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NDS
 
 
Spider-Man 2 - NDS
Matthias Engert (11.03.2005)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Vicarious Visions
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Die Auswahl an Spielen zum DS Start ist relativ groß und deckt dazu auch viele Genre ab. Ob nun alte Bekannte in Jumper Gewand, Puzzle Games oder etwas für Rennspielfreunde. Dazu darf natürlich auch die Lizenzabteilung nicht fehlen. Diesen Part deckt hier nun Activision ab die mit ihren Helden Spider-Man an den Start gehen. Sorgte Teil 2 im letzten Jahr sowohl auf dem GBA und dem GCN für Spielspaß geht also für Nintendo Jünger in eine drittes Abenteuer. Dabei durfte man auch hier gespannt sein wie man die Möglichkeiten des DS ausnutzt. Das die Chancen erstmal ganz gut stehen liegt am Entwickler. Zwar ist Software auf dem DS für alle Firmen neu, dennoch durfte man beim Entwickler Vicarious Visions einiges erwarten. Denn im Handheld Sektor haben sie uns schon den einen oder anderen Knaller spendiert.

Menus und die Story....

Lobenswert das man auch hier das Spiel in komplett deutscher Sprache auf den Markt kommt, auch wenn die Texte im Spiel eher gering anzutreffen sind. Aber schön zu sehen das sich dies scheinbar einbürgert auf dem DS. Spider-Man 2 ist auf dem DS eines der wenigen Single Player Spiele das euch zunächst mit einem gelungenen Vorspann einstimmt. Dabei ist natürlich auch hier die Story die gleiche wie im Film und den anderen Versionen. 2 Jahre sind vergangen seitdem Peter Parker das erste mal als Spider-Man in den Strassen von New York auftauchte. Jetzt steht er seinem bisher gefährlichsten Gegener genüber: Doc Ock. Früher bekannt als Dr. Otto Octavius verwandelte sich der Nuklear Physiker durch einen Unfall in ein tentakelbewehrtes Monster, das Spider-Man für seine Verwandlung verantwortlich macht. Hier steigt Ihr als Spieler ein und schwingt euch durch New York um nicht nur Doc Ock das fürchten zu lehren. Das Hauptmenu das man auf dem Touch Screen findet bietet euch zunächst 3 Speicherplätze an, die den Fortschritt auch mit einer Prozentanzeige wiedergeben. Ansonsten hält man sich mit Menupunkten sehr zurück. Einzig den Spielstart kann man wählen sowie die Credits begutachten. Optionen in dem Sinne findet man hier garnicht. Wählt man den Spielstart an gelangt man zur Kapitelauswahl und das eigentliche Spiel startet.

Technik und Gameplay....

Sequenzen im Spiel die man auch hier sofort zu Gesicht bekommt hält man im Großteil in Standbildern die mit Texten unterlegt sind. Ausladende Sequenzen die der DS ja darstellen könnte findet man nur sehr wenige. In der Kapitelauswahl habt Ihr anfangs Zutritt zum ersten von insgesamt 14 Kapiteln, wobei davon 4 Boss Locations sind. Habt Ihr ein Kapitel gelöst dürft Ihr diese jederzeit erneut betreten. Hintergrund hier da Upgrades und Bewertungen eine Rolle spielen, die man finden und bekommen kann. Positiv das diese Wertungen permanent abrufbar sind und auch angezeigt wird ob und welches Upgrade Ihr gefunden habt. Startet man sein Abenteuer beginnt das ganze mit einer angesprochenen Einleitung und der Spieler findet sich in New York wieder. Dabei bekommt man zum Start eines Kapitels sogenannte Ziele angezeigt. Eingeteilt in Primär und Sekundärziele sind einige zwingend, während andere nicht unbedingt gelöst werden müssen. Allein das Thema Zeit für ein Kapitel ist immer ein Sekundärziel, wobei die Vorgaben teilweise unmöglich in meinen Augen erscheinen. Was die Screen Aufteilung angeht geht Vicarious Visions einen einfachen Weg der den Touch Screen leider nur sehr wenig nutzt. Im Spiel dient der obere Screen um das Spielgeschehen wie gewohnt zu zeigen, während der untere Toch Screen nur über eine Info was Zeit und Ziele angeht verfügt. Dabei ist der Toch Screen von verschiedenen Symbolen unterlegt. Diese stellen Spider-Man's Special Moves dar, die man per Touch Screen antippen kann und der aktuell gewählte ab sofort per R-Taste zur Verfügung steht. Mehr ist es eigentlich nicht und damit recht dürftig genutzt.

