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Yu Yu Hakusho: Spirit Detective - GBA
Matthias Engert (01.03.2005)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Sensory Sweep
GENRE: Action Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Wenn ein Thema auf Spielkonsolen besonders gerne umgesetzt wird, dann sind es Anime oder Manga Umsetzungen. Die Fangemeinde ist seit Jahren riesengroß und so erblicken immer wieder auf's neue mehr oder weniger sinnvolle spielerische Umsetzungen das Licht der Welt. Eine der weniger bekannten Serien ist Yu Yu Hakusho, die aber mittlerweile auch nicht das erste mal auf einer Spielkonsole erscheint. Wie alle Anime/Manga Serien setzt auch Yu Yu Hakusho auf einen etwas anderen Helden, den der Fan und Spieler übernimmt. In diesem Falle dürfen es dann auch mehrere aus seine Clique sein. Ob sich das ganze für den Fan oder außenstehenden Spieler der die Serie nicht kennt lohnt, soll euch der Test zeigen.

Menus und die Story....

Lobenswert das die Entwickler auch bei diesen speziellen Spielen wichtige Dinge nicht vergessen haben. Die meist jüngere Zielgruppe darf sich zunächst auf ein komplett deutsches Spiel freuen. Dazu wurde dem Game ein Batteriespeicher spendiert, der im Spiel 3 Speicherplätze anbietet unter denen eure Fortschritte gesichert werden. Kehrseite des ganzen ist die Umsetzung im Spiel, wo man zwar jederzeit speichern kann, dennoch beim Neustart immer wieder am Anfang der aktuellen Mission beginnt. Da hätte auch der Autosave gereicht, der eh vorhanden ist. Das Hauptmenu des Spiels bietet euch nur wenige Punkte. Neben dem reinen Spielstart erscheint anfangs ein gesperrter Menupunkt, der nach dem Durchspielen die Extras freigibt. Neben einem Turnier Modus kann man zudem kleine Minispiele freischalten, die aber leider keinen Score Speicher bieten. Desweiteren findet man die Soundeinstellungen direkt auf dem Hauptmenu. Mehr ist es auch nicht und man kann ohne Umwege sofort das Spiel beginnen.

Die Story dreht sich wie schon erwähnt um einen bestimmten Helden. Der 14jährige Yusuke ist der schlimmste Pennäler an seiner Schule. Er hat keinerlei Respekt vor den Lehrern, schwänzt ständig und fängt immer wieder Streit an. Doch ein plötzliches Ereignis verändert alles. Yusuke kommt bei dem Versuch, einem anderen Jungen das Leben zu retten, durch einen Unfall ums Leben. Plötzlich steht er Koenma gegenüber, dem Prinzen der Geisterwelt. Weil Yusuke aber so selbstlos gehandelt hatte, beschließt Koenma, ihm eine zweite Chance in der Welt der Lebenden zu geben. So bekommt Yusuke den Auftrag, abtrünnige Dämonen und Geistermonster zu jagen. Als Geisterdetektiv soll er Koenma helfen, die reale Welt von rebellischen Geistern zu befreien. Daber taucht Ihr als Spieler sowohl in die reale Welt als auch in die Geisterwelt ein und erlebt dort eure Abenteuer.

Technik und Gameplay....

Dabei beginnt das Spiel vor dem Unfall den Yusuke erleidet und Ihr erlebt einen stinknormalen Tag im Leben des kleine Yusuke. Frech wie Oskar startet Ihr im Haus des Helden, der erstmal nichts anderes zu tun hat als seine Mutter anzumaulen. Er beschließt erstmal auf Prügeltour zu gehen und verläßt die heimischen Gefilde. Ein Spiel das erstmal alles andere als pädagogisch wertvoll beginnt. ;-) Draußen macht Ihr dann als Spieler Kontakt mit der Sichtweise und den Grundlagen der Steuerung. Auf den ersten Blick ähnelt das ganze dem Dragonball Gameplay auf dem GBA. Ihr schaut in einer Iso Sicht von oben auf den Charakter und steuert ihn per Kreuz durch die Gegend. Dabei kommt das einfache 4-Way System zu tragen, so das Ihr euch nicht komplett frei nach allen Richtungen bewegen könnt. Ist aber nicht weiter tragisch da das Spielsystem nicht auf Geschicklichkeit aufbaut. Anfänglich könnt Ihr neben dem Laufen einzig per A-Taste prügeln und Erinnerungen an die ersten Power Rangers Spiele auf dem GBA werden wach. Unterstützt werdet Ihr bei allem was Ihr tut von verschiedenen Anzeigen. Neben der eigenen Lebensleiste findet man eine Radar Anzeige, die euch per Pfeil die Richtung zum aktuellen Ziel zeigt. Über und unter der Lebensleiste findet man zudem 2 weitere Leisten, die erst später interessant werden und ich dann auch darauf eingehe.

