Einleitung....
Schaut man sich die Erfolgslisten auf dem DS an, so schneiden Spiele welche das Touch Screen Feature ausnutzen meist recht gut in der Spielergunst ab. Zeigt auch das gerade die innovativen Möglichkeiten des Nintendo DS angenommen werden. Dennoch sind die Spiele mit wirklich konsequenter Touch Screen Ausnutzung noch in der Minderheit auf dem DS. Daran ändert Atari etwas und bringt mit Titeuf Mission Nadia ein Spiel auf den Markt, das fast ausschließlich auf die speziellen Feature des DS setzt. Ein bißchen vergleichbar mit Project Rub stehen Minispiele im Vordergrund, die der Spieler z.b. mit dem TC oder dem Mikro lösen kann. Bei uns eher noch unbekannt ist Titeuf als Charakter in Frankreich eine feste Größe. Comics und Filmumsetzungen sprechen da bei unseren Nachbarn eine eindeutige Sprache. Was der Held auf dem DS zustande bringt wollen wir etwas genauer beleuchten.
Menus und die Story....
Zunächst geben die Entwickler dem Spiel alles mit auf dem Weg was man erwarten darf. Ihr bekommt ein komplett deutsches Spiel, das euren Fortschritt über einen intelligenten Autosave sichert. Wie es sich für einen Comic Helden gehört bringt das Spiel auch eine Story mit. Titeuf ist nichts anderes als ein kleiner Junge, der mitten in der Pubertät die Aufmerksamkeit einer gewissen jungen Dame erreichen will. Tanja, die Schönheit der Schule steht aber nur auf Jungs die Mutig sind und mit Streichen in der Schule und Nachbarschaft glänzen. Sogar eine interne Liste führt die gute Tanja, wer momentan in ihrer Gunst ganz oben steht. Titeuf will nun nichts anderes als auf dieser Liste ganz nach oben um sich die Belohnung in Form eines Kusses abzuholen. Bei diesem Vorhaben greift Ihr ihm unter die Arme und steuert den kleinen Titeuf durch das Abenteuer.
Nach der Sprachwahl erwartet euch das Hauptmenu, das euch neben dem eigentlichen Abenteuer einen Highscore Modus anbietet, der dem Spiel einige Punkte bescheren sollte. Denn alle enthaltenen Minispiele kann man so nach dem Freispielen auch Just for Fun zocken um seine Ergebnisse zu steigern. Dazu kommen die Credits und die Profileinstellungen. Hier könnt Ihr zur Not ein zweites anlegen und Laden, sowie die Profile auch wieder löschen. Mehr ist es zu Beginn nicht und man kann sein Abenteuer mit dem vielsagenden Namen Mission Küsschen beginnen.
Technik und Gameplay....
Nach einer kleinen Einführung läßt man euch dabei schnell die Steuerung übernehmen. Dabei ist das Spiel in 2 Gameplay Teile eingeteilt. Einen Art Adventure Modus und die eigentlichen Minispiele. Der Adventure Modus erinnert an 3D Spiele und Ihr schaut hier im Top Screen in einer Third Person Sicht auf das Geschehen. Hier spielt der Touch Screen mehr informatorisch eine Rolle und bietet eine Karte der Umgebungen. Innerhalb der Umgebungen, die mit der Zeit immer mehr werden trifft Titeuf diverse Charaktere, die entweder Tipps oder eben Aufgaben in Form der Minispiele in petto haben. Im Adventure Teil ist die Steuerung dann auch recht simpel und wird auch über die Actiontasten gelöst. Per Kreuz bewegt Ihr Titeuf duch die Gegend und könnt mit der A-Taste Personen ansprechen. Dazu kommt mit der L und R Taste die Möglichkeit dazu die Kamera frei um Titeuf zu drehen. Zoomen oder den Blickwinkel verstellen kann man nicht, ist aber aufgrund der friedlichen Umgebung nicht nötig. Mit Gefahren, die vielleicht eine Lebensleiste erforderlich machen würden habt Ihr hier nichts am Hut. Der Adventure Modus ist wirklich nur Mittel zum Zweck und die Minispiele sind der Kern des Spiels. Neben der Karte bietet in diesem Modus der Touch Screen auch die Möglichkeit eine Art Datenbank aufzurufen, in der man alle Minispiele mit Namen aufgelistet zu sehen bekommt. Solche die gelöst sind werden dabei durchgestrichen dargestellt. Übrigens hat man auch so das Speichern gelöst. Habt Ihr ein Minispiel gelöst streicht Ihr mit dem Pen über den Touch Screen den Minispiel Eintrag durch und das Spiel sichert so euren Fortschritt. Der Ablauf um im Spiel voran zu kommen ist nun fast immer gleich. Auf der Karte findet Ihr meist kleine Hinweise wie Pfeile oder Charakterköpfe wohin euch die Reise aktuell führt. Man läuft also durch die Gegend und sucht nach dem auf der Karte abgebildeten Charakterkopf. Man spricht ihn an und landet meist in einem der Minispiele.
