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NDS Eragon
 
 
Eragon - NDS
Matthias Engert (04.01.2007)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Amaze
GENRE: Action Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS:Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Eragon war im letzten Jahr auf dem GBA eine der positivsten Überraschungen überhaupt. Ein gelungenes RPG das durch Features und Umfang glänzte und lange nicht erlebtes Gameplay bot. Nach dieser Version durfte man natürlich gespannt sein was in der DS Version des Titels steckt. Technisch mehr möglich könnten die Entwickler hier die eine oder andere Idee einbauen die auf dem GBA schlichtweg nicht möglich ist. Dazu kam natürlich der Punkt das mit Entwickler Amaze die gleiche Schmiede am Werke war, die auch schon für die GBA Version verantwortlich war. Was also nun in der DS Version zu Eragon steckt soll euch der folgende Test etwas näher bringen.

Menus und die Story....

Zunächst erwarten euch die gleichen Rahmenbedingungen wie auch auf dem GBA. Als Game für einen Spieler konzipiert erwartet euch ein komplett lokalisiertes Spiel, das mittels Batteriespeicher den Spielfortschritt sichert. 3 verschiedene Speicherplätze stehen euch zur Verfügung, die Ihr im Spiel nutzen könnt. In Sachen Story hält sich das Spiel auch hier an den roten Faden aus dem Film. Hintergrund ist die Geschichte eines einfachen Bauernburschen namens Eragon, der völlig unerwartet in das Abenteuer seines Lebens und seine Bestimmung rutscht. Als er eines Tages ein Ei findet und daraus der Drache Saphira schlüpft beginnt die Geschichte seiner Vorhersehung. Nur er samt dem Drachen ist in der Lage die Welt Alagaesia vor ewiger Dunkelheit zu bewahren.

Allerdings und das darf man hier durchaus als Kritikpunkt ansehen ist die Story beileibe nicht so intensiv eingebaut wie sie das auf ihre eigene Art auf dem GBA war. Würde man den Film nicht kennen und von der Eragon Geschichte keinen Plan haben, man wäre nach dem Durchspielen nur bedingt in der Lage das ganze in eine kleine Geschichte zu packen. Hier wäre in der Erzählweise mehr drin gewesen. Aber später mehr dazu. Der Spielstart ist zunächst genauso simpel wie auf dem GBA. Das Hauptmenu bietet euch einzig einen Spielstart an, sowie die Sprachwahl. Schafft Ihr es im Spiel die Winterwelt zu erreichen, bekommt Ihr ein Minispiel namens Telepathie dazu. Im Spiel kommuniziert Ihr damit mit dem Drachen Saphira, was hier als Score Variante jederzeit spielbar ist. Um zu starten wählt Ihr nun einen der möglichen Speicherplätze an und los geht's.

Technik und Gameplay....

Anders als auf dem GBA ist die Geschichte hier nicht nur seichter in der Art der Erzählung, sondern beginnt sofort auf dem Bauernhof des guten Eragon. Keine Parallelerzählung, die auf dem GBA für eine gelungene Spannung sorgte. Dafür nutzt Amaze eine Art Comic Technologie um die Geschichte auch visuell zu zeigen. Sicher etwas für Kunstfreunde unter den Spielern, eignet sich das ganze aber nur bedingt um Atmosphäre zu erzeugen. Dazu erscheint in allen Sequenzen dieser Art relativ wenig Text. Da man so nicht ausholt in der Geschichte weiß der unbedarfte Spieler im Verlauf mit manchen Charakteren und Episoden garnichts anzufangen. Wiegesagt ein wenig Schade das man hier Punkte läßt. Eragon auf dem DS unterscheidet sich nun in sehr vielen Bereichen von der GBA Version. Wichtig zur Einführung ist die Aufteilung der Screens. Zwar gibt es von Vivendi keine offiziellen Screens was den Touch Screen angeht, aber das können wir euch ja erzählen. ;-) Während also im Top Screen die eigentliche Action abläuft, dient der Touch Screen für diverse Anzeigen und als Zeichenbrett. Was auch bedeutet das Ihr diesen hier in seiner eigentlichen Bestimmung recht oft nutzen werdet. Eindeutig ein Pluspunkt im Spiel und erinnert an Umsetzungen wie in einem Lost Magic. Spielerisch ist Eragon auf dem DS ein Action Adventure mit einigen RPG Elementen. Größter Unterschied zur GBA Version ist so vor allem die Art und Weise des Kämpfens und Agierens. Gab es dort einen Adventure und Kampf Modus, so spielt sich hier alles in Echtzeit. Ihr seht Eragon als einzigen Charakter im Spiel in der Third Person Perspektive und steuert ihn mittels 8-Way System durch die einzelnen Landschaften und Gebiete. Dabei sind alle Aktionen in dieser Sichtweise möglich und nötig. Ihr könnt euch frei in 3D Umgebungen bewegen und dabei mit Leuten schwatzen, Häuser und Locations besuchen, sowie natürlich in Echtzeit kämpfen.

