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NDS Kirby Power Paintbrush
 
 
Kirby Power Paintbrush - NDS
Matthias Engert (06.01.2006)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: HAL/Nintendo
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Als der DS im letzten Jahr gestartet war, kamen zunächst reichlich Portierungen auf den Markt. Vor allem die speziellen DS Feature wie der Touch Screen wurden anfänglich eher spärlich benutzt. Erst mit Spielen wie Another Code oder einem Yoshi Touch & Go änderte sich dies. Vor allem Yoshi's DS Einstand zeigte welche spielerischen Möglichkeiten mit dem Touch Screen möglich waren. Leider bot das Spiel nur bedingt Langzeitspielspaß und man hoffte das dieses Gameplay eines Tages mal etwas intensiver genutzt werden würde. Ende 2005 war es dann soweit und ein weiterer Nintendo Charakter wurde in die Gameplay Schlacht geführt. Denn mit Kirby Power Paintbrush wurde das Spielprinzip erneut aufgegriffen. Wobei die Namensgebung auch so eine Geschichte war. Denn zunächst war als Name Power Malpinsel geplant, was kurz vor dem Release wohl auch Nintendo zu komisch klang. So kam das Spiel in Sachen Packung und Verkaufstitel als Paintbrush daher. Allerdings reichte dieses Umdenken wohl nicht mehr für den Programmcode. Denn nach dem Einschalten wartet der alte Titelbildschirm -Malpinsel- auf euch. Aber es gibt schlimmeres und was zählt ist schließlich was sich spielerisch hinter dem Titel verbirgt.

Menus und die Story....

Wie immer bei den Nintendo eigenen Produkten müssen wir uns um Sprache und andere Rahmenbedingungen keine Sorgen machen. Neben dem deutschen Spiel bietet man euch 3 Speicherplätze, auf dem euer Fortschritt festgehalten wird. Dabei zeigt euch das Savegame auch den Spielfortschritt an und entwickelt dadurch wie so oft einen kleinen Motivationskick auf der Jagd nach der 100%. In Sachen Story ist Dreamland mal wieder in Gefahr. Diesmal in Person der bösen Hexe Drawcia, welche das Dreamland mit einem Fluch belegt hat. Die schurkische Zauberin hat ganz Dreamland in ein Bilderbuch und Kirby in einen Ball verwandelt. Aber zum Glück hat sie ihren magischen Pinsel vergessen. Mit dessen Hilfe können Kirby und damit Ihr nun versuchen, die Gemalten wieder in reale Welten zurück zu verwandeln. Bevor Ihr loslegen könnt wählt Ihr euren Speicherplatz. Später ladet Ihr so euer aktuelles Spiel und landet zunächst immer auf dem Hauptmenu.

Das reine Single Player Game wartet augenscheinlich mit mehr Inhalten auf, als der Konkurren aus eigenem Hause, Yoshi's Touch & Go. Ihr findet so das Hauptspiel, den Modus Rainbow Rennen, die Minispiele sowie den sogenannten Münztausch. Dabei dient das Hauptspiel zunächst dazu Inhalte erstmal freizuspielen. Im Falle der Minispiele anfangs garnicht anwählbar sollte man auch für die anderen Modi erstmal im Hauptspiel etwas gerissen haben. Wobei der Münztausch ebenfalls so seine motivierende Art haben sollte. Doch dazu später mehr. Zu guter letzt warten die Optionen auf einen Besuch. Sehr schön das man euch hier mal wieder den Virtual Surround Sound anbietet, der dem Spiel klanglich gut zu Gesicht steht. Dazu könnt Ihr hier euren Speicher löschen, ein Training absolvieren und Zusätze wie den PictoChat oder die Zeichenlinie im Spiel anpassen. Auch dafür spielt z.b. der Münzentausch eine große Rolle. Wir lassen das gelungene Training aber mal außen vor und stürzen uns gleich in das Hauptspiel, wo ich euch auch das Gameplay erklären möchte.

Technik und Gameplay....

