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NDS Fluch der Karibik 2
 
 
Fluch der Karibik 2 - NDS
Matthias Engert (10.07.2006)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Amaze
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Spielerische Umsetzungen diverser Kinostreifen haben gemeinhin den Ruf inhaltlich oft dünnes Gameplay zu bieten. Das dieses Vorurteil nicht immer zutreffen muß hat vor einigen Tagen die GBA Version zu Fluch der Karibik 2 gezeigt. Ein nicht alltägliches Gameplay, das vor allem durch die Mischung verschiedene Genre zu gefallen wußte. Deshalb konnte man von der DS Version durchaus noch etwas mehr erwarten. Mit Amaze der gleiche Entwickler am Werk, durfte man also gespannt sein. Auf jeden Fall kann man aber vor dem Test 2 Fakten klar herausstellen. Beide Spiele unterscheiden sich komplett voneinander, und das vor allem in der Anfangszeit des DS oft gesehene Feature der GBA Ports trifft hier nicht zu. Auch Hoffnungen auf eine ähnliche spielerische Umsetzung mit noch mehr Möglichkeiten wie auf dem GBA findet man hier nicht. Die DS Version bietet ein komplett anderes Gameplay. Ob das nun gut oder schlecht für den Gamer ist soll der folgende Test zeigen.

Menus und die Story....

Zunächst bleibt beim Drumherum auch hier alles wie auf dem GBA. Ein komplett deutsches Spiel, das durch Texte samt Grafiken auch mehr über Story erzählt und dazu ein Batteriespeicher für eure spielerischen Fortschritte. Entgegen der GBA Version bietet man euch auf dem DS zudem einen Multiplayer. Ein kompletter Co-op Modus für das Hauptspiel, das man so auch mit einem Freund komplett spielen kann. In Sachen Story halte ich es wie auf dem GBA. Da der Film ja erst Ende des Monats in die dt. Kinos kommt wollen wir auch nicht zuviel verraten. Verraten kann man aber das Jack diesmal die Zeit im Nacken sitzt. Wieder in der Zeit des Übersinnlichen wird ihm bewußt das er noch eine alte Rechnung mit Davy Jones offen hat, die ihm bei Nichterfüllung ewige Verdammnis und Sklaverei einbringen würde. Also macht er sich auf den Weg das ganze auf seine Weise zu lösen und willkommen in der etwas anderen Piratengeschichte mit all den neuen Kreaturen und Gegenspielern.

Das Hauptmenu bietet zunächst nur 3 Auswahl Möglichkeiten. Ihr könnt den Einzelspieler starten, den Co-op Modus aktivieren oder in den Optionen nach dem rechten sehen. Die Optionen halten sich mit Einstellmöglichkeiten aber zurück und beschränken sich auf Punkte zum Thema Sound und den Credits im Spiel. Mehr Möglichkeiten bietet man euch beim Starten des Einzelspieler Modus, oder besser gesagt dann wenn Ihr einige Abschnitte im Spiel schon gelöst habt.

Technik und Gameplay....

Beginnt Ihr den Einzelspieler Modus das erste mal wählt Ihr zunächst einen von 3 möglichen Speicherplätzen und desweiteren einen von ebenfalls drei Schwierigkeitsgraden. Entgegen der GBA Version seid Ihr hier auf diesen festgelegt und könnt ihn im Spiel nicht weiter ändern. Habt Ihr einen gewissen Fortschritt im Spiel erreicht öffnet sich immer ein weiteres Menu, in dem Ihr zum einen das aktuelle Spiel laden könnt oder z.b. per Level Select die Locations der Story einzeln anwählen könnt. Dazu kommen 3 Minispiele die euch im Verlauf des Spiels begegnen und die Ihr auch einzeln anwählen könnt. Zu guter letzt bietet euch das Einzelspieler Menu die freischaltbaren Extras. Wie ein Art Shop gestaltet kann man sich auch hier einiges freischalten. Doch bevor wir uns diesen Dingen genauer widmen schauen wir was spielerisch in der DS Version drinsteckt. Wie schon erwähnt unterscheidet sich das Gameplay komplett von der GBA Version. In der DS Version übernehmt Ihr als steuerbare Charaktere alle 3 Hauptakteure in Person von Jack, Elizabeth und Will. Dabei liegen vor dem Spieler 5 verschiedene Locations mit reichlich kleinen in sich abgeschlossenen Abschnitten, in denen es rein in 3D zugeht. Die DS Version ist wenn man so will ein reiner Action Titel, in dem man mittels Waffengewalt Gegner en masse niedermetzelt. Seeschlachten, Geschicklichkeit und das angedeutete RPG Feature der GBA Version findet man hier nicht vor. Spielt man das Game eine Weile kommen einem Erinnerungen an die Schwertabschnitte in einem Eternal Darkness oder Knights of the Temple. Entläßt man euch also in das Spiel und das erste Level auf Tortuga steuert Ihr Jack, der sich hier erstmal befreien muß. Dabei seid Ihr anfangs ausgerüstet mit einem einfachen Kurzschwert und wenigen Möglichkeiten was Attacken angeht. Dabei bedient sich das Spiel in Sachen Technik und Sichtweise einem ähnlichen Prinzip wie es schon Eternal Darkness auf dem GCN bot.