Fehlen tut hier leider ein RPG System das Eragon als Charakter betrifft. Beim Vorankommen im Spiel entwickelt Ihr als Spieler zwar schon einige Dinge, Eragon selber aber nicht. Etwas das man im Nachhinein sehr bedauert als Spieler. Das Spiel selber ist nun eine Abfolge aus sogenannten Quests, was z.b. sehr an Aidyn Chronicles auf dem N64 seinerzeit erinnert. Auf eurem doch zunächst linearen Weg durch die Locations müßt Ihr mehr oder weniger wichtige Aufgaben erfüllen, die euch in einem Quest Log immer wieder neu angezeigt werden. Diese reichen vom Finden von Wegen bis zu Side Quests die euch als Belohnungen simple Konzeptgrafiken spendieren. Grundlage ist dabei natürlich die Steuerung mit der Ihr euch durch die Gegenden des Spiels bewegt. Neben dem Kreuz für die Richtung könnt Ihr nun z.b. per L-Taste die Kamera auch hinter Eragon holen. Dazu habt Ihr nun mittels B-Taste eine Sprungfunktion samt Doppelsprung Variante, um auch höhere Bereiche zu erklimmen. Eragon hält sich dabei auch an Vorsprüngen fest. Die anderen Tasten dienen nun zunächst für die Kampfaction. A übernimmt den Tritt, während X und Y für schwere und langsame Attacken oder leichte und schnelle Angriffe vorhanden sind. Mit diesen Funktionen könnte man nun einen Großteil des Spiels angehen. Aber das ist natürlich noch nicht alles. In Sachen Waffen besitzt Eragon zu Beginn einen Dolch und einen einfachen Bogen. Die beiden Grundtypen der Waffen bleiben auch das gesamte Spiel über. Nur das man mit der Zeit bessere "Upgrades" findet oder erhält. Über den Touch Screen kann man nun z.b. ein Symbol mit einem Schwert oder Bogen antippen und so in den jeweiligen Modus wechseln. Ist die Schwert Variante die gängige beim Herumlaufen kann man beim Bogen gleich zweifach wählen. Zum einen kann man in eine First Person Variante springen, in der Ihr euch zwar nicht bewegen könnt, dafür aber per Fadenkreuz frei Zielen könnt. Zudem könnt Ihr Gegner die in eurer Nähe stehen auch per L-Taste fest in Eragons Visier nehmen und nun auch per Third Person Sicht den Bogen benutzen. Die R-Taste dient nun zum Spannen des Bogens und zum Abschießen des Pfeiles.

