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NDS Children of Mana
 
 
Children of Mana - NDS
Kilian Pfeiffer (24.02.2007)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Square Enix
GENRE: Action RPG
SPIELER: 1-3 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-6
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

"Square Enix"! Der Inbegriff für epochale Rollenspiele. Atmosphärisch stimmig, pompös inszeniert, musikalisch vollendet. Als Spieler erlebt man das Abenteuer seiner Helden an den Bildschirm gefesselt mit. Man durchlebt verschiedenste Stationen im Laufe eines Spieles, erkennt die Reifung des eigenen Alter Egos und ist sichtlich fasziniert von der Entwicklung der meist fantasievoll in Szene gesetzten Hintergrundgeschichte. Die wohl berühmteste Serie der "Square Enix"-Macher ist die "Final Fantasy"-Serie. Jedoch gibt es auch andere Kaliber, die sich vor dieser nicht zu verstecken brauchen und ähnliche Faszination auf den Spieler ausüben. Insbesondere "Secret of Mana" sei an dieser Stelle zu erwähnen - ein Rollenspiel der ganz besonderen Art, bei welchem es sogar möglich war mit bis zu zwei menschlichen Mitstreitern auf die Reise zu gehen. Obwohl besagte Serie in Fortsetzung ging, konnte kein Teil die Spieler so sehr vor den Bildschirm fesseln, wie das Original. "Children of Mana", der aktuellste Teil der Serie, will dem Rollenspiel-Dilemma ein Ende setzen und auf dem Nintendo DS zu den Ursprüngen zurückkehren.

Menus und die Story....

Da Nintendo höchstpersönlich als Publisher des "Square Enix"-Titels agiert, ist eine komplette Eindeutschung des Spieles selbstverständlich. Hier konnte und kann man Nintendo keinen Vorwurf machen - stimmige Texte durchziehen das gesamte Abenteuer, auf grammatikalische Korrektheit wird hier besonderer Wert gelegt. Im Hauptmenü könnt Ihr lediglich ein "Neues Spiel" starten sowie einen bereits abgelegten Spielstand "Fortsetzen". Drei karteninterne Speicherstände stehen Euch zur Verfügung. Zum Speichersystem sei gesagt, dass Ihr in der Oberwelt von Illusia, dem eigentlichen Schauplatz der Geschichte, zu jedem Zeitpunkt speichern dürft. Innerhalb der Dungeons hingegen wird diese Möglichkeit auf vorgegebene Speicherpunkte beschränkt. So könnt Ihr in einem mehrstufigen Dungeon meist alle vier bis fünf Zonen speichern. Geht Euer Held Ferrik zu Grunde, gilt es die letzten Zonen erneut zu bestreiten. Jedoch ist das Spiel so ausgelegt, dass Ihr maximal 20-30 Minuten nachzuholen habt - vorausgesetzt Ihr speichert regelmäßig ab. Dank des fairen Schwierigkeitsgrades, der lediglich während der Boss-Kämpfe etwas anzieht, kommen selbst Rollenspiel-Neulinge mit dem Titel gut zurecht.

Wie der Titel "Children of Mana" bereits verlauten lässt, dreht sich hierbei die Hintergrundgeschichte um Mana, besser gesagt den sagenumwobenen Manabaum, dessen Ausläufer inmitten von Illusia in die Weiten des Himmels ragen. Der geheimnisumwitterte Baum ist Ausgangspunkt der Geschichte, seine Kräfte Ursache für das folgende Abenteuer. Mit Mut, Kraft und Entschlossenheit wird Euch selbst der übermächtig erscheinende Manaherrscher kein Hindernis auf dem Weg zum ewigen Frieden sein. Auch wenn die Story alles andere als oscarreif zu sein scheint, fesselt sie Euch dennoch für den Rest des Ereignisses vor die Nintendo DS-Screens.

Technik und Gameplay....

