Einleitung....
Nach kurzer Zeit beginnt auch bei mir das neue Handheld Zeitalter. Und das erste Game ist gleich, sagen wir mal, ungewöhnlich. Project Rub könnte man als Trainer für die ersten Gehversuche bei Zwischenmenschlicher Kontaktaufnahme beschreiben. Ist man bei SEGA der Ansicht, das die heutzutage angewande Flirttechnik nicht das wahre ist?? Sollen sich die "coolen Typen", die Kopftücher unter den Basecaps tragen und Hosen anhaben, deren Hinterteil an den Knien hängt, von ihren flotten Sprüchen verabschieden??? Hört man dann in der Disco kein "Hey Babe, du siehst g... aus, laß uns was zusammen machen" mehr??? Bei Project Rub muß man seine Herzdame zwar auch beeindrucken, aber nicht mit coolen Sprüchen.
Menus und die Story....
Im Spiel begegnet ihr eurer Traumfrau und seid hin und weg. Doch sie ist der heißeste Feger der Schule und Ihr seid nur ein schüchterner Bursche. Da kommt euch ein seltsames Wesen dazwischen, welches euch die Chance gibt, bei der Braut zu landen. Das seltsame Wesen ist der Anführer der Rub Rabbits, eine Supervorführtruppe. Durch verrückte Stunts, die dir der Anführer vorgibt, sollst du die Aufmerksamkeit und die Zuneigung des Mädchens erobern.
Das Spiel besteht nur aus Minispielen, die sich in die Geschichte eingliedern und somit hoffentlich für euch ein glückliches Ende bieten.
Die Minispiele werden alle nur mit dem Touchpen oder dem Micro ausgeführt. Damit man die Anweisung auch richtig versteht, kann man im Hauptmenu in den Options die deutsche Sprache verwenden. Damit es später keine Ausreden gibt. ;-)
Der Menupunkt Erinnerung speichert alle gespielten Minispiele und dort kann man später noch einmal separat spielen. Die Schwierigkeit ist dort etwas höher als im Story Mode, da uns hier nur ein Leben zur Verfügung steht. Für ein erfolgreiches Absolvieren eines jeden Spiels, bekommen wir einen Stern, der uns neue Objekte im Wahnsinns Modus beschert. In diesem Modus steht es uns frei, sich seine Traumfrau nach eigenem ermessen zu "basteln". Du kannst die Frisur, die Kleidung und die Schuhe verändern, vorausgesetzt, du hast neue Objekte freigeschaltet. Das können, die oben bereits erwähnten Sterne sein, Häschen aus dem Story Mode oder verschiedene GBA Spiele der Sonic Reihe sein. Wer also Sonic Advance 1 - 3, Sonic Pinball Party oder auch Sonic Battle u.a. sein eigen nennt, kann hier mächtig ausprobieren.
Wer möchte, kann sich auch das Mädchen im Wahnsinns Mode auf den Touchscreen holen und sie berühren ...! Aber Begeisterung klingt anders. ;-)
Der Story Mode bietet reichlich Gelegenheit, sich das Herz des Mädchens zu erwärmen. Man muß dafür aber recht außergewöhnliche Dinge machen. Doch wer freiwillig einen Fahrradhelm trägt, der macht das. Und wer dazu noch einen Goldfisch im Glas trägt, ist sich für nichts zu schade.
Technik und Gameplay....
Das große Herz, welches wir bei der Szenenauswahl sehen, ist das Herz, was die Teuerste mit ihrer Liebe füllen muß. 100 Punkte müssen es sein, damit die Geschichte weitergeht. Je mehr Leben wir versemmeln, desto knauseriger wird sie mit ihrer Hingabe. Die Minispiele variieren in ihrer Anzahl zwischen einem und drei, pro Szene. Bei dreien kann man aber auch eins weglassen und trotzdem 100 Pkt. erreichen.
