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NDS Nanostray
 
 
Nanostray - NDS
Matthias Engert (12.02.2006)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Shinen
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Will man unterwegs mal die Sau raus lassen und Ballern bis der Arzt kommt, ist man bisher eigentlich auf den GBA angewiesen. Schließlich bietet der GBA mit Spielen wie Gunstar oder einem AstroBoy qualitativ hochwertige Ballerkost. Dazu kommen 2 Teile einer Serie, die schon etwas länger auf dem Markt sind und speziell Flugshooter Fans ansprechen. Iridion 1 und 2 die von der deutschen Softwareschmiede Shinen stammen müssen sich dabei auch heute weißgott nicht verstecken. Der Fokus änderte sich als Shinen mit Nanostray einen ähnlichen Shooter für den DS ankündigte und sich Fans dieser Spiele die Hände rieben. Denn neben excellentem Gameplay und Technik waren die Spiele auch grafisch immer eine Augenweide. Man durfte also vom DS Debut einiges erwarten.....

Menus und die Story....

Das Thema Sprache ist bei einer deutschen Firma kaum erwähnenswert und natürlich wird dem Spieler hier ein komplett deutsches Spiel präsentiert. Dazu kommen die üblichen Verdächtigen mit einem Batteriesave und einem Multiplayer, der solchen Spielen immer gut zu Gesicht steht. Das man hier zudem eine Single Cartridge Variante spendierte sollte dem Spiel ebenfalls nicht schaden. ;-) Was schon in den GBA Spielen etwas hinten anstand ist das Thema Story. Mehr Mittel zum Zweck ist das auch in Nanostray nicht viel anders. Denn eine spezielle Geschichte, die auch noch mittels Sequenzen oder ähnlichem erzählt wird gibt es auch nur nebenbei. Einfach gesagt geht es um einen Piloten der nach einer Explosion sein Gedächtnis verloren hat und sich in einem fremden Sektor wiederfindet. Um heraus zu finden wo er ist und was passierte macht er sich und damit Ihr auf die Suche nach Antworten. Auf jeden Fall könnte Shinen hier mehr machen um auch Nachfolger, die hoffentlich erscheinen besser miteinander zu verbinden.

Nach dem Start wartet wie immer das Hauptmenu auf den Spieler. Hier bietet man euch neben einem Abenteuer Modus den Arcade Modus, sowie die Prüfungen die aber erst später freigeschaltet werden. Dazu ein kleines Symbol das eine Galerie offeriert, die aber ebenfalls erst erspielt werden muß. Dazu kommt als letztes der Multiplayer für 2 Spieler. Optionen und ähnliches sucht man vergebens, braucht das Spiel aber eigentlich auch nicht. Wie die Prüfungen baut auch der Arcade Modus auf dem Abenteuer auf. Erst im Abenteuer Modus gelöste Missionen sind dann auch für Highscore Jäger einzeln möglich. Kern des Spiels ist also zunächst der Abenteuer Modus.

Technik und Gameplay....

