Einleitung....
Auch der zweite DS Titel, den wir euch heute vorstellen ist kein Unbekannter in der Spieleszene. Wer sich noch an seine guten alten N64 Zeiten erinnert wird die Snowboard Kids sicher noch gut in Erinnerung haben. Dabei ist die DS Version nicht einfach nur ein simpler Aufguß, sondern bietet eine Mischung aus Inhalten beider damals erhältlicher SBK Spiele. Zudem füllt das Spiel endlich mal die Sparte Snowboard auf dem DS, auch wenn das Spiel vielleicht ein paar Monate zu spät erscheint. Aber uns Spielern ist das ja eigentlich egal und wir schauen was der Pistenspaß auf dem DS so drauf hat.
Menus und die Story....
Entwickler Atlus spendiert DS Spielern dabei ein Spiel das seine englischen Fachbegriffe beibehält und in vielen Dingen dabei selbsterklärend daherkommt. Weiterhin bietet man euch einen Batteriespeicher in Form eines Autosaves, sowie einen Multiplayer in Form einer Multi und Single Card Variante. Eine Story sollte man in einem Spiel wie diesem eher nicht erwarten. Wenn man so will übernehmt Ihr die Rolle eines der Helden im Spiels und müßt versuchen der König der Kids zu werden. Nach einem stimmigen Vorspann, der euch mittels InGame Szenen auch die enthaltenen Charaktere vorstellt wartet das obligatorische Hauptmenu auf euch. 5 Punkte bietet man euch dabei an. Spielerisch warten das Single Game, der VS Mode und das Training darauf von euch besucht zu werden. Dazu kommen die Optionen und der Shop. Die Optionen bieten euch die Möglichkeit den Sound anzupassen, erspielbare Cheat Codes zu aktivieren und den internen Speicher komplett zu löschen. Das es im Spiel mehr gibt als nur Pisten nach unten zu brettern merkt man schnell wenn man das Training einmal besucht. Hier werden euch die 3 Eckpfeiler des Gameplays genauer vorgestellt. Neben dem fahrerischen Teil an sich gilt es sich dem Thema Tricks zu widmen und den Umgang mit Item's a la Mario Kart zu erlernen. Auf die schnelle gesagt ist das Spiel also eine Mischung aus 1080 und Mario Kart. Schauen wir also in den Single Game Modus und sehen uns den spielerischen Teil genauer an.
Technik und Gameplay....
Wählt man den Single Game Modus an warten 3 Spielmodi auf den Spieler. Neben dem Hauptmodus World Tour Challenge könnt Ihr euch am Slalom Modus und dem Boss Battle auch einzeln versuchen. Einzeln auch deshalb weil diese Dinge auch in der Challenge eine Rolle spielen und man alle verschiedenen Facetten darin mischt. Stürzen wir uns also gleich in die World Tour Challenge. Einmal gestartet entscheidet man sich zuerst für einen Charakter. 6 stehen euch anfangs zur Auswahl, 2 weitere könnt Ihr im Verlauf freispielen. Jeder einzelne wird euch dabei genauer vorgestellt und bietet zudem Stats z.b. in Sachen Speed oder Trick Vermögen. Dinge die im Spielverlauf durchaus wichtig sein können. Es gibt die typischen Allrounder und die Charaktere, die bestimmte Dinge besser können als andere. Habt Ihr euch entschieden gelangt man zum Herzstück des Modus. 3 verschiedene Meisterschaften warten darauf von euch gelöst und gewonnen zu werden. Anfänglich ist dabei nur die Variante C anwählbar. Erst wenn diese komplett gelöst ist schaltet man die nächste Variante frei. Innerhalb dieser 3 Meisterschaften warten 8, 10, 12 Rennen und Events darauf gelöst zu werden und unterteilen sich eben in die Bereiche Rennen, Slalom und die ungewöhnlichen Boss Kämpfe. Wählt man nun seine Klasse an darf man in den Vorberreitungsteil des Spiels eintauchen. Denn einfach so auf die Piste geht es auch nicht. Positiv das man diverse Dinge anpassen kann. Oder sagen wir besser kaufen und wählen. Denn vor jedem Rennen habt Ihr die Möglichkeit ein anderes Board zu wählen oder wenn verfügbar Secrets zu kaufen um sie gleich im Rennen einzusetzen. Erst danach könnt Ihr das erste Rennen starten und bekommt zudem zu jedem Event Infos worum es geht und was das Ziel ist.