Zunächst begrüßt euch ein Art Levelscreen in Form eines Rad's. Dabei ist nun alles so gestaltet das Infos auf dem Top Screen erscheinen und das spielerische wie Menuführung auf dem Touch Screen abläuft. Was hier schon heißt man tippt das Rad auf dem Touch Screen an und wählt so, wenn freigeschalten, die einzelnen Level an. Das Spiel bietet euch 7 Hauptlevel plus einem finalen Bereich. Dabei spielt Ihr alle Level nacheinander und schaltet diese so auch frei. Wählt man eines der 7 Level an, so warten dort nun je 3 Action Stages auf euch. Hier spielt die Musik und das Gameplay zeigt sich dem Spieler. Von nun an sollte man auf jeden Fall nur noch mit dem Pen arbeiten, der sich in Sachen Genauigkeit und Reaktion am besten macht. Selbst das Daumenpad empfinde ich hier als nachteilig. Tippt man nun die erste der 3 Action Stages an startet das Spiel. Sehr schön empfinde ich jetzt die Aufteilung der Screens. Während der Touch Screen die gesamte Steuerung und die Spielumgebung abdeckt dient der Top Screen zum einen um den direkt vor einem liegenden Teil der Stage als Karte anzuzeigen. Dazu kommen Informationen zur Anzahl der Leben, den erspielten Sternen und der Lebensleiste des kleinen Kirby. Die kleinen Sterne, die man in den Stages findest sind vergleichbar mit den Münzfeatures in anderen Spielen. Sammelt man 100 davon ein, hat man ein Extraleben. Übrigens durch zahlreiche Extraleben und eben vielen Sternen die man sammeln kann kein negatives Feature. Es muß hier schon viel passieren das man aufgrund des letzten Lebens ein Game Over erlebt. Anders sieht das bei den Trefferpunkten aus. Anfänglich 4, kann man dies z.b. über den Münzentausch erweitern und damit ein gelungenes Feature darstellt. Doch erstmal genug zu Anzeigen und dem Drumherum. Wie spielt sich Power Paintbrush nun?

Wie bei Yoshi auf den DS ist es das Ziel Kirby in seiner Kugelform durch die Level von links nach rechts und allen anderen Richtungen zu manövrieren. Im Ausgangszustand bewegt sich der kleine Racker nicht, oder rollt nur bei schrägen Flächen. Jetzt kommt der angesprochene Stift zum Einsatz. Tippt man auf Kirby so rollt er in die Richtung los in die er schaut. Dabei rollt er nach dem antippen mit erhöhter Geschwindigkeit und kann so z.b. Gegner erledigen. Rollt er im normalen Tempo auf Gegner geht ein Trefferpunkt flöten. Um auf Tempo zu bleiben ist man also mit reichlich Pen Gehämmer beschäftigt. Dabei gibt es nun mehrere Ziele im Spiel. Das aktuelle Ziel ist immer das finden einer finalen Tür um die Stage abzuschließen. Übergeordnet sind dies die angesprochenen großen Münzen. 250 gibt es davon im gesamten Spiel, aber nur ein Teil findet man im Hauptspiel. Auch etwas das die Motivation oben hält. Nun sind die Level natürlich so angelegt das Ihr nicht einfach nur auf dem Boden rollt und so vorankommt. Da Ihr weder springen könnt, noch irgendwelche Aktionen mit den Actionknöpfen macht muß es anders gehen. Jetzt kommt die sogenannte Tintenanzeige im Top Screen zu ihrem Recht und die Parallelen zu einem Touch & Go werden deutlich. Ihr könnt mit dem Stift Linien über den Touch Screen zeichnen, an denen Kirby sich ausrichtet. Das reicht von einfachen Linien um ihn nach oben zu bekommen und endet in Schleifen und vertikalen harten Linien um z.b. einen Richtungswechsel herbei zu führen. Denn nur linear zum Ziel gehen die Wege in den Stages nicht. Problem ist die Tintenanzeige. Denn unendlich zeichnen könnt Ihr nicht und man sollte die Anzeige oben im Auge behalten. Sie regeneriert sich zwar langsam, stellt aber in vielen hinteren Stages eine große Schwierigkeit dar. Solange Kirby nur auf festem Boden mit einem paar Abstechern nach oben agiert mag das einfach sein. Später jedoch kann er auch in Abgründe fallen, Lava umringt ihn und schmale Röhren sind einzig als Wege nutzbar. Wer da zuviel Blödsinn zeichnet kann irgendwann keine Linien mehr zeichnen und fällt nach unten mit den verschiedensten Ergebnissen.

