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NDS Die Sims 2 - Haustiere
 
 
Die Sims 2 - Haustiere - NDS
Kilian Pfeiffer (16.01.2006)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: EA
GENRE: Simulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Bei den Sims sind die Haustiere los! Es wuselt wohin man nur schaut. Nachdem "Electronic Arts" nun auch den Sims das Haustier-Feature aufgedrückt hat, geht es erneut los, das eigene Leben - samt unangenehmen Bedürfnissen - zu regeln. Wie so oft stellt sich dieses Unterfangen gar nicht so einfach dar. Insbesondere dann, wenn man nun auch noch einen Partner, in Form eines putzigen Tierchens, zu versorgen hat. Der Spaß kann also beginnen: Neben den Haustieren warten ebenfalls neue Minijobs auf Euch. So dürft Ihr auf dem Game Boy Advance nun auch als Tierarzt, Dompteur sowie Tier-Ausführer agieren.

Menus und die Story....

Vom grundlegenden, über 55 Millionen Mal weltweit verkauften, Spielprinzip hat sich nicht viel verändert. Das Hauptaugenmerk liegt wie so oft auf den menschlichen Bedürfnissen, die befriedigt sein wollen. Harndrang? Ihr solltet die nächste Toilette aufsuchen! Beim Spaziergang eingeschlafen? Es wäre nicht verkehrt das heimische Bett zu konsultieren… Neben den gewohnten Situationen wird "Die Sims 2 - Haustiere" aber durch einige liebliche Haustiere ergänzt. Ob es dem Titel gut tut, lest Ihr im Folgenden.

Die Story spielt in Amseldam, einem kleinen, verschlafenen Plätzchen fernab aller Tierhasser. In Amseldam gehören Tiere zum guten Ton. Der gesamte Ort ist auf Tierpflege hin ausgerichtet. Für Vierbeiner, egal ob Hund oder Katze, gibt es alle nur erdenklichen Institutionen. Als Sim dürft Ihr Euch zu Beginn für eines der beiden Tiere entscheiden. Was Ihr wählt, bleibt allein Euch überlassen. Natürlich könnt Ihr jederzeit auch weitere Tiere Euer Eigen nennen. Ein Blick in das Hauptmenü ("Sim erstellen", "Sim laden", "Optionen") verrät, dass Ihr anfangs einen eigenen Charakter zu erstellen habt, um in das Abenteuer einsteigen zu dürfen. Gesagt, getan.

Technik und Gameplay....

Auf der linken Seite des Bildschirms betrachtet Ihr während der Charaktererstellung den Sim und könnt Veränderungen im Outfit sofort ausmachen. Die Wahl des Geschlechts steht an erster Stelle, die Hautfarbe folgt kurz darauf. Entscheidet nun über die künftige Sim-Frisur, die Euch durch das Spiel begleitet. Die Auswahlmöglichkeiten sind erfahrungsgemäß wesentlich eingeschränkter als bei der Gamecube-Sims-Variante. Noch eine Haarfarbe auf das Haupt aufgetragen und weiter geht's. Outfitmäßig steht auch bei "Die Sims 2 - Haustiere" so einiges auf dem Programm. Shirts dürft Ihr gar farblich verschieden gestalten. So kreiert Ihr ein braunärmliges Shirt mit hellblauen Schulterblättern samt dunkelgrünem Oberteil. Modisch zwar nicht sehr gelungen, aber Geschmack ist bekanntlich ein sehr dehnbarer Begriff ;-) . Nachdem Eure Wahl auf die Bein- und Fußbekleidung gefallen ist, müsst Ihr Eure Persönlichkeit aus sechs unterschiedlichen Punkten zusammenstellen (aktiv, kreativ, freundlich, ernst, extrovertiert, ordentlich). Schlussendlich solltet Ihr dem Sim noch einen Namen geben, um in Amseldam einen höheren Bekanntheitsgrad erhalten zu können.