Beginnt Ihr diesen Modus wartet ein in diesem Genre schon fast schon Spielspaß entscheidender Punkt auf euch. 3 Schwierigkeitsgrade warten auf euch, die wie ich finde sehr gut getroffen sind. Viele Shooter dieser Art bieten oftmals Grade, die sich fast ausschließlich an Cracks richten und den Anfänger nicht unbedingt glücklich machen. Hier hat Shinen eine sehr gute Mischung gefunden und sowohl Anfänger als auch Shooter Cracks werden glücklich. Habt Ihr euch hier entschieden, wartet wenn man so will der Mission Select auf euch. Ihr bekommt über die DS Bildschirme nach und nach verschiedene Gebiete des Universums angezeigt, die im gesamten 8 Level enthalten die es zu lösen gilt. Dabei spielt man zwar die Gebiete nacheinander, innerhalb eines Gebietes kann man bei mehreren anwählbaren Leveln diese ohne Reihenfolge spielen. Das Ziel in jedem Level ist neben der Jagd nach einem Score natürlich das Besiegen des jeweiligen Endbosses. Anfangs wie immer mit dem Wunsch erstmal bis zu diesen zu kommen. ;-) Gut erklären kann man hier auf die schnelle die Auswirkungen der 3 Schwierigkeitsgrade. Startet man ein Level auf Normal, also dem leichtesten Grad, besitzt man 5 Schiffe und damit Leben. Verliert man ein Leben geht es Live im Level weiter. Hat man alle Schiffe verloren bevor das Level zu Ende ist muß man erneut von vorn beginnen. Allerdings stehen in diesem Grad unendlich Continues zur Verfügung. Ebenso verhält es sich bei z.b. 2 Schiffen die man aus einem Level mit in das nächste nimmt. Verliert man dort dann diese 2 und startet neu hat man wieder 5 neue Schiffe. Gerade für Anfänger ist das ideal und auf Dauer also keineswegs frustrierend. Im Vergleich auf Profi habt Ihr nur 3 Schiffe und für alle Level nur 3 Continues! Dazu werden Waffensysteme nicht aufgefüllt und weniger Treffer reichen um euer Schiff zur Explosion zu bringen.

Wirklich gelungen in meinen Augen, auch wenn man sich im gesamten wie bei jedem Spiel das einem gefällt noch mehr Umfang, sprich Level wünscht. ;-) Doch kommen wir nun zum spielerischen Teil, der doch noch ein wenig wichtiger ist. Habt Ihr ein Level ausgewählt beginnt alles mit einem Kameraflug im Top Screen, der auch hier das Spielgeschehen zeigt. Ihr bekommt einen kleinen Vorgeschmack auf die Umgebung und landet danach im Pilotensessel. Dabei bleibt sich Shinen treu und präsentiert euch das Spiel in einer Draufsicht über eurem Flieger. Die oft umgesetzten 2D Scroll Shooter findet Ihr hier also nicht vor. Nicht nur aufgrund der technischen Möglichkeiten erreicht man so einen sehr gelungenen Tiefeneffekt. Auch hier ist das ganze so angelegt das Ihr euer Schiff in ständig sich bewegenden Umgebungen steuert. Ein weiterer Vorteil des DS ist die Tatsache das der Top Screen von Anzeigen befreit ist und man sich voll auf das Geschehen konzentrieren kann. Aktionen und Infos wählt man wie gewohnt auf dem Touch Screen aus. Dabei ist die Steuerung nun besonders wichtig und im Falle eines Nanostray frei von Kritik. Ihr bewegt euer Schiff per Kreuz nach allen Richtungen innerhalb des Screens. An Grundaktionen habt Ihr zunächst eine Primärwaffe per A-Taste und die sekundäre Waffenfunktion mit der B-Taste. Mitgeführte Smartbomben werden dazu per X-Taste ausgelöst. Natürlich nur für brenzlige Situationen gedacht sind diese limitiert. Die primäre Waffenfunktion ist unendlich nutzbar und wahlweise per Einzel oder als Dauerfeuer Variante nutzbar. Die Feinheiten kommen mit der sekundären Waffenfunktion. Insgesamt stehen euch 4 Waffensysteme zur Verfügung. Über den Touch Screen als Symbole vorhanden tippt man diese an und wechselt damit die aktuell gewählte Waffe. Alle 4 haben die angesprochene sekundäre Funktion, die logischerweise gleich mitwechselt.

