Einleitung....
Tick, Trick und Track. Herzlich willkommen in Entenhausen! Uups, da sind wir wohl im falschen Film gelandet! Vielmehr meinte ich Tak zum Ersten, Tak zum Zweiten und Tak zum Dritten! Richtig gelesen - bereits der dritte Teil der Tak-Serie beehrt die Nintendo-Konsolen. Der Nintendo DS-Ableger bringt Tak und seinen Freund Lok erstmals in der Geschichte in hübschem 3D auf einen Handheld! Und da der DS bekanntlich einen Touchscreen besitzt, wäre es zu wünschen, wenn dieses Feature im Spiel ausgereizt werden würde. Mal sehen, was die Entwickler von Altron hier zu bieten haben.
Menus und die Story....
Gleich zu Beginn des Spieles werdet Ihr aufgefordert einen "Vorhang" aus Urwald-Ranken per Stylus zu entfernen! Herzlich willkommen im Reich von Tak und seinen Freunden! Komplett eingedeutscht (Deutsch, Französisch, Niederländisch, Englisch) präsentiert sich "Tak - Die große Juju-Jagd". Das Hauptmenü ("Die große Juju-Jagd", "Minispiele", "Schamanen-Spiele", "Bildergalerie", "Optionen") ist übersichtlich in Szene gesetzt und verlangt von Euch die einzelnen Menüpunkte auf dem drucksensitiven Bildschirm anzuwählen. Neben dem eigentlichen Hauptspiel habt Ihr die Möglichkeit alle im Spiel vorkommenden Minispiele auf einem übersichtlichen Bildschirm einzeln zu starten. Überflüssige Extras (vier Bilder!) innerhalb der "Bildergalerie" sind nur als Nebeneffekt für Tak-Freaks zu betrachten, das "Schamanen-Spiel" - im Stile eines "Zoo Keeper" ist für ein kurzes Spielchen immer mal wieder interessant. Hier gilt es drei Köpfe bekannter Figuren aus dem Tak-Universum in einer Reihe aneinander zu reihen. Mit dem Touchpen verschiebt Ihr die Köpfe und erzielt Kombos, die Euren Score in die Höhe schnellen lassen.
Wie in den Umsetzungen für Game Boy Advance und Gamecube, gilt es auch auf dem Nintendo DS aus besagter Juju-Jagd als Gewinner hervor zu gehen. Um dieses Ziel zu erreichen müssen Tak und Lok weitläufige Umgebungen erkunden, rasante 3D-Rennen bestreiten sowie zehn Minispiele erfolgreich bestehen. Typische Rätsel à la "Besiege alle Feinde, dann geht das Tor auf" sind natürlich auch im Spiel vertreten. Zwar steuert Ihr beide Charaktere abwechselnd über den Bildschirm, die Abhängigkeiten untereinander waren im Gamecube-Teil jedoch zahlreicher. Auf der Heimkonsole waren sind die Rätsel intensiver darauf ausgelegt die Fähigkeiten beider Charaktere zu kombinieren, um einen Spielfortschritt erzielen zu können.
Technik und Gameplay....
Die Tatsache, dass Taks Abenteuer in hübschem 3D den Weg auf den Nintendo DS gefunden hat, ist schon einmal eine gelungene Sache. Gelungen ebenso ist die Steuerung der Kamera. Auf Wunsch dürft Ihr per Touchscreen die Kameraposition nach Wunsch verändern, jedoch gestaltet sich dieses Unterfangen in hektischen Situationen als etwas gewöhnungsbedürftig. Alternativ lässt sich der Blickwinkel (Third-Person-Perspektive) auch mit der "L"- sowie "R"-Taste problemlos verändern. Der Überblick bleibt daher zu jedem Zeitpunkt gewahrt.