Kann man Eragon selber im Spiel nicht entwickeln, so gilt dies nicht für die Waffen. Alle im Spiel enthaltenen Varianten, auch wenn es leider nicht allzuviele sind, werden im Touch Screen mit einer Balkenanzeige dargestellt. Kämpft Ihr nun z.b. mit dem Schwert gegen Gegner und tötet diese, füllt sich der Balken unter dem Schwert mit jedem erledigten Gegner. Ist die Leiste voll erlernt Ihr entweder einen neuen Angriffsmove, sprich ein Combo aus mehreren Tastenfolgen, oder im Falle der späteren Schwerter und der Bögen verbessert Ihr die Effektivität der Waffe. Vor allem beim Bogen merkt man das schnell, wenn man anfangs 6-8 Schuß für bestimmte Gegner braucht, später im Spiel 1-2 Schuß reichen um ihn aus der Ferne zu erledigen. Man sollte also immer gut mischen beim Benutzen der Waffen. Zudem gilt das "Aufleveln" der Waffen ja auch nicht nur einmal, sondern kann mehrfach getätigt werden. Aber das waren noch nicht alle entwickelbaren Dinge. Anfangs besitzt Eragon eine sehr kurze Lebensleiste, die im ersten Drittel des Spiels auch für Frust sorgen kann. Im Verlauf kann man durch finden bestimmter Items diese erweitern. Denn in Sachen Speichern greifen im Spiel feste Punkte. Das geht zwar auch jederzeit im Spiel, abgesetzt nach dem Laden wird man aber an der letzten festen Speicherstation. Da diese Speicherorte im Spiel auch als Rücksetzpunkte dienen, darf man vor allem im ersten Spieldrittel öfters mal lange Wege mit neu generierten Gegnern in Kauf nehmen, sollte man einmal im Kampf seine Energie verloren haben. Da euch auch hier neben Nahkämpfen auch Bogenschützen auflauern nichts ungewöhnliches. Mittels dieser Eckpunkte geht Ihr nun einen Großteil im Spiel ab. Ihr durchlauft die Areale in Freier Natur oder besucht die im Spiel enthaltenen kleinen Locations. Hier findet man meist die sogenannten Side Quests. Meist vermissen Dorfbewohner eine bestimmte Anzahl an Objekten, die Ihr um das Dorf herum einsammeln dürft. Da Gegner immer neu generiert werden ärgert man sich vor allem dann wenn es sich nur um Grafiken als Belohnungen handelt. Auch haben die Aufgaben keinen Bezug zur Story. Beispiel ist der Wirt, der einfach nur 12 Krüge vermißt, die Ihr ihm aus der umliegenden Landschaft wieder beschaffen sollt.

Abwechslung bekommt der Spieler beim vielen Gemetzel durch den Touch Screen. Zum einen müßt Ihr um z.b. Heilkräuter im Spiel zu nehmen, diese per Zeichnung aktivieren. Sehr positiv das die Entwickler für diese Momente ein Feature eingebaut haben das für einige Sekunden das Spiel an sich einfriert. Egal wieviel Gegner auf euch einprügeln. Einmal auf dieses Symbol getippt und alles steht still. Ihr könnt nun z.b. das Krautsymbol zeichnen und füllt so fix eure Energie auf. Wesentlich ausladender ist das Zauberfeature das auch hier eine Rolle spielt. Sobald Ihr das Zauberbuch gefunden habt erscheint zur Lebensleiste auch eine ebenso entwickelbare Energieleiste. Verschiedene Klassenzauber stehen euch nun zur Verfügung, die man ebenfalls durch vielfache Benutzung upgraden kann. Jeder Zauber hat ein Symbol, das man auf dem Touch Screen zeichnet und so anwendet. Über das Pausenmenu habt Ihr zusätzlich Zugriff auf ein Art Archiv, in dem die Symbole auch nochmal gezeigt und erklärt werden. Im Vergleich zu einem Lost Magic z.b. aber weit weniger Varianten. Es ist eben nur ein Teil im Spiel. Häufigste Kampfvariante bleibt einfach das Schwert oder der Bogen. In regelmäßigen, wenn auch leider sehr wenigen Abständen erhaltet Ihr eine neue Waffe und beginnt diese praktisch wieder bei Null aufzuleveln. Combos die z.b. mit dem Dolch verfügbar waren müssen erst wieder neu erlernt werden. Logisch das aber das Schwert in der Grundausstattung stärker ist als ein gepushter Dolch. Hätte sonst auch wenig Sinn. Gelungen ist in Sachen Touch Screen auch eine Kartenfunktion, die man per Select aufrufen kann und die mit eurer Bewegung mitgeht und Gegner und wichtige Orte auch auf dieser darstellt. Auch Ausgänge aus einer 3D Umgebung findet man so. Ab der Winterwelt dürft Ihr zudem auch Saphira als Drachen benutzen und in kleinen 3D Flugeinlagen zeigen was Ihr drauf habt. Allerdings erinnert das ganze mehr an Pilotwings und das Durchfliegen von Ringen. Dazu ist die Steuerung hier ein wenig hektisch, was diese Abschnitte nur bedingt spaßig macht.