Im Einspieler-Modus geht Ihr als 15-jähriger Ferrik auf Reisen, der als Auserwählter Illusia vor der drohenden Gefahr bewahren kann. Zur Seite stehen ihm hilfreiche Verbündete, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen. Insbesondere zwischen den eigentlichen Kampfeinsätzen tummelt Ihr Euch lange Zeit unter Euren Freunden, tankt für den Kampf notwendige Kräfte, füllt den Rucksack mit nützlichen Kleinigkeiten und erkundigt Euch bei den Dorfbewohnern über Neuigkeiten innerhalb der Spielwelt. Das Manadorf, der Schauplatz von welchem Ihr das gesamte Reich bereist, ist ein stimmiges Fleckchen, idyllisch und scheinbar von allem Unheil weit entfernt. Das Treiben der Dorfbewohner bringt Leben in den Alltag. Allein die märchenhaft anmutenden Häuser der Bewohner sind Streicheleinheiten für's Herz - auf dieser Grundlage könnte man ein Rollenspiel der Extraklasse kreieren…Im Osten des Dorfes warten Moti und Watts auf interessante Plaudereien. Im Westen des Ortes sind in einem Gebäude alle Euch nützlichen Charaktere vereint. Bei Balbo Bombe und seinen Brüdern dürft Ihr Euch den wertvollen Juwelen widmen, die wiederum als wesentliches Einsatzmittel zur Verbesserung Eurer Attribute dienen. Die wertvollen Edelsteine gibt es in allen nur erdenklichen Ausführungen. So verhindern diese beispielsweise negative Statuseffekte wie Vergiftungen oder Konfusion, andere wiederum erhöhen die Angriffskraft, wieder andere verbessern Ferriks Zauberattacken, seine Defensivfähigkeiten oder die Gewandtheit, um häufiger kritische Treffer zu landen. Da Euch nur begrenzter Platz für Juwelen innerhalb des so genannten Juwelenrahmens zur Verfügung steht, solltet Ihr bedacht mit deren Einsatz vorgehen. Maximal sechzehn Plätze stehen Euch im Rahmen zur Verfügung, wobei einzelne Steine teilweise bis zu sechs Felder einnehmen. So dürft Ihr - vorausgesetzt Ihr habt die finanziellen Mittel dazu - Juwelen miteinander verschmelzen, um bis dato unbekannte Neukreationen zu erschaffen, die unter anderem Eurem mitgeführten Bogen einen Dreischuss spendieren oder die Stufen der Schutzgeister anheben. Die Vielzahl der verfügbaren Juwelen ist gigantisch. Für jeden Zweck ist das passende Kleinod zu haben, individuell auf Eure Wünsche zugeschnitten. Uns hat diese Möglichkeit gut gefallen, da der Widerspielwert dadurch steigt. Die Attribute Eures Charakters sind infolgedessen stark beeinflussbar und haben Bestand gegen die Masse an Feinden, die mit unterschiedlichen Attacken Euer Leben beenden wollen.

Neben den Bomben-Brüdern erwartet Euch der Millionär, der Euch in ausrüstungstechnischer Hinsicht mit sinnvollen Kampfutensilien versorgt. Im Laufe des Abenteuers wird Ferrik unterschiedlichste Waffen sein Eigen nennen, wobei diese in vielerlei Hinsicht Unterschiede aufweisen. Ein übliches Stahlschwert ist zwar ein kraftvolles Angriffsmittel, im Vergleich zum Drachenschwert jedoch ein Tropfen auf den heißen Stein. Neben Schwertern erwarten Euch Flegel in variantenreicher Vielzahl, durchschlagende Hämmer, die selbst undurchdringbar geglaubte Hindernisse in ihre Einzelteile zerlegen, sowie effektive Fernwaffen in Form von Bögen. Auf dem Topscreen seht Ihr zu jeder Waffe die einzelnen Auswirkungen auf Ferriks Attribute, einige Waffen sind erst mit fortgeschrittener Erfahrungsstufe anwählbar. Neben den für die Kämpfe notwendigen Waffen verkauft der Millionär ebenso Rüstungen (Lamellenpanzer, Lederplattenrüstung, Magische Robe, etc.), die Effekte auf die Abwehr haben. Ringe hingegen (Ring der Schwermut, Seelenring, etc.) erhöhen die Kraft bei Zauberattacken, wofür wiederum Magiepunkte benötigt werden. Items wie Heilgemüse, Blockschokolade, magische Walnüsse oder Engelskelche erhöhen zum einen Eure Lebens-, respektive Magiepunkte oder heilen Statusdefekte (Betäubung, Betören, Schlaf, Entwaffnung, Dunkelheit, Verbrennung, etc.).