Eingeteilt sind die Waffen dabei z.b. in nach vorne gehende Laser, seitlich schießende Varianten und Suchgeschossen, die ihre Ziele auch finden wenn man sie nicht genau vor dem Schiff hat. Die sekundären Funktionen sind um einiges stärker, aber eben limitiert. Hier kommt der Touch Screen nun erneut zum Einsatz. Zunächst warten dort eine Scoreanzeige, ein Radar für das man aber selten Zeit hat, eine Lebensanzeige in Form einer Leiste und Zahlenanzeige, sowie die Anzahl eurer verfügbaren Leben und Smartbomben. Dazu exisitiert nun eine zweiten geschwungene und größere Energieleiste auf dem Touch Screen. Diese definiert nun die einsetzbare Energie für die sekundären Waffensysteme. Bei jedem Einsatz leert sich diese Leiste und man muß im Verlauf für Auffrischung sorgen. Dafür hinterlassen Gegner kleine Objekte die man aufsammeln sollte und somit immer Tinte auf dem Füller hat. Das Zusammenspiel der Funktionen ist gut gelöst und geht mit der Zeit auch schnell von der Hand. Man entwickelt schnell ein Vorliebe für bestimmte Waffen und paßt sein Spiel teilweise an diese an. Was man auch tun muß. Denn die Action die der Spieler auf dem Top Screen erlebt ist in gewisser Hinsicht einzigartig auf dem DS. Auch wenn ich dem Grafikteil nicht vorgreifen will zeigt Nanostray was auf dem DS an Effektpower in solch einem Spiel möglich ist. Das reicht von der Masse der Gegner, über deren Bewegungen bis hin zu Geschossen auf dem Screen, wo man sich manchmal fragt was eigentlich davon das eigene Schiff ist. ;-) Gegner tauchen unentwegt auf und hinterlassen bei der Zerstörung Punkte und sammelbare Objekte. Treffer werden mit dem typischen Blitzeffekt sichtbar, was später vor allem bei den Bossgegner natürlich hilfreich ist um die Trefferpunkte zu finden. Anfangs probiert man wie schon erwähnt alle Waffen mal aus, legt sich aber recht schnell auf 1-2 System fest die man fast ausschließlich nutzt. Dabei ist das Spiel schon schwer, aber keineswegs Unfair.

Zudem sind die Leveldesigns so angelegt das Ihr nicht einfach nur nach oben fliegt, sondern der Weg sich mal nach links oder rechts abbricht und auch blauliche Aspekte dazu kommen. Wie auf dem GBA schon gilt es also nicht nur Gegner zu killen, sondern auch Hindernissen auszuweichen. Dabei ist der Gamespeed optimal getroffen und man behält trotz Effektpower wohin das Auge reicht eine gute Übersicht. Dazu hat man per Touch Screen seine Anzeigen im Blick und kann bei fast verlorenen Schiff z.b. auch die Smartbomben noch schnell zünden. Solange Ihr Schiffe habt ist das Spielvergnügen ohne Pause vorhanden und nach dem Ableben düst sofort am selben Ort das nächste in das Abenteuer. Schafft Ihr es dann das Level zu durchqueren wartet am Ende immer ein Boss auf euch, die ebenfalls allein schon vom Design her ein großes Lob verdienen. Ob sich Shinen beim Endboss des Spiels von dem in Starfox inspirieren ließen sie aber mal dahingestellt. Teilweise Bildschirmfüllend habt Ihr wenig Platz zum agieren und müßt hier auch mal die seitlich wirkenden Waffensysteme einsetzen. Vor allem wenn Ihr auf den beiden 2 schweren Graden spielt. Logisch das man hier auch wesentlich länger sitzt. Spielt man auf Normal ist man locker in 2 Stunden durch. Hier hätte ich mir irgendwie schon ein paar Level mehr gewünscht, da der Spaß dann ein wenig abrupt zu Ende ist und man irgendwie noch weiter machen will. Glücklicherweise gibt es neben dem Arcade Modus die sogenannten Prüfungen, die man freischalten kann. Hier warten wenn man so will alle Level in 22 Varianten nochmal mit ganz speziellen Zielen. Das reicht vom Erreichen eines bestimmten Scores bis hin zu speziellen Zielen. In Bewertungen die man auch im Abenteuer Modus nach jedem Level erhält, findet man z.b. einen sogenannten Tapferkeitsbonus. Dieser erhöht sich im gleichen Verhältnis zum Einsatz des Dauerfeuers. Oder anders gesagt, je weniger Dauerfeuer Ihr im Spiel benutzt, um so höher ist dieser Bonus. In den Prüfungen gilt es nun teilweise nur auf diesen zu achten, was die Level automatisch um einiges schwerer macht. Neben den hohen Graden ist das der Grund warum die Spielzeit im gesamten vollkommen in Ordnung ist.

