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NDS Devilish
 
 
Devilish - NDS
Kilian Pfeiffer (12.08.2005)

SYSTEM: NDS - JAP
ENTWICKLER: Starfish
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Japanisch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-7
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Hoch
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: --
TERMIN: tba
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro (Import)
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Erneut erreicht das Mag'64-Labor ein Importspiel direkt aus Japan. Logisch, dass wir uns auch über fernöstliche Kost erfreuen und diese Euch nicht entgehen lassen wollen. Wenngleich das Gezeigte komplett japanisch daherkommt, scheuten wir keine Mühe und schlängelten uns durch das Fremdsprachen-Geflecht, welches dem Normaleuropäer so gar nicht vertraut sein dürfte. Einmal dahinter geklemmt, wurden mir die Menüpunkte - trotz des Japanischen - recht schnell klar, dennoch ist es nicht einfach, ein Spiel zu beschreiben, wenn doch die ein oder anderen wichtigen Gegebenheiten auf Grund der hohen Sprachbarriere im Dunkeln bleiben. Dennoch werdet Ihr Euch auch zukünftig auf weitere original-japanischen Titel freuen. Matthias hat da ja bereits Erfahrungen so seine Erfahrungen ("The Legend of Zelda - Ocarina of Time") ;-) .

Menus und die Story....

Die eigentliche Story von "Devilish" konnte ich auch nach mehrmaligem Betrachten des Vorspanns nicht genau deuten. Auf jeden Fall erscheint in diesem ein junger, mutig-wirkender Held mit einem riesig-anmutenden Schwert. Ein kleines Koboldwesen an der Seite einer jungen, hübschen Frau spricht zu diesem. Im nächsten Moment liegt die bezaubernde Frau am Boden, mitten in ihrem eigenen Blut. Ob sie tot ist oder noch lebt?

Manch einer von Euch könnte nun vermuten, dass es bei "Devilish" um ein Heldenabenteuer geht, in welchem Ihr todesmutig von einer Schlacht in die andere geratet, immer vor Augen, der holden Schönheit ein Zeichen zu setzen und ihren Tod zu sühnen. Falsch gedacht: Wer von Euch noch "Alleyway" kennt, dem wird das Spielprinzip von "Devilish" nicht fremd sein. Allen anderen erkläre ich es im folgenden Teil näher.

Doch widmen wir uns zuerst dem Hauptmenü, welches mir dank der japanischen Schriftzeichen fremd bleibt. Dennoch versuche ich es ein wenig zu entschlüsseln. Im düsteren Stil gehalten, befindet sich vor jedem Menüpunkt ein grimmig-dreinschauender Totenschädel. Ein Storymodus wird Euch hier ebenso geboten, wie die Möglichkeit das Spiel an zuvor gespeicherter Stelle zu laden. Ebenso könnt Ihr zum Titelbildschirm des Spiels zurückkehren. Ein weiterer Optionspunkt zeigt Euch alle von Euch gemeisterten Spielwelten im Detail. Da jede Welt (fünf Welten) in Unterkapitel (bis auf Welt eins jeweils drei Kapitel) aufgeteilt ist, könnt Ihr hier detailliert nachsehen, wie lange Ihr für jede Stage gebraucht habt und wie hoch Euer Highscore war. Doch bevor wir uns noch länger mit dem äußeren Rahmen des Spieles beschäftigen, werfen wir lieber einen Blick auf das Herz des japanischen Software-Guts.

Technik und Gameplay....