Neben den Kampfeinsätzen mit Hieb-, Stich- und Fernwaffen sind es vor allem die Geister, die in einer Manaverkörperung Ferrik zu Diensten stehen. Acht Stück an der Zahl unterscheiden sich diese wesentlich in ihren Fähigkeiten, sprich Angriffszaubern, oder Sprüchen zur Verbesserung des eigenen Status. In den Kampf dürft Ihr jeweils einen der Schutzgeister (Gaius, Vesuvio, Illumi, Palmeria, Luna, Umbra, Aquaria und Orka) mitnehmen. So bevorzugten wir es Illumi mit in die Dungeons zu nehmen, da dieser Geist Ferriks Lebenspunkte, durch Einsatz von Magiepunkten, ständig erneuert.

Mit diesem Wissen könnt Ihr Euch also unbesorgt aufmachen, das Abenteuer samt Manaschwert für Euch zu entscheiden. Zwar ist die Story von "Children of Mana" im Grunde linear, dennoch dürft Ihr jederzeit vom vorgegebenen Weg abwandern und Euch kleineren Aufträgen der einzelnen Dorfbewohner widmen. So findet Ihr bei der Mausbär GmbH einen geeigneten Ansprechpartner, wenn es um die Frage nach Zusatzverdienst (die Währung im Spiel ist "Lucre") geht. Zwar ähneln sich die Aufträge bereits nach kurzer Zeit, dennoch gibt es hier den einen oder anderen "Lucre" zu verdienen. Zumeist müsst Ihr innerhalb eines Dungeons für Ordnung sorgen oder ein bestimmtes Objekt sichern. Oft reist Ihr an bekannte Schauplätze des Spieles, um Aufträge zu erledigen. Auch einige weitere Dorfbewohner haben Anliegen, die sie Ferrik gerne vortragen werden. Eine Entlohnung gibt es allemal. Außerdem könnt Ihr hier Eure Spielstufe gehörig mit Erfahrungspunkten aufleveln, um bessere Ausrüstungsgegenstände tragen und Bosskämpfe einfacher gestalten zu können.

Den eigentlichen Storyverlauf erfahrt Ihr durch Gespräche mit den Einwohnern des Manadorfes. So bereist Ihr mit der Zeit weit entfernte Gegenden der Weltkarte, um letztendlich zum Kosmospalt, dem Schauplatz des Endkampfes, zu gelangen. Selbst Länder abseits von Illusia sind für Ferrik zugänglich. Wendel, Jadd, Lorimar oder Topple bieten Euch immer wieder interessante Anlaufpunkte für weitere Abenteuer auf dem Weg zum ultimativen Finale. Das eigentliche Spielgeschehen spielt sich auf dem Topscreen des Nintendo DS ab. Auf dem Touchscreen hingegen unterstützt Euch innerhalb der Kampfzonen ein Radar mit allen notwendigen Charakter-Informationen. Die Kampfzonen sind dann auch das eigentliche Problem des Titels. Die Levels wirken statisch und erinnern an ein Baukastensystem. So bestehen diese meist aus quadratisch angeordneten Räumen, die jeglichem Rollenspielerherz einen Stich versetzen. Leider wirkt das Spielgeschehen - bis auf das Manadorf - wenig liebevoll gestaltet. Gewünscht hätten wir uns eine individuelle Welt mit liebenswürdiger Architektur samt Wiedererkennungswert. Dennoch motiviert "Children of Mana". Ein Dungeon besteht zumeist aus einer Vielzahl an Zonen. Eine Zone ist erledigt, wenn Ihr einen Tautropfen gefunden und diesen zum Tauquell gebracht habt. Um in den Besitz des Tautropfens zu gelangen, müsst Ihr zumeist eine spezielle Feindgruppe ausradieren oder unter Büschen Auschau nach dem wertvollen Objekt halten. Der Tauquell hingegen liegt verborgen und muss von Ferrik erst freigelegt werden.

"Children of Mana" unterliegt dem Echtzeit-Kampf-Prinzip, so dass der Angriffsknopf des Nintendo DS so gut wie nie zum Stillstand kommt. Per Ringmenü schaltet Ihr durch Eure Waffen sowie Goodies und schnetzelt Euch durch Dungeons. Beinahe jeder der zahlreichen, putzig gestalteten Feinde hinterlässt entweder einen Batzen "Lucre", eine Waffe oder Power-Up-Mittelchen. Durch den Einsatz von Hämmern schleudert Ihr Feinde in die ihrigen und richtet zusätzlichen Schaden an. Bögen hingegen halten Widersacher auf Distanz und bieten Euch ein wenig Sicherheit. Teilweise stürmen bis zu acht Opponenten auf Euch ein. Der Überblick geht hier das eine oder andere Mal flöten. Hunderte an Kisten verbergen sich in den Zonen der Dungeons, die immerzu nützliche Objekte beinhalten. Das Hack `n Slay-Prinzip des Titels - trotz der tumben Vorgehensweise - motiviert, wird mit der Zeit aber langatmig und verliert an Abwechslung. Der Geister-Einsatz ist sinnvoll, letztendlich benötigt Ihr diese aber nicht zwingend: Flegel, Schwert, Hammer und Bogen reichen im Grunde genommen aus. Einem "Secret of Mana" kommt vorliegender Rollenspiel-Titel daher nicht in die Quere.