Grafik & Sound....

Man soll ja Superlative eher selten gebrauchen. Bei Nanostray lehne ich mich hier aber mal etwas aus dem Fenster. Denn vor allem das Gesamtbild aus Grafik, Technik und Sound ist wie seinerzeit Iridion II seiner Zeit ein wenig voraus. Gerade das butterweiche Scrolling und dabei gebotene Grafikfeuerwerk ist sehr beeindruckend. Mögen die Screens hier und da Pixeleffekte suggerieren, so laßt euch davon nicht täuschen. In Bewegung ist das ganze eine Explosionswelle nach der anderen, die das Auge einfach nur verzückt. Satte Farben und dermaßen viele Effekte auf einem Haufen, die einfach nur Klasse aussehen. Egal ob das Gegnerdesigns, Waffeneffekte oder auch die Umgebungen selber betrifft. Hier hat Shinen wieder ganze Arbeit geleistet und man fragt sich warum die Jungs nicht viel mehr Spiele designen und entwickeln. Auch der Sound ist mit seinen futuristisch angehauchten Klängen nichts was man leiser dreht. Dazu die vielschichtigen Soundeffekte, die ungemein stimmig sind und das gesamte Gameplay hervorragend unterstützen.

Multiplayer....

In das sehr gute Gesamtbild fügt sich auch der Multiplayer ein. Besonders deshalb weil das ganze mit nur einem Spiel machbar ist. Ihr könnt so 2 Spieler miteinander verbinden und 4 der Level aus dem Spiel zusammen spielen. Wobei zusammen relativ ist. Zwar sieht man sich im Screen, kämpft aber dennoch für sich selber. 4 Modi stehen euch zur Verfügung in denen es mal nach Zeit darum geht soviele wie möglich Gegner zu killen, oder Münzen einzusammeln und reicht bis zu reinen Scorevarianten, die als Ziel einen bestimmten Punktestand für den Sieger erfordern.

Fazit....

Eigentlich könnte ich mir das Fazit in gewisser Hinsicht auch sparen. ;-) Denn Nanostray ist eines der Spiele das die Erwartungen voll erfüllt und nur sehr wenig Platz für Kritik ist. Das Zusammenspiel Steuerung, Technik und Grafik ist hier seiner Zeit wieder etwas voraus und unterhält den Spieler von Anfang bis zum Ende. Effekte und Action wohin das Auge reicht, gepaart mit einer excellenten Spielbarkeit sind die großen Trümpfe des Spiels. Und auf die kommt es an. Klar wünscht man sich als Spieler immer mehr Level, dennoch bieten die verfügbaren Spielmodi und Schwierigkeitsgrade genug Möglichkeiten die Sau rauszulassen. Ob Scorejäger oder Anfänger. Beide Spielergruppen werden sehr gut bedient und das Flugshooter Genre hat auf dem DS seinen momentan König gefunden.

 

+ Effektknaller vor dem Herrn
+ Gute Schwierigkeitsgrade
+ Sehr gute Steuerung
+ Ballern ohne Pause ;-)
+ Fordernde Boss Gegner
+ Prüfungen/Arcade Modus
+ Multiplayer mit 1 Modul
+ Technisch sehr gelungen
- Abenteuer könnte länger sein

GRAFIK: 94%

SOUND/EFFEKTE: 85%

MULTIPLAYER: 84%

GESAMTWERTUNG: 89%

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