Insgesamt warten 36 Minispiele im Spiel auf euch um gelöst zu werden. Und wie sich zeigen sollte sind bis auf wenige Ausnahmen fast alle nur mit den speziellen DS Features lösbar. So kommt also neben dem Touch Screen auch das Mikro mal wieder zu seinem Recht. Beginnt ein Minispiel bekommt Ihr einen speziellen Bildschirm mit der Aufgabenstellung, was gleich auf euch wartet. Man klickt auf Weiter und los geht das Minispiel. Die Minispiele reichen nun von Geschicklichkeitsvarianten, über Zeichnen und Pustespielchen bis hin zu Minispielen die das Gehirn anstrengen. Traut man dem Spiel anfangs Tiefgang nicht unbedingt zu, so merkt man schnell das viele Minispiele durchaus sehr durchdacht gemacht sind. Ein paar Beispiele sollen euch das verdeutlichen was hier auf euch wartet. Ausgerüstet mit dem Pen warten viele Zeichnen und "Rubbelspielchen" auf euch. Dabei wird das ganze visuell auch im Top Screen dargestellt, während unten die Action wartet. So gilt es z.b. auf einem Karussel einen von Titeufs Freunden dazu zu bringen, sein Frühstück wieder unter die Leute zu bringen. ;-) Dazu muß das Karussel so schnell gedreht werden, das sich eine Magenanzeige füllt. Also müssen mit stetig schneller werdenden und genauen Bewegungen auf dem Touch Screen Kreise gezeichnet werden. Oder Ihr müßt in mehreren Stufen vorgefertige Muster ausmalen, ohne dabei die Linien zu übermalen. Das ganze mit Zeitdruck und immer verzwickteren Motiven recht gelungen. Weiterhin kommen Geschicklichkeits Varianten dazu, in denen man oft im richtigen Moment eine Aktion über den Touch Screen auslösen muß. 2 Buttons z.b. für Laufen und Springen, während oben im Screen in einer von links nach rechts gehenden Jumper Einlage Titeuf vor einem Halbstarken wegläuft. Dazu bietet das Spiel auch Minispiele, die durchaus für Erwachsene herhalten können und den Grips ein wenig anstrengen.