Das meiste im Spiel geht immer in einem festen Schema vonstattet und ist eigentlich auch die große Schwäche im Spiel. Außer neuen Gegnern und dem Entdecken einer neuen Location halten sich die Überraschungen und die Abwechslung in Grenzen. Da auch das RPG System bei Eragon selber fehlt und nur wenige Waffen vorhanden sind nimmt man dem ganzen oftmals auch ein wenig die Motivation. Kein Vergleich z.b. mit der GBA Version, die ja aalein mit dem Schmiede Feature und den Unmengen an Waffen und Ausrüstungen eine ganz andere Motivation erzeugte. Das fehlt hier und nimmt dem Spiel ein wenig den Kick. So bleibt es oft beim Metzeln, Wege suchen und hier und da ein paar belanglose Quests lösen. Da hilft dann auch das Zauberfeature nur bedingt. Was man spielt ist an sich nicht schlecht und Steuerung wie Technik wissen zu überzeugen. Auf lange Sicht fordert und motiviert das Spiel aber nicht so wie man sich das gerade nach der GBA Version gewünscht hätte. Wobei Konkurrenz Produkte auf dem DS so zahlreich auch nicht sind. Hier noch ein komplettes EXP System samt mehr Waffen und Orten und das Spiel wäre locker eine Empfehlung geworden. Auch wenn die Technik aufwendiger ist denke ich das man für die DS Version weniger Zeit hatte als für die GBA Version. Denn auch die Spielzeit ist nicht vergleichbar und 6-7 Stunden reichen um die DS Version zu beenden. Da hilft auch das Freischaltbare Feature nichts mit dem man ab einem gewissen Zeitpunkt des Spiels alle alten Orte und Gegenden per Drachenflug jederzeit besuchen könnte. Das Warum stellt sich hier dem Spieler immer wieder. Was man spielt ist gelungen, bietet aber bei weitem nicht den Tiefgang den man sich gewünscht und erhofft hatte.

Grafik & Sound....

In Sachen Präsentation gefällt das Spiel durch die technische Umsetzung. Zwar fehlt dem Spiel in vielen Momenten die Farbpower in den 3D Gegenden, dafür ist die Technik sehr ordentlich. Die 3D Areale sind weitläufig, bieten eine gute Weitsicht und selten verpixelte Texturen. Die Gegner sind ordentlich animiert und gestaltet und kein Pixelbrei wie ihn andere 3D Spiele auf dem DS bieten. Hier hat Amaze erneut ein gutes Spiel auf die Beine gestellt. Gefallen haben mir hier z.b. die Winterlandschaften und das Schloßinnere. Hier kommt auch die Atmosphäre nicht zu kurz. Schade das man aber bei der Story nur wenig zeigt. Die wenigen Sequenzen lassen den Spieler oft im Unklaren was eigentlich passiert und warum der oder diejenige nun auftaucht. Dazu kommt das oft die Musik fehlt und so ebenfalls die Atmosphäre ein wenig abwürgt. Zwar gefallen die Umgebungsgeräusche, je nach Wetter oder Landschaft. Die eine oder andere mystisch dahindudelnde Melodie hätte nicht geschadet. Selten das sich die Musik mal wirklich in den Vordergrund spielt und überzeugen kann. Ordentlich sind die Kampfgeräusche umgesetzt, auch wenn es oftmals die gleichen sind. Es sind überall immer Kleinigkeiten an denen man Maulen könnte.

Fazit....

Im gesamten ist Eragon auf dem DS bei weitem nicht das Kaliber wie auf dem GBA. Dabei hätte sich die 3D Grafik durchaus angeboten. Denn Technik, Steuerung und Kampfaction passen. Leider fehlt das RPG Feature für den Charakter und greift hier nur bei den leider sehr wenigen Waffen. Das Zauberfeature ist nett und wird vom Spieler auch genutzt, dennoch wirkt vieles ein wenig oberflächlich. Oftmals fehlt ein wenig die Abwechslung im Gameplay und das ewige Laufen samt dem Gemetzel kann auch etwas eintönig werden. Hier noch ein komplettes RPG System wie es die GBA Version bot und das Spiel wäre vielleicht ein echter Knaller geworden. So bleibt bei der DS Version der Eindruck weniger Zeit dafür zur Verfügung gehabt zu haben. Weniger Tiefgang und oftmals Kleinigkeiten an denen man meckern könnte, die im Gesamtbild zu sehr stören. Eragon Fans sollten also die GBA Version klar vorziehen.

 

+ Gute Steuerung
+ Gelungene Technik
+ Touch Screen Einbindung
+ Erweiterbare Lebensleiste
+ Gegner Varianten
- Story zu wenig eingebunden
- RPG System nur für Waffen
- Langatmige Momente
- Atmosphärisch etwas bieder
- Nicht ewig lang

GRAFIK: 81%

SOUND/EFFEKTE: 69%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 69%

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