Neben dem Namen der Location die euch erwartet zeigt man euch so z.b. als Spielziel an, das Ihr das Rennen mindestens als Dritter beenden müßt um zum nächsten Rennen vorgelassen zu werden. Von daher eher ungewöhnlich das es keinen Meisterschaftsmodus in dem Sinne gibt. Also Punkte durch Platzierungen und ähnliches. Man muß nur die Vorgaben pro Rennen erfüllen um weiter zu kommen. Schafft man es dann alle Vorgaben zu knacken, bekommt man ein Kronensymbol an die Meisterschaft und darf sich um die nächste kümmern. Schauen wir uns zuerst ein normales Rennen an, bei dem viele Gameplay Elemente und Features eh zum Tragen kommen. Habt Ihr alles eingestellt beginnt das ganze mit einem kurzen Blick auf die Strecke und danach zur Startbox. Gleich bei allen Rennevents ist die Anzahl der Gegner mit 3, die mit euch dem Ziel entgegenbrettern. Ungewöhnlich ist hier die Streckenführung wenn man eine der immer 3 Runden beendet hat. Man fährt praktisch den Berg hinunter in einen Zielbereich, muß dann durch ein spezielles Tor fahren und wird oben am Berg wieder losgelassen und fährt das ganze wieder nach unten. Ziel ist es wie schon erwähnt die Vorgabe zu erfüllen, was meist im Erreichen des dritten oder ersten Platzes mündet. Dabei spielt sich nun das ganze auf dem Top Screen ab, während der Touch Screen Anzeigen übernimmt und auch für aktive Eingaben reserviert ist. Später kommt dabei sogar das Mikro mit zum Einsatz. Alles beginnt nach dem Start mit antippen des Touch Screens um den Charakter in Bewegung zu setzen. Das gleiche Spielchen gilt es bei Stürzen oder Bergauf Passagen zu tätigen. Die Steuerung ist zunächst relativ simpel gehalten. Per Kreuz lenkt Ihr den Charakter und könnt so weite Kurven excellent fahren. Enge Kurven kann man alternativ durch zuhilfenahme der Y-Taste nehmen. Die B-Taste deckt den Sprung ab, wobei auch hier das übliche Spielchen mit dem gedrückt halten zum Zuge kommt. Drückt man die B-Taste geht der Charakter in die Hocke, was ihn beim Fahren etwas beschleunigt. Läßt man die Taste los springt der Charakter und Ihr könnt bei Schanzen und Rampen aller Arten in der Luft die Trick Action ausführen. Neben den Action Tasten stehen euch die Richtungen des Kreuzes zur Verfügung um diese auszuführen.