Ihr als Spieler seht eure Charaktere in der Third Person Ansicht und bewegt euch durch die 3D Abschnitte. Dabei geht die Kamera automatisch mit und ändert ihre Position je nach Umgebung auch mal hinter, neben oder schräg über den Charakter. Anfangs ein wenig ungewohnt diese nicht selber steuern zu können, weiß die Kamera dennoch zu überzeugen und habt selten mal unglückliche Positionen. Wie schon erwähnt ist es nun das Ziel die Locations zu überwinden, sprich zu beenden. Auf dem Weg dahin warten nun pro Location viele einzelne Abschnitte, die durch spezielle Tore miteinander verbunden sind. Der Bildschirm wird kurz dunkel um im neuen Abschnitt weiter zu gehen. Positiv hier das dabei jedesmal ein Autosave greift. Zum einen dient dieser als Rücksetzpunkt und zum anderen natürlich um auch mal den DS aus den Fingern legen zu können. In Sachen Screens ist das Spiel so aufgeteilt das Ihr die Spielaction im Top Screen seht, während der Touch Screen für die Waffenanzeige, Edelstein Menge und Goldanzeige herhalten muß. Freunde der Touch Screen Bedienung werden im Hauptspiel selber wenig Freude haben. Hier hat er nur Anzeigeaufgaben. Erst bei den 3 Minispielen kommt der TS auch zu seinem eigentlichen Einsatz. Dazu befinden sich im Top Screen neben dem Charakterkopf 2 Leisten, die zum einen die Lebensenergie und eine Special Leiste definieren. Ist die Lebensleiste leer fangt Ihr wie schon erwähnt am letzten Autosave Punkt nochmal an. Die Ziele in den Location kann man an 2 Dingen festmachen, wenn man mal das übliche am Leben bleiben nicht dazu zählt. ;-) Zum einen gilt es neben dem vorankommen im Spiel selber in den Locations immer wieder auf's neue 4 Edelsteine zu sammeln. Hat man dies geschafft bekommt man eine der zahlreichen Combo Angriffe freigeschaltet. Zum zweiten gilt es soviel wie möglich an Gold zu sammeln mit dem man diverse Secrets freischaltet, die glücklicherweise mehr bieten als nur das übliche Film Artwork Gedöns.

