Einleitung....
Das Thema Fußball auf Nintendo Systemen ist mit einer Ausnahme mittlerweile fest in der Hand von EA. Sowohl bei den simlastigen Spielen a la Fifa, als auch bei den Fun Umsetzungen. Wobei hier zumindest auf dem GCN mit Mario Smash Football eine Alternative vorhanden ist. Auf den Handhelden sieht das schon lange anders aus. Und Fun Varianten sucht man hier gleich mal vergebens. Daran ändert sich nun etwas und mit Fifa Street 2 schickt EA seinen Spaß Soccer nun auch auf den Nintendo DS. Fast schon ein ungewöhnliches Thema für einen Handhelden lohnt sich eine Entwicklung mittlerweile auch Dank der besseren technischen Möglichkeiten. Denn in Sachen Sichtweise präsentiert sich auch die DS Version in reinem 3D wie der große Bruder. Was EA nun draus gemacht hat zeigen wir euch hier.
Menus und die Story....
Mittlerweile ein Standard Feature bei den DS Spielen, ist die Präsentation komplett deutsch gehalten. Dazu bietet man euch Spielern einen Multiplayer und einen Autosave auf dem Speicherplatz. Dank Fifa Lizenz muß man hier auch keine Pseudo Recken auf den Bolzplatz führen und darf Hand an 320 reale Recken legen. Das Hauptmenu des Spiels bietet euch zunächst 4 Menupunkte zur Auswahl. Neben den Einzelspieler Modi Anpriff und Absolut Street wartet der Multiplayer und der Punkt Meine Straße. In diesem Punkt findet man weitere Punkte, die das Spielgeschehen beeinflussen oder euch über Ereignisse informieren. Ihr könnt hier anhand eines Editors einen Spieler oder Team erstellen und auch später mit freigeschalteten Dingen ausstatten. Dazu kommt hier ein Profilbildschirm, der euch über erspielte Pokale, Belohnungen und Ausrüstungen informiert. Dazu das Trickbuch, in dem Ihr euch anschauen könnt wie diese ausgeführt werden und zu guter letzt die Einstellungen für das Gameplay. Neben den Soundeinstellungen für Fans, Effekte und Musiken kann man hier die Replay's aktivieren und fest eine von zwei Kameraperspektiven einstellen. Allerdings sind diese Dinge auch später im Spiel nutzbar. Kümmern wir uns jetzt aber um die inhaltlichen und spielerischen Dinge in Fifa Street 2.
Technik und Gameplay....
Die beiden Menupunkte Anpfiff und Absolut Street kann man klar unterscheiden. Während der Anpfiff Modus mehr Just for Fun gespielt wird und man hier neben einem eigenen Team auch 20 Nationalteams führen kann, ist der Modus Absolut Street der Kern des Spiels. Dieser ist wie ein kleiner Story Modus aufgebaut und führt euch als Rookie der Szene um den ganzen Erdball. Wählt man diesen Modus an beginnt alles mit der Erstellung des eigenen Teams. Neben einem Namen und Logo erstellt man dazu einen eigenen Spieler, den es von nun an zu Entwickeln gilt. Dabei unterstützt euch erneut der Editor, der euch angefangen beim Aussehen die Möglichkeit gibt ihn in 5 Kategorien zu entwickeln. Über verdiente Punkte im Spielmodus selber wird dies möglich und sollte natürlich nicht unterschätzt werden. Dazu bekommt Ihr eine kleine Auswahl an Spielern, um das eigene Team für den Start aufzufüllen. Teilweise überraschend gute Spieler die man euch hier anbietet. Denn über allem haben das Team und die Einzelspieler ein Rating von 0-100 und mancher 80er Spieler findet sich gleich zu Beginn ein. Da wir hier aber Straßenfußball spielen gilt es nicht 11er Teams zu füllen, sondern nur derer 4. Neben dem Torwart gehen hier also nur 3 Feldspieler an den Start. Habt Ihr nun das Team erstellt gelangt Ihr zur Zentrale des Absolut Street Modus. Dabei werden euch im Touch Screen die Stationen der Reise angezeigt. Als scrollbare Leiste warten im gesamten 11 Locations weltweit darauf besucht und gewonnen zu werden. Anfänglich ist nur die erste Station wählbar, während die anderen durch Turniersiege freigeschaltet werden müssen. Im Top Screen erwarten euch hier diverse Infos. Angefangen beim Durchschnittswert und Ruf des eigenen Teams, bis hin zum aktuell verfügbaren Geld im Spiel. Dieses wird hier über Talent Cents definiert und dienen gleich für mehrere Dinge als Zahlungsmittel. Auf jeden Fall kann man wie immer davon nicht genug haben. ;-)