Ähnlich wie "Die Sims 2" für den Game Boy Advance spielt sich auch der Nachfolger. Dennoch erreicht der aktuelle Titel bei weitem nicht die Klasse des sehr gelungenen Vorgängers. "Warum", fragt Ihr Euch? Ganz einfach: Das Aufgabensystem des Vorgängers wurde gestrichen, ebenso sind die einzelnen Bedürfnisse auf den Handheld zurückgekehrt. War im Vorgänger noch ein stark vereinfachtes Bedürfnissystem präsent, bewegten sich die Entwickler wieder zurück zu ihren Wurzeln und entschieden sich erneut für das - bereits nach kurzer Zeit nervige - Achtpunkte-System. "Energie", "Hunger", "Hygiene", "Harndrang", "Komfort", "Spaß", "Sozial" sowie "Zu Hause" müssen durch Euch, dem Spieler, immer im grünen Bereich gehalten werden. Jedem Punkt unterliegt eine kleine Anzeige, die nach und nach sich gen Nullpunkt bewegt. So müsst Ihr beispielsweise intensiv um Freundschaften mit anderen Stadtbewohnern bemühen, um den sozialen Status empor zu hieven. Es gibt keine Gesprächsthemen in Textform (diese Mühe haben sich die Entwickler leider nicht gemacht!), sondern kleine Bilder symbolisieren das Gesprächsthema. Abhängig davon für welches der Bildchen Ihr Euch entscheidet, steigt die Gunst beim Gegenüber. Eine gemütliches Sofa hingegen schafft ein wenig Komfort im ansonsten trüben Stadtleben. Ebenso solltet Ihr Euch das eine oder andere Mal unter die Dusche begeben, um der persönlichen Hygiene zu frönen - anderen Falles könntet Ihr unangenehm bei Euren Nachbarn auffallen. Für den Hunger zwischendurch bietet sich der häusliche Kühlschrank als optimaler Schnellimbissersatz an. Natürlich dürft Ihr auch an intelligent verteilten Snack-Automaten schokoladige Riegel gegen Bares abgreifen. Leider wurde erneut zu viel Wert auf die Bedürfnisse des Sims gelegt. Mit fortgeschrittener Zeit nervt es tierisch, sich um Euer Wohlergehen zu kümmern. "Die Sims 2" aus vergangenem Jahr lösten dieses Manko wesentlich besser.

Im aktuellen Ableger hat der Sim zusätzlich ein Haustier bei sich, dass sorgsam umpflegt werden will. Aufgaben, die es "abzuarbeiten" gilt, gibt es bedauerlicherweise nicht mehr. Diese Tatsache schmerzt als Spieler ungemein, da die "Sims"-Serie auf dem Game Boy Advance sich von Mal zu Mal zu einem klasse Spiel wandelte. Leider wird die Story des vergangenen Teils über Bord geworfen und lediglich durch das Haustier-Experiment ersetzt. Habt Ihr Euch für ein Tierchen entschieden, dürft Ihr damit zwar allerlei anstellen. Fordernd ist das Spiel aber leider nicht mehr. Zwar gibt es eine Karriereleiter, die es zu erklettern gilt, irgendwie fehlt dem Titel jedoch die Motivation des Weiterspielens.