So besteht zunächst der Anfang des Spiels eigentlich nur darin erstmal umherzulaufen und Gegner umzuhauen. Einfach A-Tasten Gehämmer und Ihr schlagt auf diverse Gegner ein, was auch bis zum Ende des Spiels so bleibt und genutzt werden muß. Dabei hinterlassen nun Gegner die Ihr erledigt kleine Energiebälle, welche die obere der beiden anderen Leisten füllen. Etwas das mir gut gefällt und eine gewisse Motivation erzeugt. Denn ist die Leiste einmal gefüllt gibt es ein Level Up und ein Druck auf die Select Taste zeigt auch wofür. In 3 Eigenschaften für die Stärke, die Energie und die Lebensleiste könnt Ihr den Charakter aufleveln. Da Ihr im Spiel mehrere davon steuert eine etwas langwierigere Angelegenheit. Spielerisch ändert sich dann vieles sobald Ihr den ersten sogenannten Auftrag erledigt habt. Ihr müßt einen bestimmten Gegner innerhalb der Stadtlocation finden und besiegen und werdet danach Zeuge des ominösen Unfalls. Wie viele dieser Situationen im Spiel in gut gemachten Anime Bildchen dargestellt macht Yusuke nun Bekanntschaft mit der Geisterwelt und der Tatsache das er eben noch eine zweite Chance bekommt. Von nun an wechselt das Spiel in einen Level Modus. Ihr müßt wenn man so will 26 in sich abgeschlossene Level spielen und dort jeweils eine Aufgabe erfüllen, die euch per Pausenmenu auch immer wieder angezeigt wird. Durch die neue Aufgabe des guten Yusuke ist es euch nun möglich in die Rolle verschiedener Charaktere im Spiel zu schlüpfen und diese zu steuern.

Nach gut 5 Missionen kommt nun ein weiteres Feature dazu das die Steuerung etwas erweitert und die untere der beiden anderen Leisten erklärt. Diese sogenannte Energieleiste erlaubt es euch Geisterattacken durchzuführen, die sich später bei jedem zu steuernden Charakter leicht unterscheiden. Yusuke kann damit in der einfachen Variante kleine Geschosse abfeuern um Gegner auf Entfernung zu halten und zu erledigen. Dabei bedient sich das Spiel hier ebenfalls einer Level Up Variante und viele dieser 3 möglichen Special Attacken der Charaktere erlernen sie erst nach dem Erreichen einer bestimmten Level Grenze. Positiv das die Energieleiste sich automatisch regeneriert und man dafür keine speziellen Items suchen muß. Später kommt zu dem ganzen in einzelnen Leveln die Möglichkeit innerhalb eines Levels mehrere Charaktere steuern zu können, was im Normalfall nicht geht. Per L-Taste wechselt man dann durch und die verschiedenen Specials bekommt auch eine Bedeutung. Denn einfach nur Gegner umhauen kann man auch mit der A-Taste. Was bedeutet das die Level und die Aufgaben darin sich natürlich unterscheiden. Das reicht von Aufgaben in denen man bestimmte Gegner samt Boss Anhang umlegen muß oder endet im Einsammeln von bestimmten Objekten die in der Stadtlocation herumliegen. Das ganze dann auch nach Zeit um den Anspruch ein wenig zu heben. Selbst kleinere Logik und Denkaufgaben sind dabei wenn man z.b. einen Charakter in einem brennenden Haus finden und retten muß. Dazu legt man beispielsweise in jedem Raum des Hauses 2 Schalter um, damit 2 Wege frei werden. Nur einer davon führt allerdings weiter und ein gewisses Erinnerungsvermögen wird hier gefordert.