Wählt man eine Location an ist das Prozedere immer das gleiche. Ihr könnt pro Location 3 Punkte anwählen. Die Kick Runde, die Herausforderung und das örtliche Turnier. Dient die Kick Runde dazu gegen immer neue Straßenteams anzutreten um Talent Cents (TC) zu verdienen, kann man diese in den beiden anderen Punkten ausgeben. Im Punkt Herausforderung kann man mittels der TC gegnerische Spieler zu einem 1-1 Match herausfordern und nach einem Sieg über diese in sein eigenes Team integrieren. Der dritte Punkt, das Turnier ist mit einigen Hürden verbunden. Neben einem bestimmten Ruf, den euer Team haben muß gilt es eine Summe TC zu investieren um am Turnier teilzunehmen. Dann geht es über 3 Runden darum als Sieger hervorzugehen und man kann danach die nächste Location angehen. Das System ist also auch auf dem DS zunächst gelungen und baut sich recht motivierend auf, so das bei weitem nicht alles sofort möglich ist. Also gilt es zunächst in der Kick Runde was zu verdienen. So oft Ihr wollt könnt Ihr hier die örtlichen Cracks herausfordern. In Sachen Regeln gilt es hier meist in 2x2 Minuten Halbzeiten den Sieger zu ermitteln. Vor dem Spiel könnt Ihr eure 4 Spieler aus dem vorhandenen Pool auswählen und auf den Platz schicken. Die Gegnerstärke wird euch angezeigt und per Kamerafahrt geht es zum Anstoß. In fest abgesteckten Arealen spielen 4 gegen 4 und es gibt kein Aus. Überall sind Banden vorhanden, so das der Arcade Charakter schon hier ersichtlich wird. Spielerisch gilt es aber immer noch auf die herkömmliche Art einen Ball im Netz zu versenken. In Sachen Screens ist das ganze nun aufgeteilt in den Spiel und Info Bereich. Während im Top Screen die spielerische Action tobt, wartet im Touch Screen neben dem Ergebnis und der Spielzeit ein viereckiger Trick Bereich, in dem man DS like Aktionen auch per Touch Screen ausführen kann. Doch kümmern wir uns erstmal um die herkömmliche Variante, die es ja glücklicherweise auch gibt. Eine Pflicht den Touch Screen zu nutzen besteht also nicht.
Wie immer gibt es in Sportspielen dieser Art eine Steuerung für die Offense und die Defense. Dank 3D spielt sich das ganze bis auf die Kreuzsteuerung wie eine große Variante. Ihr lenkt die Recken mit dem Steuerkreuz und könnt in der Offense und Defense per R-Taste Rennen. In der Offense dient nun der B-Knopf dem einfachen flachen Pass, während die A-Taste für den Schuß dient. Die Y-Taste übernimmt den Heber und die Flanke, während man nun mit der X-Taste einen zufälligen Trick starten könnte. In der Defense schaltet man per B zwischen den Spielern hin und her und kann mit A und Y ein Foul begehen. Dank nicht vorhandener Schiedsrichter immer was feines. ;-) Dabei bietet das Spiel zunächst ein Feature das mir gut gefällt. Stünde man z.b. allein vor dem Tor, so kennt jeder der 3D Fußballspiele zockt das Problem der Richtung beim Schuß. Hier bekommt Ihr dazu noch eine kleine Einblendung eines Tores samt dem Ball und könnt innerhalb von Sekundenbruchteilen anhand dieser Einblendung sehen wohin Ihr aktuell schießen würdet. Ist zwar etwas hektisch, aber mit der Zeit eine hilfreiche Anzeige, wenn man mal gezielt einen Punkt des Tores anvisieren will. Spielerisch ist das ganze mit Licht und Schatten behaftet. Gelungen sind zunächst die recht großen Charaktere, die je nach Entfernung zur Kamera kleiner oder größer gezoomt werden. Weit weniger pixelig als dies die Screens suggerieren sind auch die Bewegungen an sich gelungen. Pässe kommen an, Flanken und Heber klappen sehr gut und Schüsse gehen leicht von der Hand. Das Problem in meinen Augen sind 2 Dinge. Zum einen könnte das ganze einen Tick schneller ablaufen und zum anderen passieren gewisse Dinge immer leicht verzögert. Jagd man einem Gegner den Ball ab, dauert es immer einen kleinen Moment ehe er z.b. die Richtung abrupt ändert. Wobei man hier die Finger von der Sprinttaste lassen sollte, die das noch verstärkt. Es fehlt immer wieder der flüssige Übergang z.b. aus Laufen in das Sprinten. Es wirkt ein wenig abgehackt. Natürlich spielen da auch die Mannschaftssteile, sprich Spieler eine Rolle. Vor allem den eigenen Dödel sollte man anfangs nicht als Maßstab nehmen. Dennoch wünschte ich mir das ganze einen Tick flüssiger.