In Sachen Anzeigen dient der Touch Screen als Karte, wo anhand einer Linie die Positionen der Spieler angezeigt werden. Dazu kommen eine Speed und die Rundenanzeige. Auf dem Top Screen kommen weitere Anzeigen dazu, die immens wichtig sind im Spiel. Das beginnt beim Score durch die Tricks, der Position und endet in 2 Boxen oben links im Screen und dem sogenannten SBK Meter links unten. Die beiden Boxen decken nun den Mario Kart typischen Teil im Spiel ab. Die linke Box zeigt euch immer eines der 9 möglichen Items an, die Ihr durch durchfahren kleiner Boxen auf der Strecke bekommen könnt. Angefangen bei Minen könnt Ihr Wände auf die Strecke zaubern, oder z.b. alle Gegner mal kurz einschläfern. Bedient man diese per L-Taste, so kommt die R-Taste bei der rechten Box zum Zuge. In dieser werden nämlich eure Geschosse angezeigt. Hier hat jeder Charakter eine eigene Variante. Egal ob Feuerball oder Eiszapfen, nur jeweils einer kann diese Attacken. Diese kann man nun durch das ausführen der Tricks bekommen und dazu noch aufpowern um ihre Wirkung zu verbessern. Dies hängt nun mit dem SBK Meter unten links zusammen. Eine Leiste die man durch Tricks aller Arten füllt. Je weiter diese Leiste gefüllt ist, um so größer ist die Wirkung des Charakter spezifischen Geschosses. Ebenfalls dient diese Leiste um die Super Tricks auszuführen und ein mehr an Punkten zu verdienen. Ist sie voll und blinkt kann man bei einer entsprechenden Schanze Super Tricks ausführen. Das wird nicht nur durch Tempoeffekte der Grafik angezeigt, sondern auch der Touch Screen meldet sich. Denn bei diesen muß man zusätzlich zum Kreuz/Tasten Spielchen die verschiedensten Muster auf dem Touch Screen nachdrücken. Oftmals Hektik pur, da man gleichzeitig auch noch auf die Landung achten sollte. In den Rennen an sich noch nicht so wichtig wird das ganze beim Slalom oder den Boss Kampfen um einiges wichtiger. Im Slalom Event fahrt Ihr allein die Strecke hinunter und müßt durch das durchfahren von Toren Zeitgutschriften erspielen, ohne die Ihr nie unten ankommen würdet. Dazu ist hier die Vorgabe immer einen bestimmten Score zu erspielen. Also muß man nebenbei Tricks ausführen, was diesen Modus vor allem in der A Meisterschaft sehr fordernd machen kann.
Oft hat man zwar genügend Punkte erspielt, erreicht aber das Ziel mangels Zeitgutschrift nicht, oder aber erreicht das Ziel und hat zu wenig Punkte erspielt. Beim Boss Battle, der euch in allen Meisterschaften teils mehrmals erwartet geht es gegen diesen in einem 1-1 Kampf in Richtung Ziel. Dabei heißt es nicht vor ihm anzukommen, sondern diesen mit den Geschossen mehrmals zu treffen, so das er vor dem Ziel explodiert. Und um die zu bekommen muß man Tricks vollführen. Je mehr um so besser und oftmals reicht die Strecke gerade mal so aus um das zu schaffen. Spaß machen dennoch die reinen Rennen am meisten, auch wenn man manchmal zu sehr über den Item Einsatz schimpft. Denn die Gegner wissen nur zu gut wie das geht und man hat auch mal zu tun überhaupt Dritter zu werden. Auf der anderen Seite geht es schon das man Vorsprung herausfährt und auch mal überlegen gewinnt. Dabei unterstützt einen nicht nur die gut gelungene Steuerung, sondern auch der sehr flüssige Gamespeed, der technisch aus dem Spiel ein sehr gutes Produkt macht. Schnell ohne aber hektisch zu werden brettert man die Pisten nach unten. Die knapp 10 Strecken samt versteckter Varianten sind in der Regel ausreichend lang um Spaß zu bieten. Gleichzeitig mit dem vorankommen in den Meisterschaften erhöht sich euer Konto durch die Punkte. Wie schon erwähnt könnt Ihr das vor jedem Rennen ausnutzen und den Shop besuchen. Neben Charakteren oder Cheat Codes kann man hier auch neue Geschoss Varianten und vor allem neue und bessere Boards kaufen. Nachteil des ganzen ist wie ich finde ein zu leichtes Spiel bei bestimmten Secrets. Hat man die C Meisterschaft gewonnen und kauft sich danach z.b. das Allround Board Level 2 hat man wenig Probleme die Vorgaben zu erfüllen. Zumindest wenn es um Siege oder Platzierungen geht. Vielleicht auch der größte Kritikpunkt im Spiel das die World Tour Challenge nicht ewig unterhält. 5-6 Stunden reichen aus um alle 3 gesehen und gewonnen zu haben.