Doch kommen wir zum spielerischen Aspekt. Der obere Screen zeigt das Geschehen auf den ersten Blick in einer 3D Sicht, was grafisch erstmal recht gelungen rüberkommt. Spider-Man steht mitten im Bild und erweckt so den Eindruck überall hingehen zu können. Nicht ganz. Denn eine Bewegung auf dem Kreuz und Spider-Man läuft wenn man so will nur nach links und rechts wie in einem 2D Scroll Prügler. Das ändert sich in dem Sinne auch nicht und wird nur aufgelockert durch Kurvenfahrten, wo die Kamera mitgeht, der Spieler aber dennoch auf einer Linie bleibt. Zumindest technisch wirkt diese Variante aber recht gelungen. Die Sache mit dem gigantischen 3D New York wie auf der Verpackung beschrieben sollte man also nicht ganz so wörtlich nehmen. Die Steuerung dagegen auf die ich nun komme ist allerdings sehr gelungen und überzeugt ebenfalls durch exakte Ausführung und technische Umsetzung. Anfangs ist Spider-Man mit einigen Varianten ausgestattet. Per Kreuz lauft Ihr von links nach rechts und habt per B-Taste den Sprung. Drückt man jetzt im Sprung die B-Taste nochmal und hält die Taste gedrückt aktiviert man den Netzschwung, der wirklich sehr schön weich und sauber funktioniert. Drückt man während des Netzschwunges eine der Richtungen auf dem Kreuz könnt Ihr schneller schwingen oder langsamer oder eben auch an Höhe gewinnen und tiefer gehen. Nach einiger Übung geht das sehr schön leicht von der Hand. Die Knöpfe A und Y dienen nun für Spider-Man's Grundattacken wie Schlagen und Treten, während die R-Taste wie schon angesprochen den unten angeklickten Special ausführen, von denen Ihr anfangs nur wenige zur Verfügung habt. Die X-Taste wiederum dient der Netzleine um z.b. aus dem Sprung nach oben zu zielen und man sich so z.b. an Decken ziehen kann. Das ganze geht auch schräg oder seitlich von Häuserwänden und funktioniert ebenfalls tadellos.

Letzte und sehr wichtige Steuervariante ist die L-Taste mit dem man den Spinnensinn aktiviert. Drückt man diesen verlangsamt sich das ganze Spiel in einen Zeitlupen Modus und Ihr könnt bestimmte Hindernisse und Gegner leichter und besser ausschalten. Ein bißchen wie in Viewtiful Joe gemacht. Mit diesen Steuermöglichkeiten steht euch das Pseudo 3D New York nun offen und will Feindfrei gemacht werden. Dabei sind die Level logischerweise recht verwinkelt und gehen vor allem weit in die Höhe. Wenn möglich kann man sich so unendlich schwingend von ganz links nach ganz rechts bewegen. Die Ziele und damit das Gameplay ist ähnlich gelagert wie auf dem GBA. Zum einen gilt es reichlich Schurken aus dem Weg zu räumen und Spider-Man 2 wird so zum Scroll Prügler a al Final Fight. Leider nicht ewig viele Gegner Varianten warten diese überall herumstehend darauf verhauen zu werden. Trefft Ihr auf einen könnt Ihr nun eure Attacken einsetzen um dessen Lebensenergie auf Null zu bringen. Dabei hat jeder Gegner über seinem Kopf eine kleine Lebensleiste, die einem zeigt was der gute noch braucht. Einzig die Boss Gegner haben ihre eigene mächtige Leiste oben rechts im Screen. Neben den einfachen Schlagvarianten könnt Ihr diese auch kombinieren und Combos hinbekommen. Ebenso könnt Ihr Gegner von Häuserdächern kicken oder in explosive Tonnen und ähnliches. Auffällig ist die immer gleiche herangehensweise, die manchmal penetrant auf die eigene Lebensleiste geht, weil Blocken schwer ist. Abwarten ist meist falsch. Die KI ist so eigentlich recht simpel, aber durch das penetrante Angreifen auch mal nervig. Oben links unterstützt euch dabei nun die eigene Lebensleiste und die für die Specials darunter.