Auch wenn die Story des Spieles alles andere als epischer Natur ist, will sie vom Spieler zu Ende gesponnen werden. Dank der liebevollen Charaktergestaltung, die zwar an Tiefgang vermissen lässt, immerhin jedoch für Sympathien sorgt, macht Ihr Euch gerne auf, die 20 Stunden bis zum Abspann (samt Nebenaufgaben) auf Euch zu nehmen.

Grafik & Sound....

In grafischer Hinsicht ist es vor allem das Manadorf, welches Spieler in Erinnerungen schwelgen lässt. Zu schön wäre es, wenn die gesamte Spielwelt in dieser Art und Weise gestaltet worden wäre. Zwar sind auch die Dungeons von der Umgebungsgrafik her abwechslungsreich (Schneelandschaften samt rutschiger Abschnitte, verzauberte Wälder, etc.), jedoch fehlt die lebhafte Gestaltung der Welt. Baukastenumgebungen sind leider nicht mehr zeitgemäß. Die Spielcharaktere sind hübsch in Szene gesetzt, auch die vielen verschiedenen Feinde sind immer wieder einen Schmunzler wert.

Die Musik des Spieles ist wunderbar melodiös und bietet dem geneigten Rollenspieler unterschiedlichste Kompositionen - abhängig von Eurem derzeitigen Aufenthaltsort. Hier haben die Mannen rund um "Square Enix" ganze Arbeit geleistet. Atmosphärische Klänge und toll inszenierte Soundeffekte sorgen für ein reichhaltig emotionales Rollenspielprogramm.

Multiplayer....

"Children of Mana" wartet gar mit einem Mehrspieler-Modus auf, der es zulässt - "Secret of Mana"-typisch - mit bis zu zwei Mitspielern auf Tour zu gehen. Die Möglichkeit das gesamte Spiel im Trio zu bestreiten, bleibt Euch hingegen leider verwehrt. Nichtsdestotrotz sind gelegentliche Ausflüge, um Aufträge zu erledigen, eine witzige und unterhaltsame Angelegenheit.

Fazit....

"Children of Mana" ist nicht das erhoffte Kleinod, das es hätte werden sollen/können. Hauptgrund sind die zu statisch wirkenden Dungeons ohne wirkliche Verbindung zur Story. Die Welt wirkt leider nicht wie aus einem Guss, vielmehr etwas zerrissen und abwechslungsarm. Dennoch machen die Echtzeit-Kämpfe eine Menge Spaß. Das sinnvolle Juwelen-Feature, die Masse an Hau-drauf-Utensilien sowie die Monstergestaltung können überzeugen. Auch die Nebenaufträge sind eine intelligente Art und Weise zusätzliche "Lucre" zu verdienen, leider kranken sie an Abwechslungsarmut. Auch die Euch zur Verfügung stehenden Schutzgeister sind wieder mit von der Partie, wobei der Einsatz sich als nicht notwendig herausstellt. Ferriks Waffen reichen hier voll und ganz. Dank des fairen Schwierigkeitsgrades und der ansprechenden Spielzeit ist der Titel dennoch eine Empfehlung wert. Ein Überspiel sollt Ihr Euch allerdings nicht erwarten!

 

+ liebevolle Charaktergestaltung
+ Nebenaufträge
+ sehr melodiöse Inszenierung
+ abwechslungsreiche Feinde
+ viele Juwelenauswirkungen
+ Kampfgeräte en masse
+ Spielzeit (ca. 20 Stunden)
- Baukasten-Dungeons
- Story eher platt
- Spielwelt wirkt nicht
aus einem Guss

GRAFIK: 81%

SOUND/EFFEKTE: 85%

MULTIPLAYER: 75%

GESAMTWERTUNG: 79%

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