Zwar ist der Slalom und Boss Battle Modus auch einzeln ein paar Rennen wert, aber ewig lang sitzt man allein nicht am Spiel. Dabei fehlt mir persönlich am meisten ein reinrassiger Meisterschaftsmodus gegen 3 Gegner, wo man nach einem Punktesystem alle Strecken nacheinander mal fährt. Das finde ich ein wenig schade und schmälert den Gesamteindruck. Solange man nicht alles gelöst hat macht das Spiel viel Spaß und bietet auch durch die einzelnen Modi Abwechslung. Danach hält sich die Motivation allein jedoch in Grenzen. Auch der Aha Effekt des TS und des Mikros ist irgendwann mal dahin und später mehr eine nette Zugabe. Zwar ist es lustig wenn man das Nebelitem eines Gegners per Pusten negieren kann oder einen eingeschlafenden Charakter durch einen Schrei aufweckt. Irgendwann ist aber auch hier die Luft raus. Wer also lange allein unterhalten werden will sollte also schon genau abwägen.
Grafik & Sound....
In Sachen Grafik ist das Game ein gelungenes Spiel und lebt vor allem von den satten Farben samt dem sehr schönen Gamespeed. Alles flutscht irgendwie an einem vorbei, auch wenn die Nebeleffekte in weiter Ferne schon ein wenig an die N64 Zeiten erinnern. Aber hier nicht störend nimmt man sie halt nur ab und zu wahr. Die Steuerung und damit auch die technische Seite ist frei von Kritik und fügt sich harmonisch in den spielerischen Teil ein. Dazu kommen einige gelungene Effekte der Items oder beim Ausführen der Tricks, die auch in ihren Animationsphasen sehr schön anzuschauen sind. Mancher nicht zu umgehender Pixeleffekt hier und da ist deshalb in diesem Spiel zu verschmerzen.
Der Sound gefällt eigentlich durchweg und bietet viele stimmige und melodische Stücke die zum Gameplay passen. Weder aufdringlich oder nervig unterstützen sie das Geschehen auf dem Schirm. Zwar rede ich mir ein einige Stücke vom N64 her zu kennen, so ganz sicher bin ich mir aber nicht. Fahrgeräusche sind ebenfalls enthalten und werden erweitert in Sachen Effekten bei den Tricks und der Benutzung der Items und Geschosse.
Multiplayer....
Der Multiplayer bietet nun genau das was beim Einzelspieler Modus fehlt. Nämlich das Fahren gegen 3 Gegner ohne spezielle Vorgaben. Hier bietet euch das Spiel dabei eine Multi und eine Single Cartridge Variante an. Maximal 4 Spieler können gegeneinander antreten und im Falle der Multi Variante alle Strecken und Fahrer wählen. Wahlweise als Trick Contest oder eben fahrerische Events steht euch alles zur Auswahl. Besitzt nur ein Spieler das Game müssen alle mit einem Charakter vorlieb nehmen und es steht auch nur eine Strecke zur Verfügung. Schade das SBK den Wi-Fi Modus nicht unterstützt. Hätte sich nach Mario Kart auch hier immens angeboten und man kann nur hoffen das dies nicht das letzte SBK Game auf dem DS war. Für zwischendurch auf alle Fälle ein guter Multiplayer, fehlt zu einem MK oder Bomberman aber ebenfalls noch ein gutes Stück.
Fazit....
Zunächst kann man über die Snowboard Kids auf dem DS nur Gutes sagen. Eine gelungene Präsentation, eine sehr gute Steuerung und sehr ansprechender Gamespeed. All dies kommt dem Gameplay an sich zu gute. Auch die World Tour Challenge ist solange man sie spielen kann gelungen. Aber und das ist in meinen Augen der größte Kritikpunkt ist dieser Einzelspieler Modus zu kurz und mit 5-6 Stunden nicht ewig lang. Der fehlende Meisterschaftsmodus wo nur Rennen gefahren werden schmerzt mich am meisten. Zwar kann man auch die WTC öfters spielen, nur ist hier im zweiten Durchgang ein wenig die Luft raus. Der Multiplayer gefällt durch die Single Card Variante, bietet aber dann nur wenig Inhalte. Im gesamten ein sehr gut spielbares Game, dem es für Einzelspieler in meine Augen an Umfang fehlt.