Dabei greifen diese Dinge nun alle irgendwie ineinander. Sobald die Action startet bewegt Ihr euch frei in den möglichen 3D Umgebungen. Dabei habt Ihr nun anfangs eine Sprungfunktion per X Taste. Allerdings nur selten benutzt und Geschicklichkeit in dem Sinne findet man selten. Wesentlich wichtiger sind alle Action Tasten. So könnt Ihr mit der Y-Taste einen Primärangriff starten, sprich mit dem Schwert zu Beginn zuhauen. Die B-Taste dient dem Tritt, während die R-Taste den Block definiert. Dazu kommt die A-Taste die hier als Interaktionstaste dient. Damit könnt Ihr z.b. Gegenstände aufheben und werfen, Schalter umlegen oder neue Waffen aufnehmen. Letzte wichtige Tastenkombi ist L+R, mit der man pro Charakter den sogenannten Signaturmove einsetzt und hier auch die zweite blaue Leiste zum Einsatz kommt. Man könnte das ganze auch als Supermove definieren, den man 4x ausführen könnte ehe die blaue Leiste leer ist. Bei jedem der 3 Charaktere anders umgesetzt oft der Tie Breaker in heiklen Situationen. Dabei ist die Stärke des Spiels gleichzeitig auch ein wenig die Schwäche. Denn spielerisch bleibt sich das Game von Anfang bis Ende treu und bietet zu 90% reine Metzelaction mit den verschiedenen Waffen. Mittels der normalen Attacken und später neu dazukommenden Combo Attacken haut und säbelt Ihr auf die verschiedenen und sehr zahlreichen Gegner ein. Das ganze eigentlich hintereinander weg. Wer auf diese Art der Action am laufenden Band steht wird hier durchaus glücklich. Nachteil das auf Dauer ein wenig die Abwechslung fehlt. Aufgewertet wird die Metzelaction durch die Vielzahl der Waffen. Ihr habt unten im TS neben der aktuellen Waffen 3 kleine Punkte, welche die Wertigkeiten der Waffen definieren. Hinterläßt das Kurzschwert mäßigen Eindruck bei den Gegnern könnt Ihr im Verlauf des Spiels unter Kisten und nach dem Ableben von Gegnern alles mögliche finden. Das reicht von Schwertern, Fässern, Brandflaschen bis hin zu Fackeln und diversen Schußwaffen, die eben auch Wertigkeiten bis zu maximal 3 Punkten bieten.

Desweiteren hinterlassen Gegner und die zerstörbaren Kisten Flaschen mit denen man die Lebens und Specialleiste immer wieder auffüllen kann. Zu guter letzt kommt das Gold zum Vorschein, das man so ebenfalls findet. Da jeder Gegner was hinterläßt und reichlich Kisten überall herumstehen ist das ganze oft neben der reichlichen Action auch ein stetiges Einsammeln. Nun muß aber auch das Gold noch eine Rolle spielen, was es glücklicherweise auch tut. Sammelt Ihr im Level unter einer Kiste z.b. ein L3 Schwert ein, so könnt Ihr dieses nur eine bestimmte Zeit lange benutzen. Ein sich leerender Balken über der Waffenanzeige zeigt euch an wie lange dies ist. Ist die Leiste leer geht es wieder mit dem popeligen Kurzschwert zur Sache. Habt Ihr nun einige Tausend Goldstücke auf dem Konto könnt Ihr entweder bis zum Ende des Kapitels warten oder begebt euch über das Einzelspielermenu direkt zu den freischaltbaren Features. Hier wartet nichts anderes als der Shop wo Ihr euer Geld ausgeben könnt. Neben diversen Artworks und Charakter Varianten samt Klamotten gibt es ein große Rubrik Waffen, wo Ihr die im Spiel enthaltenen auch fest kaufen und benutzen könnt. Gutes Beispiel ist die Ritualklinge für 5000 Gold. Die mit einer L3 Wertigkeit versehene Waffe einmal gekauft und das metzeln macht Laune und die Gegner fallen auch. Hat man mehrere Waffen gekauft kann man über das Pausenmenu die Standardwaffe auch per Hand auswählen. Zu guter letzt kann man im Shop noch einen ultimativen Schwierigkeitsgrad kaufen, der den ganz harten unter euch gerecht wird. So schaukelt sich das ganze ansprechend auf im Verlauf des Spiels, ohne aber Suchtcharakter auszulösen. Der letzte Kick fehlt hier schon irgendwie und ein wenig Abwechslung hätte man sich hier und da gewünscht. Zwar macht die Metzelei am laufenden Band vor allem mit den neuen Combos schon Laune, aber es ist eben immer irgendwie das gleiche. Die hier und da enthaltenen Rätsel sind nicht der Rede wert und Gehirnschmalz braucht der Spieler dazu nicht.