Um Abstürze und eine leere Lebensleiste zu kompensieren hat man in den Stages Rücksetzpunkte verteilt, so das man nicht jedesmal von vorn anfängt. Desweiteren könnt Ihr nun die Linien auch um Gegner zeichnen um diese zu "betäuben". Hier reicht dann selbst das normale Tempo um diese zu erledigen. Dazu kommen auch Aktionen, die man unabhängig von Kirby's Aktionen tätigen muß. So muß man auf Schalter tippen um Barrieren zu öffnen, Blöcke zerstören, die einen Weg freigeben oder auch Richtungen z.b. bei Kanonen selber aktivieren um zur richtigen Ecke geschossen zu werden. Vor allem wenn man auf der Karte einen alternativen Weg z.b. zu einer Münze sieht, muß meist mehr getan werden als nur eine Linie gezeichnet und Kirby angetippt werden. Erhöht aber auch den Anspruch und damit den Spaß im Spiel. Power Paintbrush ist noch mehr als Touch & Go ein Spiel das man beenden kann, ohne auch nur ansatzweise 100% im Spiel gelöst zu haben. Hier spielen die sehr schön gestalteten Stages mit all ihren baulichen und materiellen Eigenheiten sehr schön zusammen. Ob Lava oder Wasserumgebungen, es gibt immer wieder neues zu sehen und wie man weiter kommt. Damit aber auch Kirby Spieler alter Schule das ganze wiedererkennen hat man auch das Special Item System eingebaut. Zwar nicht so imposant wie seinerzeit auf dem N64, so doch aber vollkommen ausreichen. Erledigt Kirby einen Gegner, der ein sogenanntes Special Item in sich trägt übernimmt Kirby dieses. So wird aus ihm plötzlich ein Rad, das bis zum nächsten Hinderniss durch die Gegend fegt und alles umlegt was sich ihm in den Weg stellt. Oder als Elektrovariante, wo er nun mit einem Blitzschweif um sich herum Gegner wie Hindernisse zerstören kann. Gelungen ist das Feature das man Kirby hier jederzeit anhalten kann. Fällt er z.b. nach unten so tippt man auf ihn und hält das ganze. Kirby hängt fest in der Luft und der Blitz wuselt um ihn herum. Denn viele Gegner nähern sich euch und nicht nur anders herum. Dazu füllt sich die Tintenanzeige auch wieder auf. Einmal den Dreh raus und das ganze macht nicht minder Spaß als Touch & Go.