Der Wechsel zwischen Tak und Lok funktioniert problemlos auf dem Touchscreen. Hier befinden sich auch die Anzeigen der "Zoo-Zoo-Insekten", der "Juju-Früchte" sowie der "Woo-Woo-Kristalle". In der Landschaft verteilt werdet Ihr auf diese Objekte stoßen, die wiederum zur Herstellung von Glücksdiamanten erforderlich sind. Tak, Lok sowie Euer Fahrzeug können mit Glücksdiamanten bestückt werden. Diese wertvollen Objekte verbessern Eure Attribute in verschiedenster Hinsicht. Der "Mana 3"-Stein ermöglicht es Euch beispielsweise bei Aktionen den Manaverbrauch um 35 % zu reduzieren. Weiterhin könnt Ihr das Duo hinsichtlich Ihrer Angriffskraft, der Verteidigung oder aber ihrer Lebensenergie deutlich verbessern. Ebenso dürft Ihr den Protagonisten eine neue Waffe spendieren, selbst ein Wechsel der Kleidung ist im dichten Dschungel kein großes Problem. Selbst Zaubersprüche werdet Ihr durch das glitzernde Kleinod hinzulernen. Tak darf sich selbstständig heilen oder die Bewegungen seiner Gegner erstarren lassen. Auf Wunsch beschleunigen sich seine Bewegungen und er flitzt geschwind von A nach B. Sein tollpatschiger Kumpan Lok verbessert dank der Zaubersprüche seine Angriffskraft oder wird gegenüber feindlichen Angriffen kurzzeitig immunisiert. Auch Lok kann seine Bewegungen deutlich ankurbeln. Euer Fahrzeug darf in den Punkten Wendigkeit, Beschleunigung sowie Geschwindigkeit optimiert werden - vorausgesetzt Ihr seid im Besitz der Zutaten für die Herstellung der Glücksdiamanten. An bestimmten Orten im Spiel habt Ihr die Möglichkeit die funkelnden Steine herstellen und gleichzeitig anlegen zu lassen. Jedoch kann das Spiel auch ohne das Glücksstein-Feature ohne weitere Umstände zu Ende gespielt werden.
Wie auf dem Gamecube beherrschen Tak und Lok unterschiedliche Fähigkeiten, die situationsabhängig eingesetzt werden müssen. Eine mit Ranken überwucherte Wand kann nun einmal nur der vor Kraft strotzende Lok erklimmen. Tak hingegen ist prädestiniert für das Schwimmen. Auch im Umgang mit der Magie kann ihm keiner etwas vormachen. Ungeniert feuert er lilafarbene Energiebälle in Richtung seiner Kontrahenten. Lok beherrscht eher den Umgang mit Waffen, daher reinigt er seine Umgebung mit mächtigen Hieben. Beiden Helden ist es zuteil in ein Tierkostüm zu schlüpfen, um kurze Abschnitte in animalischer Gestalt zu bestreiten.
Diese gesonderten Abschnitte laufen in Form von Minispielen ab, die Ihr erfolgreich beenden müsst, um im Spiel weiter zu kommen. In Hummerform muss Lok herabfallende Felsen zerschneiden. Hier seid dann Ihr gefragt, da der Touchpen als Hummerschere eingesetzt wird und Ihr im geeigneten Moment den Stylus entlang der gewünschten Linie bewegen müsst. Witziger ist der Einsatz von Taks Hühnerkostüm. Durch systematische Luftstöße in das DS-eigene Mikrofon wird Tak alias "Das Huhn" in der Luft gehalten. Erschwerend kommt hinzu, dass Ihr Nüssen ausweichen solltet, die von wilden Eichhörnchen nach Euch geworfen werden. Die Minispiele erfordern - bis auf eines - alle den Einsatz des Touchscreens beziehungsweise des Mikrofons. Besonders ansprechend ist die 3D-Hatz auf dem Rücken eines Alligators. Wasserstrudel sowie Felsen sind hier Eure Hindernisse. Gut möglich, dass Ihr das Spiel das eine oder andere Mal von vorne beginnen werdet bis Ihr erfolgreich seid. Schon mal Schafe in der Luft balanciert? In "Tak - Die große Juju-Jagd" ist das möglich! Ihr müsst versuchen die lebenden Wollknäuel von einer Insel zur anderen zu befördern. Mit dem Touchpen berührt Ihr die Schafe auf dem Bildschirm und haltet sie somit in der Luft. Gelungen ist auch der Angriff der fliegenden Nerbils. Dank Taks magischen Fähigkeiten treibt Ihr den Jungs aber schnell den Spaß aus und zeigt wo der Hammer hängt. Da die Minispiele durchweg witzig gestaltet sind, kann man den Entwicklern in diesem Punkt durchaus ein Lob aussprechen.