Dennoch kann dies alles nicht darüber hinwegtäuschen, das sich viele Level äußerst stupide spielen und recht eintönig daherkommen. Auch weil vieles zu künstlich angelegt wirkt. Gutes Beispiel sind immer wieder die Suchen und Finden Aufgaben nach Zeit. Man rennt von Punkt A nach B und findet ein Objekt. Plötzlich schwenkt der Radar zurück zu Punkt A und man muß den ganzen Weg wieder zurück. Verlängert einzig künstlich die Spielzeit, als wenn nun der Spieler irgendwie gefordert ist. Einzig das ständige Gegner umhauen ermuntert hier zum weiterspielen, da man dem Level Up schon etwas abgewinnen kann. Um später diverse Boss Gegner oder auch nur Ansammlungen an normalen Gegnern zu besiegen ja auch notwendig. Dennoch wirkt vieles einfallslos und wird auch durch die dauernden Charakterwechsel nicht unbedingt spannender. Für einen Außenstehenden schon gleich garnicht, für den die einzelnen Helden der Serie nur jeweils Mittel zum Zweck sind. Anfänglich denkt man aufgrund des Level Up Prinzips und dem umherwuseln und erledigen einiger Gegner, es könnte sich auf die Dauer spaßig aufschaukeln, so merkt man spätestens das ab Level 10 viel zu sehr auf die Serie gesetzt wird als nun auf den spielerischen Aspekt. Da helfen auch der Turnier Modus und die Minigames am Ende nicht. Wenn dann ist das ganze für den eingefleischten Fan der Serie interessant. Wer dagegen unbelastet spielerisch unterhalten werden will wird hier nicht glücklich. Zumindest ist die Bezeichnung Action Adventure, die der Hersteller angibt etwas übertrieben.

Grafik & Sound....

Dabei ist das Spiel wie auch die letzten Dragonball Games in dieser Machart grafisch nicht das schlechteste. Ordentliche Animationen, der wenn auch recht kleinen Charaktere und eine klare Umgebung, die man auf dem GBA schon schlechter gesehen hat. Bestimmte Dinge wie Flammen oder Wasser sind auch animiert ohne hier aber restlos zu überzeugen. Gelungen sind die vielen kleinen Anime Bildchen, ohne die ein solches Spiel scheinbar nicht auskommt. Hier eine gelungene Sache weil sie auch bestimmte Momente und die Story wiedergeben. Technisch ist das Spiel ohne Kritik, wobei man aber sagen muß das auf dem Screen nun nichts auftaucht was den GBA irgendwie überfordern würde. Bodenständig ist da wohl das richtig Wort. ;-) Was auch für den Sound gilt, der zumindest nicht nervt. Hier haben die Anime Games auch schon anderes zu Tage gefördert. Angefangen bei kleineren Flötenstücken samt Synthie Sounds ist die Mischung in Ordnung und wechselt sich auch immer mal ab. Auch werden Situationen entsprechend hörbar gemacht in denen sich der Spieler befindet. An Effekten hält man sich dezent zurück und bietet zwar für Prügel und "Baller" Action auch die entsprechenden Klänge. Aber dann auch immer das gleiche ohne groß zu variieren.

Fazit....

Spirit Detective ist ein Spiel dem man anfangs einiges zutraut und hofft das die Entwickler etwas aus dem Spiel gemacht haben. Mit der Zeit allerdings flacht das Gameplay ab und viel künstlich erzwungene Dinge halten Einzug. Das beginnt bei stupidem hin und herlaufen und den immer wieder gleichen Gegnern und Attacken. Zwar wird in Sachen Gameplay immer wieder einmal gemischt und neben den Prügel und Sammelaufgaben halten auch mal kleinere Rätsel und Denkaufgaben Einzug. Mehr als nur ein kleines Aufflackern ist das ganze aber nicht. Das Level Up Prinzip und die verschiedenen Charaktere samt Attacken hätte man besser ausnutzen können und ziehen diese positiven Ansätze immer wieder nach unten. Was bleibt ist ein Fanspiel für Yu Yu Hakusho Cracks, die damit sicherlich etwas anfangen können. Der normale Spieler der mit der Serie nichts am Hut hat findet spielerisch andere Kaliber auf dem GBA und verpaßt hier nichts.

 

+ Original Charaktere
+ Level Up Feature
+ Story Bildchen
+ Komplett Deutsch
+ Batteriespeicher
- Gameplay flacht immer mehr ab
- Viel stupides herumlaufen
- Spielerische Abwechslung

GRAFIK: 68%

SOUND/EFFEKTE: 67%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 55%

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