Muß man die Lebensleiste mit Pick Ups immer wieder auffüllen regeneriert sich die Special Leiste immer wieder von selbst. Weitere Ziele sind zusätzlich zu den Gegnern oftmals das Retten von Personen, die irgendwo eingesperrt oder bewacht werden. Oder es gilt Schalter zu finden um z.b. eine Anlage abzuschalten. Die Mischung aus diesen 3 Aspekten beschreibt fast alle Ziel im Spiel, die dazu natürlich oftmals gemischt werden. Diese Infos werden euch dann immer unten mit angezeigt. Also wieviele Gefangene und Verletzte Ihr z.b. gerettet habt oder wieviel Schurken erledigt sind. Immer mit der Gegenüberstellung wieviele im gesamten auf euch warten. Da man aber weder eine Karte noch ein Radar oder ähnliches zur Verfügung hat muß man all diese Dinge selber finden, was manchmal in stupider Herumsucherei endet, weil einem vielleicht eine Böswicht zum Level End fehlt, den aber partout nicht findet. Hinweise oder Hilfen hat man hier keine. Hat man die Primärziele erfüllt gilt es einen Endpunkt zu finden und man schließt damit das Level ab. Was mir gut gefällt ist die Einbindung der Umgebung und das Level Design. Zwar gehen viele Level auch nur über Hochhäuser und sind damit nicht so schwer. Aber oftmals gilt es verwinkelte Etagen eines Hauses abzuklappen und Flammen, Elektrobarrieren oder Abluftventilen auszuweichen. Dazwischen immer wieder Gegner und wenn enthalten die Gefangenen. Hier gibt es dann wenigstens leise vernehmbare Hilfe Schreie wenn man in der Nähe ist und ist nicht ganz so blind beim Suchen. Von daher also ein flüssiges Gameplay das sich auch so spielt. Dafür sorgt die wirklich gute Steuerung, die zwar vieles bietet und damit kompliziert anmutet, was aber nach einer gewissen Zeit leicht von der Hand geht.

Was mir aber über die Kapitel hinweg garnicht gefallen hat ist die Tatsache das Ihr über keinerlei Rücksetzpunkte verfügt. Etwas das dem Spiel einige Punkte kostet. Auch wenn Spider-Man 2 nicht der schwerste Titel auf Erden ist ärgert nichts mehr als wenn 99% aller Ziele in einem Kapitel gelöst sind und man draufgeht. Denn dann findet man sich auf dem Kapitelscreen wieder und beginnt komplett von vorn. Und auch wenn manche Sekundäre Ziele z.b. eine Kapitelzeit von wenigen Minuten fordern. Man sitzt meist wesentlich länger, was oft an den langwierigen Suchaktionen liegt weil einem doch irgendwas entgangen ist. Geht dann nach 30 Minuten etwas schief gibt's einen kurzen Schrei und man fängt von vorn an. Glücklicherweise sind Stürze aus großen Höhen kein Thema für die Lebensleiste. Dann wäre manchmal noch schneller Schluß. Aber zumindest kann das nerven wenn man partout diese Momente eines Level Neubeginns andauernd erlebt. Abfedern in Sachen Lebensleiste kann man diese durch Power Ups, die in verschiedenen Kapiteln wie auch für die Special Leiste und die Moves herumliegen und eingesammelt werden müssen. Nie was schlechtes wenn man die Leisten verlängern kann und man damit etwas mehr Luft beim Gegner Killen hat. Was die Boss Kämpfe angeht hat man eigentlich nur 2 Böswichte, kämpft allerdings gegen einen gleich mehrmals, was sich dann auf engem Raum abspielt. Aber auch hier macht sich die Steuerung sehr gut, die immer noch das größte Plus für ein solches Spiel darstellt. Denn im gesamten ist das Gameplay oftmals das gleiche und nur der Weg zum Ziel ist anders. Solange man gut vorankommt und nicht alles 100 mal ablaufen muß macht das ganze auch Spaß und ist kurzweilig. Dennoch hätte man mehr machen können und dem Spiel so auch mehr Spielzeit geben können. Fängt man nicht aller 2 Versuche neu an ist man in 6-7 Stunden hier durch.