Da helfen auch die Minispiele nichts. Auch wenn sie ganz spaßig umgesetzt sind. 3 Stück hat man eingebaut, die vom bekannten Schiffe versenken über Geschicklichkeit und Merkvermögen etwas bieten. So stehen einmal 2 Gegner auf einem Mast im Top Screen. Unten werden anhand diverser Farbpunkte Kombinationen vorgemacht, die Ihr immer wieder per Pen wiederholen müßt. Liegt Ihr richtig kämpft Ihr oben den Gegner in Richtung seines Mastendes bis er herunterfällt. Wiegesagt ganz nett ohne nun ein Killer Feature darzustellen. Was mir besser gefällt als auf dem GBA ist die Story Erzählung, die per InGame Grafik die Geschichte komplett erzählt und alle Charaktere und Bösewichter zu Wort kommen. Sie ersetzt zwar nicht den Kinobesuch, gibt aber weit mehr preis als die GBA Version. Gelungen sind die Locationwechsel, die euch mal in das Innere von Gebäuden, Park und Vorhof Locations führen und eben auch Insel und Dschungel Feature bieten. Überall warten neue Gegnertypen, die ebenfalls zu den positiven Dingen zählen. Ein bißchen mehr drumherum hätte dem Spiel gut getan. Hier noch das Seeschlacht Feature wie auf dem GBA und wir hätten ein richtig gutes Spiel. So bleibt nur das Gemetzel am laufenden Band. Zwar gut umgesetzt in Sachen Steuerung macht es auch Laune, ist aber auf Dauer eben immer das gleiche ohne abseits der Action noch anderes zu bieten. Das ist ein bißchen Schade. Denn spielerisch gibt es auf dem DS kein Spiel das so angelegt ist.

Grafik & Sound....

Grafisch gefällt das Spiel und nutzt durchaus die Möglichkeiten des DS aus. Zwar bieten die Umgebungen keinen HighEnd Texturen, kommen aber dafür ohne Pixelbrei aus und bieten diverse animierte Effekte. Die Gegner sind teilweise sehr gut designt und auch die Animationen wissen zu gefallen. Hier kommt das 3D gut zur Geltung. Ordentliche Tiefeneffekte unterstützen das ganze. Dazu sind die Locations sehr verschieden durch die Orte wo sich das Geschehen abspielt und bieten farbenfrohe Backgrounds. Zudem läuft die Action technisch sehr gut ab und gibt sich hier keine Blöße. Die Schwertaction geht flüssig und je nach Waffe auch in Sachen Gamespeed flott von der Hand. In Sachen Sound hat jede Location so ihren Stil, die meist fordernd und rythmisch umgesetzt ist. Highlight ist hier für mich der Dschungel, der auch sehr von den Umgebungsgeräuschen lebt. Dazu geben die Gegner im Dschungel diverse Sprachsamples von sich, die zwar eher an Banjo Tooie erinnern, aber hier gut passen. Effekte sind reichlich vorhanden und Waffenklänge bis hin zu Todesschreien sind enthalten.

Multiplayer....

Der Multiplayer ist sicher eine Stärke des Spiels. Denn ein Co-op für das Hauptspiel ist immer etwas gelungens. Einziger Wermutstropfen hier ist aber eben die Tatsache das wieder beide Spieler eine Cartridge besitzen müssen. Ist das der Fall kann sich jeder mit einem Charakter in das Abenteuer stürzen und man kämpft sich Seite an Seite durch die verschiedenen Locations inklisive aller Waffen und möglicher Verbesserungen der Ausrüstung. Ob das Spielprinzip einen Doppelkauf notwendig macht muß jeder für sich entscheiden.

Fazit....

Ein bißchen Schade ist es schon. Auf der einen Seite bietet das Spiel mit seinem 3D Haudrauf Spielprinzip schon ein Menge Spaß, krankt aber mit der Zeit auch daran. Da man eben im Verlauf des Spiels fast nur mittels Waffengewalt durch die Gegend zieht, leidet ein wenig der Langzeitspaß. Man wünscht sich hier und da schon etwas Abwechslung und im speziellen Falle hier einige Features der GBA Version. Wem das ganze allerdings gefällt bekommt ein solides Game das sich gut steuern läßt. Technisch ausgereift bietet das Game auch was für's Auge und ist eben so auch was neues auf dem DS. Zum Killertitel fehlt aber eben noch ein wenig mehr Abwechslung.

 

+ Gute Steuerung
+ Flüssig spielbare Metzelei
+ Technisch sauber
+ Viele Waffen/Shop
+ Autosave
+ Gegner Vielfalt/Locations
+ Hauptspiel als Co-op
- Abwechlsung auf lange Sicht
- Wenige Rätsel
- Minispiele nur Beiwerk

GRAFIK: 79%

SOUND/EFFEKTE: 77%

MULTIPLAYER: 70%

GESAMTWERTUNG: 70%

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