So ist schon die erste Prüfung außergewöhnlich. Einem Typen, der euer Glas umgerannt hat, sollen wir die Fische aus dem Magen holen. So treiben wir die Fische mit dem Touchpen Richtung Hals, damit der Typ sie ausspuckt. Verschwindet ein Fisch Richtung "anderer Ausgang", also in den Darm, verlieren wir ein Leben. Dazu sehen wir links im oberen Screen, drei Gesichter unseres Helden, die nach und nach weniger werden, je nach dem, wie schlecht wir uns verkaufen. Die Balken darüber geben Auskunft, welches Level wir absolvieren, bzw. wie viele es insgesamt sind.
Die Lebens- und Levelanzeige ist in jedem Minispiel gleich. Dem oberen Bildschirm bleibt es lediglich vorbehalten, neben den Statusanzeigen auch die nichtspielbare Levelumgebung darzustellen. So sehen wir zum Bsp. den weiteren Streckenverlauf, auf welcher Bahn uns der nächste Gegner entgegen kommt oder wo die nächsten Gegenstände hernieder prasseln.
Die Art der Spiele bewegt sich im Bereich Geschicklichkeit und Reaktion. Zum Bsp. muß der Spieler Kerzen löschen, in dem er auf den Touchscreen pustet, das Mädel saubermachen in dem wir mit dem Touchpen eine imaginäre Hand über verschmutzte Körperbereiche führen. Das zählt aber alles noch zu den leichteren Aufgaben. Richtig hektisch wird es zum Bsp. bei den Fallschirmspringern. In den ersten Leveln hat jeder Fallschirmspringer eine zweistellige Zahl, die wir am Touchscreen eingeben müssen.
Ab dem Level 3 werden sie schon dreistellig und ab Level 4 vierstellig. Und natürlich geht die Sprungfolge beschleunigter ab. Level 5 ist für die ganz harten! Hier hat die Ziffer sechs Stellen Auch wenn es nur ein Springer ist, man sollte dennoch fit mit dem Auge sein.
Also viele Dinge, die man vielleicht nicht unbedingt in der Öffentlichkeit machen sollte. Zum einen, sieht es doch etwas bescheuert aus, wenn man in seinen DS schreit "Ich liebe Dich" ..;-) und der halbe Schulbus schaut euch fragend an. Zum anderen sind viele der Games (Einrad fahren oder Malerei) so punktgenau auszuführen, das ein leichter Wackler das Ende bedeuten kann.
Grafik & Sound....
Ein optischer Augenschmaus sieht anders aus, als dieses Spiel. Aber das war auch nicht zwingend zu erwarten. Nicht schön, aber recht zweckmäßig, bringt es ziemlich genau auf den Punkt. Die fortlaufende Story wird wie bei einem Comic in knappen Bilderfolgen erzählt. Keine Animationen und dergleichen, sondern nur gezeichnete Comicbildchen mit eventuellen Sprechblasen. Viel mehr benötigt man aber auch nicht, denn es bleiben keine Frage offen. Man versteht genau den Verlauf der Geschichte und was uns als nächstes erwartet.
Vom Sound her begleitet uns eine Mischung aus melodischer Dudelei á la Rosamunde Pilcher und zarten Tönen des Mädels, wenn es fasziniert ist von euch bzw. wenn ihr es unziemlich berührt. Doch der große akustische Knalleffekt ist nicht dabei.
Fazit....
Auch wenn die Minispiele von ihrer Struktur her eher etwas bieder daher kommen, schöpfen sie doch in Punkto Innovation reichlich ab. Touchpen & Micro kommen in mehr als 20 Minispielen zum Einsatz.
Project Rub bietet viel Abwechslung und eine gehörige Portion Spaß, auch wenn einige der Minispiele anderen den Eindruck vermittelt, man habe gehörig einen an der Waffel.
Die Minispiele sind trotz grafischer Schmalspur Aussagekräftig und wer sich erst einmal darangewöhnt hat, mit dem Pen zu arbeiten, wird eine Menge Freude mit dem Spiel haben, auch wenn sich die Spielzeit nicht unendlich erstreckt. So kann man sich auch später noch mit Freunden zusammen im Erinnerungs Mode gemeinsam zum Affen machen. Project Rub wird sicher nicht in die Riege der Alltime Favorits aufsteigen, dennoch werden wir uns in einer ruhigen Minute noch einmal zusammen setzen und beim Kerzen auspusten "unfreiwillig" den Touchscreen anspucken. ;-)