Beispiel dafür ist ein Minispiel, das fast schon an die Sendung "Wer wird Millionär" erinnert. In vielen Runden hintereinander werden euch immer Fragen gestellt, während im Touch Screen 4 Antwortmöglichkeiten gegeben werden. Auch hier seid Ihr unter Zeitdruck und habt nicht ewig Zeit für die Auswahl. Dabei sind die Fragen von Einfach bis Knifflig einzustufen und eine gewisse Allgemeinbildung darf man hier schon mitbringen. Gefällt mir aber gut. So bekommt das Spiel also fast schon einen pädagogischen Touch, auch wenn Minispiele mit einem Namen wie "Techno-Pupsen" diesen Eindruck wieder verwischen können. ;-)) Man sollte vieles hier also nicht zu Ernst nehmen. Dazu kommen auch Racer in verschiedenen Varianten, die neben herkömmlicher Action Tasten Steuerung auch über den TC umgesetzt sind. Auf jeden Fall ist das ganze sehr konsequent und technisch sehr gut gemacht. Alle Minispiele kann man bei Fehlversuchen gleich nochmal versuchen bis man es schließlich schafft. Viele gelingen aber meist beim ersten mal, während es aber dennoch einige Varianten gibt für die man mehrere Anläufe braucht. Dennoch bleibt die Zielgruppe schon im jüngeren Segment angesiedelt. Hat man das Minispiel gelöst streicht man es wie schon erwähnt durch und sucht sich neue Abenteuer. Dabei lernt Ihr im Verlauf immer neue Gebiete um die Schule herum kennen, ohne das man nun epische Ausmaße vor sich hat. Muß es ja auch nicht, da man immer wieder hin und herwechselt. Später kommen auch Minispiele dazu die man nicht zwangsläufig vorgesetzt bekommt. Z.b. kann man im Park einen Brunnen finden, der ein Minispiel beherbergt, das einem Shooter ähnelt. Per Third Person Ansicht steuert man Titeuf hier durch den abgesperrten Park, während er für Scores seine Freunde mit einer Wasserpistole jagd. Dabei wird das ganze immer wieder mit kleinen humoristischen Einlagen und Animationen unterstützt, so das die angepeilte Zielgruppe gefallen daran finden dürfte.
Die Schwäche des Spiels ist neben einem fehlenden Multiplayer auch die Spielzeit. Ähnlich wie bei Project Rub kann man locker an einem Abend durchkommen. Das dies die Wertung aber nur teilweise nach unten zieht liegt im angesprochenen Rekorde Modus, wo man alle Minispiele jederzeit und einzeln spielen kann. Einige machen auch nach dem x-ten mal noch Spaß. Im gesamten werden ältere Spieler teils unterfordert, für jüngere Spieler mit Minispiel Vorliebe und einem Faible für die DS Feature kann man das Spiel aber durchaus empfehlen.
Grafik & Sound....
Grafisch ist das Spiel kein Meilenstein. Auch wenn die 3D Umgebung im Adventure Modus sauber programmiert ist, wirken die etwas eckigen Umgebungen und einfachen Texturen manchmal etwas lieblos. Auf der anderen Seite ist sie Mittel zum Zweck und sicher nicht der Anspruch der Entwickler ein grafisches High End Game auf den DS zu zaubern. Die Minispiele schließen sich daran an, bieten dafür aber eine hervorragende technische Umsetzung, die den Spieler bei all der TC und Mikro Nutzung nicht im Stich läßt. Beim Sound gefallen vor allem die Pop mäßig angehauchten Stücke mancher Minispiele. Im Adventure Teil selber dudelt zwar immer irgendwie der gleiche Grundsound, gefällt aber auch hier durch seine melodische Machart. Effekte hat man dagegen nicht soviele. Das besorgt dann die reale Akustik, während Ihr das Mikro und den TC benutzt.
Fazit....
Zwar ist Titeuf Mission Nadia kein Mario Party Klon auf dem DS, dennoch dürften sich jüngere Spieler durchaus angesprochen fühlen. Die teilweise sehr gelungenen Minispiele und die konsequente Ausnutzung der DS Feature heben das Spiel da schon aus der Masse heraus. Wenig spektakulär präsentiert liegt die Stärke des Spiels im Gameplay. Der Rekorde Modus lädt zum mehrmals Spielen ein, was bei manchen Minispiele durchaus Laune macht und die Jagd nach neuen Rekorden hält hier bei der Stange. Epische Ausmaße in Sachen Spielzeit sollte man nicht erwarten und auch ältere Spieler dürften von vielen Minispiele unterfordert sein. Für Jüngere Spieler nach Project Rub durchaus ein interessanter Titel. Wobei mit Psycho-Hart auch ein weiterer Schwierigkeitsgrad im Spiel schlummert. ;-)