Aus einer Schräg-von-oben-Perspektive steuert Ihr den Sim durch die Stadt und lasst ihn allerlei Häuser betreten. In der Tierklinik könnt Ihr Euer Haustier versorgen lassen, im örtlichen Trainingszentrum lassen sich neue Tricks für den Vierbeiner erstehen. So lernt ein/e Hund/Katze zu betteln, einen Rückwärtssalto auszuführen oder - für besonders ausgefallene Tierbesitzer - auf den Hinterbeinen stehend gleichzeitig drei Objekte zu jonglieren. Bei "Adeles Eck' für Tiere" dürft Ihr - bei Bedarf - den Liebling in Obhut geben und ihn auf Wunsch wieder abholen. Obligatorisch finden sich Geschäfte, deren Inventar zum Verschönern Eurer Wohnung dient. Luxuriöse Einrichtungsgegenstände bereichern die im Spiel verfügbaren Behausungen. Natürlich solltet Ihr Bares im Geldbeutel vorweisen können, um ausgiebig shoppen zu können. Hier müsst Ihr - neben Eurem Dasein als Tierbesitzer - kleineren Nebenbeschäftigungen nachgehen, um Geld zum Leben zu verdienen. So ist es möglich zum einen Müll im Stadtpark und der näheren Umgebung sammeln. Zeitungen, Glasflaschen, Aluminiumdosen, Batterien, seltene blaue Trüffel bis hin zu rubinroten Pinguinen wollen von Euch aufgeklaubt und gewinnbringend verscherbelt werden. Oder Ihr begebt Euch in einer Art Minispiel als virtueller Tier-Aufpasser auf einen Spaziergang. Hier gilt es den Hund an der Leine zu halten und seine eventuellen "Wegmarkierungen" unverzüglich wegzuwischen. Selbst die Tierparapsychologie ist im Spiel möglich. Ein gut besuchter Ort ist der Amseldamer Kompagnon-Club, in welchem man andere Tierhalter antrifft und Gespräche führt. Leider besteht das Spielziel im Grunde genommen darin, in allen Bereichen (Tiertraining, Freundschaften, etc.) "besser" zu werden, um somit Karrierepunkte einzusacken. Der Haustier-Zusatz ist leider kein wirklich sinnvolles Spielelement, sondern einfach ein zugkräftiges Verkaufsargument. Bloßes Spielen mit dem Hund oder diesem einige Tricks beizubringen, motiviert auf Dauer nicht. Hier hätten sich die Entwickler eher an den Game Boy Advance-Vorgänger halten sollen.

Grafik & Sound....

Zwar ist die Darstellung der Umgebungen nicht mehr so liebevoll wie beim Vorgänger-Titel, trotzdem überzeugt sie. Die Spielfiguren wirken größer, die Animationen gehen aber in Ordnung. Leider ist die Spielwelt bei weitem nicht so abgedreht wie die des Prequels. Die Spaziergänge durch den Stadtpark sowie die Ausflüge in belebte Geschäftsgefilde machen bei weitem nicht mehr so viel Spaß wie damals.

Gelungene Musikkompositionen heben das Flair des Spieles, täuschen aber nicht über das ansonsten - in dieser Form - ausgereizte Spielprinzip hinweg. Sprachausgabe oder dergleichen gibt es bei den Sims kontinuitätsbedingt nicht.

Fazit....

"Die Sims 2 - Haustiere" ist zwar noch ein guter Titel, geht aber als klarer Verlierer aus dem direkten Duell mit seinem Vorgänger hervor. Haustiere sind schön und gut. Jedoch reicht es nicht aus diese ein wenig zu pflegen, ein paar zusätzliche Tricks zu lehren und sie dann im Tierheim abzugeben. Wirkliche Aufgaben fehlen, die dem Spiel den notwendigen Pepp verliehen hätten. Ebenso ist es unseres Erachtens ein deutlicher Rückschritt, die Bedürfnisleisten in der klassischen Form erneut einzuführen. Heimste der letzte GBA-Teil noch satte 85 % in der Gesamtwertung ein, so fällt "Die Sims 2 - Haustiere" demgegenüber deutlich ab. Tierfreunde finden hier dennoch ein überdurchschnittliches Spiel vor.

 

+ Haustiere als Extra
+ viele zu erledigende Dinge
+ zusätzliche Jobs
- antiquiertes Bedürfnissystem
- kein Aufgabenschema
- lustlosere Darstellung der Umgebungen
- weist leider nicht das Flair des Vorgängers auf

GRAFIK: 76%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 72%

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