in allen Schlagvarianten zusätzlich noch die R-Taste drücken. Dies zaubert einen weiteren Balken auf den Screen, bei dem Ihr einen hoch und runterschnipsenden Strich mittig im Balken stoppen müßt. Dabei zum einen das eigentliche Geschehen im Auge zu behalten und den Balken ist oft ein Ding für sich und bietet sich erst für erfahrenere Spieler an.

Es dauert im gesamten schon eine Weile ehe man erste Erfolge einfährt und das Spiel auch Spaß macht. Ganz so negativ wie es sich anhören mag ist es natürlich nicht. Aber eben auch entfernt von einem entspannenden und perfekten Gameplay. Gefallen tut dann die Gegner KI, die sich immer wieder unterscheidet und die Gegner verschiedene Stärken mitbringen. Es gibt Spiele in denen Ihr an der Grundlinie kleben bleibt um ein Match später am Netz Erfolg zu haben. Läuft es einmal macht das Spiel auch Spaß und jeder Punkt in der eigenen Entwicklung der Stats motiviert schon um das nächste Turnier anzugehen. Größtes Ärgernis bleibt aber die angesprochene Framerate. Zwar nicht so schlimm in der Weit weg Kamera stört es dennoch und macht besonders zu Beginn der Karriere das Schlagtiming und vor allem die Richtung nicht einfach. Ist der eigene Charakter halbwegs entwickelt kann man dennoch Erfolge einfahren. Zudem bekommt man die angesprochenen höheren Level der 4 Minispiele, die für zwischendurch durchaus geeignet sind. Das Spiel hat so im gesamten 2 Gesichter. Anfangs teilweise zäh und je nach Untergrund eine schwache Technik was den Spielspaß mindert. Mit der Zeit wird das ganze besser ohne aber das schlußendlich ein Top Game daraus wird, geschweige denn eine Simulation. Diesen eigenen Anspruch erfüllt das Spiel leider nicht.

Grafik & Sound....

Grafisch kann man am Spiel wenig aussetzen. Nimmt man die Framerate als technischen Aspekt hier und da mal raus, so bietet sich dem Spieler ein Game mit gelungenen Animationen der Charaktere. Egal welchen Schlag Ihr ausführt oder in welcher Situation die Spieler sich gerade befinden. All diese Szenen sind in Sachen Animationen sehr schön umgesetzt. Gerade in der dynamischen Sichtvariante sieht man dies recht gut. Keine Pixeleffekte oder abgehackte Bewegungen trüben das Gesamtbild. Die Plätze selber sind was die Untergründe angeht ordentlich gestaltet und Gras oder Sand sieht auch hier so aus wie man es erwartet. Zuschauer, sofern man sie wahrnimmt sind zwar grafisch recht einfach gehalten, trüben aber das grafisch gelungene Gesamtbild nicht. Wäre eben nur nicht die hier und da schlechte Framerate. Beim Sound gibt es wenig zu schreiben. Auf Musik außerhalb der Menus verzichtet man, so das sich die Geräusche in den Matches auf den Schiedsrichter und die Zuschauer beschränkt. Zwar wird bei den Zuschauerreaktionen schon variiert und schlechte wie gute Schläge auch akustisch von diesen honoriert oder eben nicht. Allerdings hat man diese Varianten schnell alle mal durch, so das hier im Endeffekt immer das gleiche auf den Spieler wartet.

Multiplayer....

Der Multiplayer erlaubt es euch nun gegen einen menschlichen Spieler anzutreten. Schade das man dabei keine Single Card Variante eingebaut hat, die diesen Modus klar aufgewertet hätte. So muß jeder der beiden Spieler über ein Spiel verfügen, was aufgrund der Technik nicht unbedingt lohnenswert ist. Spielen könnt Ihr dann aber mit allen enthaltenen Charakteren auf den 10 realen Turnierplätzen. Dabei stehen euch auch hier die Einstellmöglichkeiten zur Verfügung um Spiellänge oder Tie Break Nutzung anzupassen.

Fazit....

Top Spin 2 bietet zunächst einige sehr gute Ansätze die ein Tennispiel wie dieses aufwerten. So stehen auf der Haben Seite neben realen Spielern und Spielerinnen auch die enthaltenen echten Turniere samt der möglichen hohen Spielzeit im Karriere Modus. Dazu kommt ein Entwicklungsfeature mit dem man den eigenen erstellen Charakter mit der Zeit besser machen kann. Negativ und vor allem am Anfang des Spiels ist die nicht immer problemfreie Technik. Mehr oder weniger stark spürbares Ruckeln macht nicht jedes Match zum Vergnügen und das Schlagtiming und damit der elementarer Bestandteil des Gameplays verhindern ein ungetrübtes Spielvergnügen. Zwar nicht unspielbar muß man sich damit arrangieren und über die zähe Anfangszeit hinweg kommen um auch Spaß mit dem Game zu haben. Für einen Top Hit auf dem DS reicht es dadurch aber nicht und die Chancen für Konkurrenzprodukte es besser zu machen sind durchaus gegeben.

 

+ Viele Turniere/Spielzeit
+ Karriere Modus
+ Reale Spieler/Plätze
+ Fähigkeiten Entwicklung
+ Minispiele
+ 2 Sichtweisen
- Framerate trübt Spielerlebnis
- Schlagtiming schwierig
- Anfangs zäh spielbar
- Kein Single Card MP

GRAFIK: 76%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 60%

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