Die eigentlichen Jump ´n Run-Abschnitte sind ähnlich aufgebaut wie auf dem Gamecube, jedoch wirkt alles etwas abgespeckt. Das Abenteuer ist sehr linear gestaltet, die Anzahl der Aufgaben ist im Gegensatz zum Gamecube-Teil eingeschränkter. Zwar müsst Ihr auch "Fackeln" entzünden, um beispielsweise Mauern einzureißen - Musikeinlagen wie auf dem Nintendo-Würfel gibt es jedoch nicht. Sich bewegende Plattformen erfordern Euer Köpfchen, fette Gegnermassen zum Ende des Spieles hin setzen Euer Durchhaltevermögen voraus.
Innerhalb der Autorennen ist Euer ganzes Können gefordert. Zwar ist die Steuerung etwas schwammig, jedoch würden sich die Strecken durchaus für ein eigenes Spiel eignen. In grafischer Hinsicht machen diese nämlich einiges her. Der Streckenverlauf kann auf einer kleinen Karte betrachtet werden. Hier könnt Ihr Euch ebenfalls orientieren, wie weit die Verfolger (im besten Fall) hinter Euch liegen.
Grafik & Sound....
Der erste Gedanke, den ich beim Spielen von "Tak - Die große Juju-Jagd" hatte war das Nintendo 64. Grafisch erinnert der Titel sehr stark an vergangene Tage - durchaus positiv wie wir finden. Zwar ist der Detailreichtum der Levels nicht optimal, jedoch sind die Umgebungen sehr abwechslungsreich in Szene gesetzt. Luftige Plattformeinlagen sind im Spiel ebenso enthalten wie die Flora und Fauna eines grünen Dschungels. Auch die Kamerabedienung wurde gut gelöst - vor allem im Endkampf wird diese Euch optimale Dienste erweisen. Die Animationen der Charaktere sind hübsch umgesetzt worden und wirken sehr geschmeidig. Zwar sind die Texturen relativ pixelig, die Levelgestaltung sowie die dargestellte Idylle machen diesen Malus jedoch wieder wett.
Leider konnte uns der Sound bei der Nintendo DS-Umsetzung nicht überzeugen. Einfallslos wirken die Musikstücke bis auf wenige Ausnahmen. Flair wird dabei kaum vermittelt. Auf eine Sprachausgabe wurde ebenfalls verzichtet, da hierbei wahrscheinlich der Rahmen der DS-Karte gesprengt worden wäre.
Fazit....
Der Einsatz von Tak und seinem Partner Lok auf dem Nintendo DS kann man als gelungen betrachten. Zwar ist der Spielumfang nicht enorm, angesichts der Minispiele werdet Ihr aber immer mal wieder einen Blick darauf werfen, da Highscores geknackt werden wollen und der Touchscreen gut in das Gameplay integriert wurde. Selbst das Mikrofon findet im Spiel seinen Platz! Zwar ist der Rätselanteil - im Gegensatz zur Gamecube-Umsetzung etwas nach unten geschraubt worden, dennoch sind die Levels eine runde Sache - vor allem zum Ende des Spiels hin. Die Minispiele machen Spaß, die Gegner sind teilweise eine echte Herausforderung (Endboss!). Das Feature der Glücksdiamanten ist zwar nicht Spiel-entscheidend, jedoch im DS-Ableger am deutlichsten ausgearbeitet. Jump ´n Run-Fans sollten unbedingt mal einen Blick auf Taks DS-Abenteuer werfen - grafisch ist es eine gelungene Sache.
