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NDS
 
 
Polarium - NDS
Kilian Pfeiffer (24.03.2005)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Puzzle
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Geniale Spielprinzipien sind oftmals simpel, leider aber nicht die Regel. Dennoch können sie erfolgreich sein, wie "Tetris" zu seiner Zeit bewiesen hat. Selbst heutzutage wird der Urvater vieler Geschicklichkeitsspiele von allen Gesellschaftsschichten gerne gespielt - von seiner Faszination büßt das Spiel selbst nach vielen Jahren kein bisschen ein. Bei "Polarium" könnten die Weichen ebenso für einen Kultklassiker gestellt sein. Zweifelsohne ist das Spiel ein wahrer Suchtbringer und ein "Must-Have" für jeden Nintendo DS-Besitzer, der sich für solch ein Genre begeistern kann. Das Spielprinzip ist einfach zu erklären, das Spiel zu meistern dagegen eine Sache für Vollprofis. Ihr werdet Euer Hirn zermartern, bis Ihr alle "Taktik"-Levels erfolgreich beendet habt.

Menus und die Story....

Obgleich das Spiel in seiner Präsentation äußerst schlicht gehalten wurde, erfüllt die Spieloberfläche trotzdem vollkommen ihren Zweck. Eine übersichtliche Menüstruktur hilft sich im Spiel zu Recht zu finden. "Polarium" wird ausnahmslos mit dem Touchpen gespielt, die Tasten Eures Nintendo DS werden im Spiel nicht verwendet. Habt Ihr die "Polarium"-Karte in Euren Handheld gesteckt, werdet Ihr zu aller erst gefragt, ob Ihr eine Spielerklärung Euch zu Gemüte führen wollt. Die Einführung erstreckt sich über sieben Unterpunkte, welche das Spiel von der Pike an erklären. Das Spielfeld besteht aus vielen Tafeln, welche entweder schwarz, beziehungsweise weiß sind. Wie in "Tetris" sollt Ihr horizontale Reihen auflösen, jedoch gelingt das nur, sobald eine Reihe komplett in derselben Farbe dargestellt wird. Eine schwarze Tafel wird durch das Berühren mit dem Stylus aktiviert, ein erneuter Druck darauf färbt die Platte weiß. Mit dieser Vorgehensweise zieht Ihr Euren Touchpen gekonnt über den Touchscreen und färbt die Reihen in der gleichen Farbe ein. Ist eine Reihe komplett schwarz/weiß, verschwindet diese.

Doch bevor wir weiter im Spiel fortschreiten, werfen wir einen kurzen Blick auf das Hauptmenü. Im "Lounge"-Menü könnt Ihr Spieleinstellungen vornehmen, oder beispielsweise die Anleitung ein weiteres Mal lesen. Besonders lobenswert ist die Tatsache, dass Ihr eine Testversion von "Polarium" an einen Kumpel senden könnt, so dass dieser eine Demo des Spieles ohne Spielkarte anspielen darf. Vorbildlich, wie ich finde - hoffentlich macht dieses Beispiel Schule und wir werden in Zukunft häufiger Demoversionen drahtlos mit dem Nintendo DS an Freunde schicken können. Der "Kampf"-Modus stellt den Multiplayer dar, wobei dieser drahtlos mit einer oder mehr "Polarium"-Spielkarten gespielt werden kann. Doch dazu später mehr. Der "Aufgaben"-Modus ist das eigentliche "Tetris"-Pendant, da Ihr hier Reihen auflösen müsst. Ständig fallen von oben neue Tafeln herab, eine rote Markierung stellt eine Begrenzungslinie dar, welche nicht überschritten werden sollte. Anderen Falles ist das Spiel vorüber. Zu guter Letzt erwartet Euch das eigentliche Hauptspiel, der "Taktik"-Bereich. In diesem gilt es, 100 Puzzles zu lösen, wobei die Schwierigkeit darin besteht, den Touchpen in einer durchgehenden Linie zu führen, so dass der komplette Spielbildschirm von Tafeln befreit wird.

Technik und Gameplay....

Wie bereits erwähnt ist das Spielprinzip leicht verständlich, der Schwierigkeitsgrad dagegen richtig knackig, was aber durchaus Sinn macht und dauerhaft motiviert. Im Touchscreen Eures Nintendo DS spielt sich das eigentliche Spiel ab, im oberen Screen seht Ihr entweder die herunter fallenden Tafeln ("Aufgaben"-Modus), oder aber eine Darstellung des unteren Screens samt Tipps, wie Ihr das Level am besten angehen solltet ("Taktik"-Modus). Hierfür werden - auf Wunsch - Punkte gesetzt, wobei diese den Start- beziehungsweise Endpunkt darstellen. Benutzt Ihr das interne Hilfesystem, wisst Ihr demnach, an welcher Stelle Ihr Euren Stylus ansetzen solltet und bis wohin Ihr ihn führen müsst. Logisch, dass es weitaus mehr Möglichkeiten gibt, einen Level erfolgreich zu beenden. Selbst mit der internen Hilfsstruktur, werden die späteren Levels Brett-hart, Ihr sitzt Minuten lang vor dem Bildschirm und brütet über dem gezeigten Muster. Bereits ab Level 30 wird es deftig schwer; wenn man sich vorstellt, dass es 100 Stages gibt, kann man sich ja vorstellen, was einen da erwartet.