Dazu trägt auch das Boss Feature bei. Habt Ihr die 3.Stage jeweils geschafft wartet immer ein Endkampf auf euch. Aber hier etwas ungewöhnlich umgesetzt. In mehreren Levelabstufungen könnt Ihr aus 3 Boss Varianten wählen. Mal in Form reiner Geschicklichkeit, wo Ihr einen Tunnel nach oben müßt um den Gegner zu erreichen, oder in Form eines Racers von links nach rechts, bis hin zu einer reinen Zeichnen Variante, wo es darum geht Muster nachzumalen. Wem also ein Boss Fight irgendwie nicht liegt probiert mal einen anderen. Schafft Ihr diese Varianten jeweils in den Level 2 Ausführungen bekommt man diese auch als Minispiele über das Hauptmenu wählbar. Dabei gefällt im Gameplay die technische Seite und der Spieler hat weder unfaire Momente, noch sonstige technische Einschränkungen. Wenn man Mist baut, dann macht man das schon selbst. ;-)) Wer dann zwischendurch mal die Schnauze Voll hat vom Hauptspiel kann sich in den Rainbow Rennen versuchen. Auch hier wählt man alle Level und Stages an, sofern freigespielt und kann diese nun in den Varianten Zeit und Linienspiel zocken. Das schöne daran, das man so schnell Münzen verdienen kann. Das Zeitspiel bietet die Möglichkeit gespeicherte Zeiten für das Lösen einer Stage zu unterbieten. Das Linienspiel wiederum verlangt so wenig Nutzung der gezeichneten Linien wie möglich. Ist man jeweils sehr gut sind 3 Münzen auf die schnelle verdient. Und Spaß machen beide Modi auf jeden Fall. Mit den nun zahlreich vorhandenen Münzen kann man sich in den Münzentausch vertiefen und findet hier neben freischaltbaren Musiken, die auch Retrospieler ansprechen auch nützliche Dinge wie neue Charaktere, Linien in ihrer Zeichenform und z.b. auch die erweiterte Lebensleiste. So greifen die Modi eigentlich schön ineinander und man sitzt im gesamten auch länger am Spiel als an Touch & Go. Natürlich kann man das Hauptspiel auch hier in 6-7 Stunden schaffen, je nachdem wie man sich anstellt. Aber der Wiederspielwert durch die Zusatzmodi und die versteckten Dinge ist angenehm hoch.

Grafik & Sound....

Grafisch gefällt das Spiel durchgehend. Das liegt vor allem an den satten Farben und der Action, die man teilweise auf dem Screen erlebt. Zwar gibt es Stages wo man sich etwas weniger Verspieltheit wünscht und man durchaus mal durcheinander kommen kann, was Hintergrund und was Spielfläche ist. Dennoch ist die Technik gepaart mit der sehr schönen edlen Farbgestaltung auch etwas für's Auge. Auch hier bietet das Spiel mehr als Touch & Go. Das Scrolling ist sauber und Effekte gibt es wie schon erwähnt reichlich zu sehen. Ob das nun Kirby in seinen Special Varianten ist, oder auch die Umgebung, die immer wieder animiertes Terrain bietet. Verschiedene Themen in Sachen Hintergrundgrafik sorgen für Abwechslung, so das hier wenig Raum für Kritik ist. Beim Sound sieht es ähnlich aus und das Spiel punktet hier durch die Mischung als alten Stücken des Kirby Universums, gepaart mit neuen Sachen. Melodisch und oft etwas lustig angehaucht paßt das ganze zum Geschehen und wird unterstützt vom Virtual Surround, der das ganze hörbar unterstützt. Dazu Effekte aller möglichen Aktionen, so das auch dieser Part eine runde Sache ist.

Fazit....

Kirby Power Paintbrush ist ein Spiel das Gamer anspricht, die gerne mal eine Pause von herkömmlichen Steuersetups haben wollen. Das durchgehende Nutzen des Pens im Spiel um Kirby und die Umgebung zu beeinflussen zeigt wieder welchen Spaß der DS durch seinen Touch Screen bringen kann. Was in Touch & Go schon Laune machte wird hier durch einen größeren Umfang noch besser. Zwar ist auch hier das Hauptspiel nichts für Monate, dennoch bietet man dem Käufer mehr drumherum zum Zocken und Secrets, die den Wiederspielwert erhöhen. Technisch und von der Präsentation her ein sehr gelungenes Spiel, dem eigentlich nur noch ein Multiplayer fehlt. Wer allein zockt hat auf jeden Fall seinen Spaß. Und wem Touch & Go gefallen hat, aber über zu wenig Inhalt geklagt hat, sollte hier einen Blick riskieren.

 

+ Klasse Touchscreen Nutzung
+ Sehr gute Steuerung
+ Technisch sehr gut
+ Innovatives Spielprinzip
+ Guter Wiederspielwert
+ Sinnvolle Secrets
+ Komplett deutsch
- Multiplayer wäre Klasse
- Hauptspiel könnte länger sein

GRAFIK: 82%

SOUND/EFFEKTE: 85%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 84%

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