Vor allem auch deshalb um das Trick Feature viel öfters zu nutzen. Denn die enthaltenen knapp 60 Tricks sind durchaus sehenswert und sinnvoll, wäre auch danach nicht immer eine unterschwellig wahrgenommene Pause, in der man den Ball auch gerne mal verliert. Sinn machen die Tricks zum einen um Gegner auszuspielen und zum anderen um den EA typischen GameBreaker zu bekommen. Bei jedem Trick füllt sich oben links oder rechts eine Anzeige, die bei voller Leiste den nicht Blockbaren Gamebreaker auf den Screen zaubert. Allerdings dauert es eine ganze Weile bis man die Tricks halbwegs beherrscht um eine komplette Leiste zu füllen. Auch hier macht sich das Tempo manchmal eher negativ bemerkbar. Wie schon erwähnt kann man die Tricks nun wahlweise per Tasten und Kreuz vollführen, oder eben über den Touch Screen im dafür vorhandenen Bereich. Um einen Trick auszuführen malt man diesen einfach gesagt um ihn auszuführen. Hier allerdings stört das Timing Augen und 2 Bildschirme auf Dauer. Einen oder zwei der Tricks bekommt man so schonmal hin. Danach hat man meist einen Gegner an sich kleben und schaut mehr nach oben und verdaddelt sich dann im Touch Screen. Ist in meinen Augen nicht ganz so ideal. Mit der Zeit war mir die Tastenvariante lieber. Auf der anderen Seite war allerdings der Einsatz der Tricks nicht das Augenmerk im Spiel. Zwar gibt es nach jedem Match eine Bewertung, die auch die Tricks mit einbezieht. Normale Siege mit "normal" geschossenen Toren reichten aus um nach und nach durch das Spiel zu kommen. Auch ein Grund dafür ist die KI der Gegner, die sehr oft nicht nachvollziehbar war. Da ringt man sich gegen eine 60er Truppe eine mühsames 2:1 ab, während man eine 88er Truppe mit 6:0 nach Hause schickt. Dabei machen diese gerne mal Fehler und laufen mit dem Ball auch mal in's eigene Tor. Da ich das sehr oft gesehen habe ist das keine Zufallserscheinung. Im gesamten ist das Spiel so zu leicht und macht es dem Spieler vor allem schwer sich auf Gegner einzustellen. Denn wie erwähnt ist eine Rating mäßig schwache oder starke Truppe gerne mal das Gegenteil. Einschätzen anhand der Stärke kann man viele Teams nicht.
Man spielt so zwar recht lange, da vor allem die Vorgaben für die Turniere teuer sind und man ja nebenbei auch den eigenen Spieler pushen will, hat aber selten das Gefühl gezielt auf immer schwerere Teams zu stoßen. Hat man sich einmal mit der Steuerung und Gegebenheiten arrangiert macht das ganze zwar Spaß, ohne aber die großer Herausforderung zu sein. Und genau das ist in meinen Augen der Grund warum das Spiel die höheren Wertungsregionen eben nicht erreicht.
Grafik & Sound....
In Sachen Grafik gefallen die Animationen der großen Charaktere. Besonders bei den Tricks wenn sie mal gewollt klappen sind diese schon sehr weich und ansehnlich geworden. Auch das Flankenspiel mit einer finalen Direktabnahme sieht teilweise sehr gelungen aus. In Sachen Farbpower sollte man nicht soviel erwarten, da viele der Locations eher in beleuchteten Nachtumgebungen spielen. Egal welche der beiden Kameraperspektiven man anwählt, die Framerate und der technische Aspekt ist frei von Kritik. Auch in Sachen Pixeleffekt muß man hier nichts negatives befürchten. Wirklich gelungen ist der Hintergrundsound im Spiel, der fast schon Fifa like verschiedene Richtungen vereint. Es finden sich Hip Hop lastige Klänge im Spiel bis hin zu spanisch angehauchten Musiken die zu einem Fußballspiel und seinem internationalen Flair sehr passen. Etwas stärker hätte ich mir Effekte gewünscht. Gerade die Geräusche für das Ballverhalten auf dem Boden, beim Schuß oder dem landen im Netz sind teils recht schwach. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen.
Multiplayer....
Eher in die Rubrik Beiwerk gehört in meinen Augen der Multiplayer. Was auch daran liegt das man den Multiplayer nur zu zweit angehen kann und dazu jeder Mitspieler ein Spiel braucht. Die Just for Fun Spielchen sind in meinen Augen eine doppelte Anschaffung nur bedingt wert und wirklich nur Fans des Hinterhof Gameplay's zu empfehlen. Auch mit dem Hintergrund das ein Fifa 2006 das billige Gameplay bietet und nicht minder Spaß macht. Hier muß also jeder für sich entscheiden ob das für ihn und einen Mitspieler ausreicht.
Fazit....
Fifa Street 2 hat auf dem DS einige wirklich gelungene Ansätze, die aber in verschiedenen Bereichen durch weniger glückliche Dinge wieder nach unten gezogen werden. Zwar mit einer gewissen Eingewöhnung behaftet macht der spielerische Inhalt schon Spaß und unterhält auf längere Sicht. Allerdings trüben eine stark schwankende KI der Gegner Teams und manch abgehackt wirkender Übergang zwischen bestimmten Aktionen das Spielvergnügen. Im gesamten einfach zu leicht hätte hier mehr Feinarbeit geleistet werden müssen. Das Feature der Spielerentwicklung und auch die ausreichend vielen Locations samt Spielen sind dagegen Pluspunkte. Den Spaß wie am TV hat man mit der DS Version nicht. Hier sollte man noch auf weitere Alternativen warten, insofern diese überhaupt erscheinen.