Anfangs meint man, es gäbe keine Möglichkeit den Level zu beenden, da die schwarz-weißen Muster dermaßen durcheinander gewürfelt wurden. Trotz alle dem gibt es für jedes Puzzle eine Lösung, Gehirnakrobaten freuen sich auf glühende Köpfe, "Polarium" ist dermaßen Sucht erregend, dass man teilweise kaum Worte dafür findet. Der "Aufgaben"-Modus ist prädestiniert dazu, auf High-Score-Jagd zu gehen, da im rechten unteren Bildschirm Eure Punktzahl angezeigt wird. Weiterhin ist hier das Ziel, insgesamt 1000 Reihen aufzulösen, wobei die Tafelmuster mit der Zeit immer vertrackter werden, außerdem sitzt Euch die Zeit im Rücken, die Begrenzungslinie solltet Ihr immer im Auge behalten, anderen Falles ist das Spiel schneller zu Ende als Ihr schauen könnt.

Als Bonus spendierten die Entwickler von "Mitchell" einen Modus, welcher es erlaubt, eigene Karten zu kreieren. Egal wie groß das Puzzle ausfallen soll (solange es auf den Bildschirm psst!), Ihr habt es in der Hand. Ebenfalls dürft Ihr das Muster nach Belieben verändern. Um die Karte abzuspeichern, müsst Ihr einen Probelauf vollbringen und die Tafeln mit einem Zug so drehen, dass das gesamte Spielfeld sich auflöst. Selbst kreierte Stages lassen sich problemlos über die drahtlose Schnittstelle Eures Nintendo DS auf einen weiteren Handheld übertragen. Ein 30-stelliger Code erlaubt es Euch, Puzzles von Bekannten auf Eurem Nintendo DS zu sichern und somit Euren Originalpuzzles hinzuzufügen.

Obwohl sich das Spielprinzip nicht sonderlich spannend liest, ist der Suchtfaktor enorm. 100 Puzzles wollen gelöst sein, der "Aufgaben"-Modus fesselt über lange Zeit hinweg. Ebenso gibt es einen Zwei-Spieler-Menüpunkt ("Kampf"), auf welchen im Multiplayer-Teil näher eingegangen wird.

Grafik & Sound....

Im Punkto "Grafik" reißt das Spiel bei weitem keine Bäume aus, Zwischensequenzen fehlen. Aber was will man von einem Puzzle-Spiel auch erwarten. Fette Effekte sind bei schwarz-weißen Tafeln einfach nicht drin. Lediglich beim Auflösen der Felder blinkt es auf dem Bildschirm ;-) . Selbst "Tetris", das Urgestein in Sachen Videospiele, ist grafisch kein Überflieger, dennoch hat sich das Spiel weltweit Millionen-fach verkauft. Der Touchscreen reagiert auf den Stylus hervorragend, sie Steuerung ist einfach einmalig. Grafik hin oder her - in Sachen Innovationskraft (Touchscreen) schlägt der Nintendo DS die PSP allemal - "Polarium" zeigt hier ganz klar seine Stärken.

Futuristischer, teils abgedrehter Sound unterstützt das Spiel, wobei man sich hier wesentlich mehr hätte einfallen lassen können. Ab und zu wirkt der verdrehte Sound etwas nervtötend, generell kommt man aber ganz gut damit zu Recht.

Multiplayer....

Zwei Spieler erfreuen sich über drahtlose Mehrspieler-Action, wobei es das Ziel ist, am Ende der Zeit weniger Tafeln zu besitzen als sein Gegenüber. Neben den Runden könnt Ihr die zur Verfügung stehende Zeit einstellen, Angriffsitems erschweren das Leben Eures Kontrahenten. Beispielsweise erhöht Ihr die Geschwindigkeit der Tafeln, welche Ihr Eurem Gegner auf seinen Bildschirm sendet, oder aber Ihr ändert die Farben der Tafeln in ihre entgegen gesetzte Farbe. Besonders fies ist es, wenn Ihr den Rahmen, der sich um das Spielfeld herum befindet, für eine Zeit lang sperrt. Generell könnt Ihr Euch hier mit Eurem Touchpen frei bewegen, mit dem "Rahmenverbotsitem" bleibt dieser Bereich jedoch gesperrt. Auch im Zwei-Spieler-Modus kann das Spiel uneingeschränkt punkten, weitere Modi hätten dem Multiplayer jedoch nicht geschadet.

Fazit....

Selbst nach Stunden langem Spielen verliert "Polarium" rein gar nichts von seiner ungemein haftenden Faszination. Die Puzzles sind knackig schwer, der Multiplayer erfreut das Mehrspieler-Herz. Freunde von Leveleditoren werden sich über den Karteneditor erfreuen. Hi-Score-Jäger finden ihre Erfüllung im "Aufgaben"-Modus - man sieht, dass "Polarium" eine Menge zu bieten hat. Schade nur, dass sich nicht alle Nintendo DS zu diesem Spiel hinreißen lassen. Der günstige Preis von unter 30 Euro sollte Euch zu einem Kauf regelrecht einladen. Nintendo schafft es auch dieses Mal wieder ein geniales Spielprinzip für ihre Konsole zu veröffentlichen. In meinen Augen stellt vorliegender Titel den Höhepunkt der Nintendo DS-Starttitel dar. Lasst Euch das Spielprinzip nicht entgehen, Ihr werdet begeistert sein.

 

+ süchtig machendes Spielprinzip
+ intuitive Steuerung mit dem Stylus
+ drahtloser Mehrspieler-Modus
+ eingängig
+ "Aufgaben,Taktik,Kampf"-Modus
+ Dauerbrenner
- zweckmäßige Grafik
- teilweise nerviger Sound
- für Anfänger zu schwer

GRAFIK: 30%

SOUND/EFFEKTE: 59%

MULTIPLAYER: 83%

GESAMTWERTUNG: 91%

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