Grafik & Sound....

Grafisch wirkt das ganze zunächst recht gut gemacht. Auch wenn Spider-Man selber sich nicht frei bewegen kann wirkt der 3D Effekt der Umgebung schon auf den Betrachter. Dazu bekommt man schöne und klare Texturen, was vor allem technisch auch überzeugen kann. Kein Ruckeln oder ähnliche Einbußen die man hier hinnehmen muß. Gerade beim ewigen Schwingen nicht unwichtig. Die Animationen sind gut und man merkt schon das man hier Spider-Man steuert und nicht Shrek. ;-) Beim Gegner Design hätte man etwas variieren können, da doch oftmals immer die gleichen auf einen lauern. Auf der anderen Seite haut man sie eh um und regt sich darüber kaum noch auf. Auch Effekte gibt es zu sehen, die vor allem bei den Flammen oder dem Spinnensinn gut rüberkommen. Spider-Man bleibt ja auch hier ein Spiel mit Comic Vorbild. Und für diesen Anspruch ist die Grafik gelungen. Der Sound fällt da ein wenig ab. Die Schlaggeräusche klingen immer etwas blass und einfach gehalten, während dabei im Hintergrund immer das gleiche Thema abläuft. Zwar actionlastig gehalten ist die Musik nichts weswegen man dieses Spiel kaufen müßte.

Fazit....

So bleibt am Ende ein flüssig zu spielendes Game das vor allem in Sachen Technik und Steuerung punktet. Hier weiß das ganze zu überzeugen und die Netzschwingerei macht Laune. Grafisch mit der Comic Vorlage gut umgesetzt kommt man gut voran solange man alles 1 oder 2 mal sieht. Die Schwächen des Spiels sind dann die immer wiederkehrenden Missionziele und vor allem wenn etwas schiefgeht der sofortige Neugebinn des Levels. Das hätte man meiner Meinung nach entschärfen können, da man durch dumme Fehler durchaus Frust emfpinden kann. Dazu kommt dann oftmals stupide Herumsucherei was Fehler provoziert. Viel Action die aber meist immer auf das gleiche hinaus läuft. Also ein bißchen wie auf dem GBA. Nur dort konnte die Spielzeit dennoch überzeugen. Wer auf die exzessive Nutzung des Touch Screens hofft wird enttäuscht. Hier bläst Spider-Man 2 in das gleiche Horn wie Rayman. Für Spider-Man Fans aufgrund der Steuerung und Action durchaus sinnvoll sollten Action Fans im allgemeinen vielleicht noch ein wenig auf Alternativen warten.

 

+ Sehr gute Steuerung
+ Technisch gelungen
+ Level Designs
+ Charakter Entwicklung
+ Comicumsetzung Grafik
+ Komplett deutsch
- Keine Rücksetzpunkte
- Ziele oft die gleichen
- Ab und zu stupides Suchen
- Touch Screen kaum genutzt
- Wenig Gegner Varianten/KI

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 67%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 71%

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