"Alleyway". Ein Spiel, welches ich bereits in früher Zeit gerne gespielt habe. Begonnen hat alles damit, als der Game Boy - der damals noch graue, unhandliche Kasten - in den Kinderschuhen steckte. "Alleyway" war vom Spielprinzip her einfach, aber anspruchsvoll. Am unteren Bildschirm Eueres Handhelden steuertet Ihr eine Art Raumschiff. Am oberen Bildschirm befanden sich Unmengen von kleinen Kästchen, die zumeist eine erkennbare Form ergaben (zum Beispiel eine Schildkröte). Kästchen gab es in drei verschiedenen Graustufen, die jeweils unterschiedlich viele Punkte brachten. Eure Aufgabe war es nun, einen Ball im Raum zu halten, ohne dass dieser am unteren Bildschirm entweichen konnte. Um ein Level bestehen zu können, musstet Ihr den Bildschirm komplett von den Kästchen befreien. Natürlich wurden im Laufe des Spieles immer wieder neue Schwierigkeiten im Spiel integriert, so dass die Herausforderung von Mal zu Mal stetig wuchs. Sich bewegende, unzerstörbare Barrieren blockierten das Vorankommen des Balles, am Bildschirm entlang laufende Kästchenanordnungen erhöhten den Schwierigkeitsgrad. Hinzu kam eine Sache, die das Spiel zu einer echten Herausforderung machte: Die unterschiedliche Größe Eures Raumschiffes! Während des Spieles änderte sich diese zu bestimmten Zeitpunkten, wurde Euer Gefährt größer, schien sich für Euch ein Vorteil zu ergeben, wurde das Schiff kleiner, erhöhte sich die Chance, den Ball zu verfehlen.

Dieses einfache Spielprinzip hielt mich stundenlang vor dem Bildschirm gefesselt, die Einfachheit des Titels konnte auch für lange Zeit uneingeschränkt fesseln. Ähnlich sieht es auch bei "Devilish" aus. Obwohl sich das Spielgeschehen nun über zwei Spielbildschirme erstreckt, ist von der Faszination nicht viel verloren gegangen. Ein Level spielt sich nun nicht mehr statisch auf einem Bildschirm ab, vielmehr bewegt Ihr den Ball durch große Welten, die vor Feinden gerade nur so wimmeln. Hässliche Drachenwesen geben kleinlaut bei, sobald Ihr sie mit der Kugel berührt habt, umherschwirrende Fledermäuse werden von Euch durch eine Berührung neutralisiert. Hinzu kommen die Endbosse, welche meistens nur an einer gewissen Stelle verwundbar sind. Ihr fragt Euch mit Sicherheit nach den eigentlichen Unterschieden zum Klassiker "Alleyway". Zum einen besteht Euer Raumschiff aus zwei Teilen, die auch getrennt von einander einsetzbar sind. Sind diese zwei Teile voneinander entkoppelt, bewegen sie sich immer noch auf derselben Linie entlang Eurer Richtung, in welche Ihr Euer Gefährt manövriert (links oder rechts). Das obere Teil lässt sich sogar nach oben beziehungsweise unten steuern, so dass Ihr selbst den oberen Bildschirm Eures Nintendo DS bespielen könnt.

Eine weitere Neuerung ist die Tatsache, dass Euer steuerbares Objekt sich um die eigene Achse in acht verschiedene Positionen bewegen lässt. Somit könnt Ihr Eure Kugel in unterschiedlichen Winkeln abprallen lassen, um die verwinkelten Levels einfacher bestehen zu können. Da diverse Mauern Euer Vorankommen behindern, ist es gar nicht so einfach in den Welten erfolgreich zu sein. Das größte Hindernis am lockeren Durchschreiten der Welten, ist die Tatsache, dass die Kollisionsabfrage zwischen Raumschiff und Kugel alles andere als genau ist. Oftmals fliegt der Ball regelrecht durch Euer Gefährt hindurch, ein anderes Mal reagiert das Geschoss physikalisch inkorrekt auf den Winkel Eures Flugobjekts. Solche Ungenauigkeiten sind äußerst ärgerlich, zumal die Feinde Eure Kugel gerne von der eigentlichen Bahn abbringen, so dass ein um das andere Leben verloren geht, weil Euer Steuergefährt nicht einwandfrei auf den Ball reagiert.

Einige Power-Ups versüßen Euch das wilde Kugelballern aber doch ein wenig. Neben zusätzlichen Extraleben, könnt Ihr Euer Gefährt logischerweise auch vergrößern. Oder Eure Kugel bekommt ein Quäntchen zusätzliche Power, so dass Hindernisse schneller zerbröseln. Des Weiteren wird der Ball schneller, der Schwierigkeitsgrad steigt somit rapide an, oder aber Ihr verlangsamt auf Knopfdruck das Geschehen und könnt Euch besser auf Eure "Arbeit" konzentrieren.

Nach jedem erfolgreich bestandenen Level, wird Euer Fortschritt automatisch auf der Nintendo DS-Karte gespeichert. Der Umfang des Spieles ist alles andere als groß, einige Levels zehren aber gewaltig an Euren Nerven. Schlechte Kollisionsabfrage hin oder her, so etwas darf in heutiger Zeit einfach nicht mehr passieren. Mit Sicherheit denkt Ihr Euch bereits, was es wohl mit dem Touchscreen bei "Devilish" so auf sich hat. Die schlichte Antwort ist: Nichts! Rein gar nicht! Weder könnt Ihr Menüpunkte damit anwählen, noch Euer Raumschiff mit dem Stylus steuern. Immerhin entschied sich Entwickler "Star Fish" dazu, alle beiden Bildschirme für die Darstellung des Titels zu verwenden…

Grafik & Sound....

Das Thema "Grafik" ist bei manchem von Euch recht beliebt, obwohl dieser Punkt nur einen kleinen Teil des Spielspaßes ausmacht. Stimmt das Spielprinzip, ist die Grafik zumeist nur Nebensache (siehe "Tetris", "Polarium"…). Bei "Devilish" hingegen stimmt das Spielprinzip vom Grunde her schon (wäre da nicht die miese Kollisionsabfrage), die Darstellung der Welten ist aber alles andere als ein Hit. Hässlich wirkende Gegenden und uninspirierte Gegner, welche in wenigen Animationsstufen über den Bildschirm "kriechen", sind heutzutage einfache nicht mehr das Maß aller Dinge. Lieblos wurden die Levels im Setzkasten-Prinzip zusammen gebaut, alles was bleibt ist ein gewisses Nostalgie-Gefühl, welches sich vor allem bei "Alleyway"-Veteranen einstellen dürfte.

Die Musik im Spiel ist futuristisch angehaucht und erzeugt ein durchgängiges Weltraum-Shooter-Feeling, jedoch ist das abgespielte Stück anscheinend alleine auf die Nintendo DS-Karte gerutscht. Im Pausemenü ertönen zwar friedliche, melodiöse Klänge, von großer Abwechslung kann man hier jedoch nicht gerade sprechen. Für europäische Ohren dennoch eine interessante Komposition, die man durchweg hören kann.

Fazit....

Japanische Spiele machen irgendwie Spaß! Liegt es an der Tatsache, dass man sie als Europäer in der Regel nicht in Händen halten kann? Oder ist der teils - für uns - abgedrehte Stil das ausschlaggebende Moment? Wie auch immer: "Devilish" kann durchaus für die eine oder andere Runde motivieren. Auf lange Sicht ist das Gebotene einfach zu wenig, der Umfang im Vergleich zu anderen Titeln geradezu ein schlechter Witz. Auf Grund des tollen Spielprinzips ist "Devilish" jedoch einen Blick wert, die miese Kollisionsabfrage darf Euch jedoch nicht weiter stören. Grafik-Verteidiger werden ebenso leer ausgehen, da der Titel vom Technischen her weit unter dem Durchschnitt liegt. Power-Ups sowie Euer drehbares Gefährt geben dem wieder erblühten Klassiker eine sanfte Extranote. Versprecht Euch von dem Titel nicht allzu viel, für wenig Geld (Import!) werdet Ihr aber dennoch Euren Spaß haben.

 

+ Power-Ups
+ Klassiker-Bonus
+ drehbares Gefährt
+ größere Levels als Klassiker
- kaum Umfang
- schlechte Kollisionsabfrage
- technisch unzeitgemäß
- kein Multiplayer

GRAFIK: 32%

SOUND/EFFEKTE: 72%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 64%

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