Einleitung....
Kinofilme die einzig per Computer zum Leben erweckt werden erfreuen sich nicht erst seit Shrek & Co großer Beliebtheit. Neben Dreamworks ist natürlich Disney da der zweite Big Player in diesem Geschäft. Aktuell sorgen sie mit Chicken Little, bei uns als Himmel und Huhn bezeichnet für ein weiteres Kapitel dieses Thema's. Und mittlerweile fast schon stilles Gesetz sind dabei die Umsetzungen auf den Spielkonsolen. Auch hier werden Nintendo Spieler bedacht und bekommen neben der GameCube Version auch eine GBA Variante für unterwegs, die wir euch hier etwas näher vorstellen wollen.
Menus und die Story....
Mit Avalanche Software kümmerte sich eine recht bekannte Spieleschmiede in Sachen GBA darum, was die Hoffnungen auf einen der besseren Lizenztitel nährte. Zunächst läßt sich das ganze recht gut an. Immer passend für die angepeilte Zielgruppe ist die komplett deutsche Umsetzung des Spiels, das hier und da in Sachen Story und Erklärungen auch einige Texte mitbringt. Dazu bietet man euch 3 Speicherplätze auf der internen Batterie, was im Spiel per Autosave umgesetzt ist. Das für einen Spieler gemachte Game hält sich dabei in Sachen Story an die Ereignisse aus dem Film. Hauptperson ist dabei Hühnchen Junior, der in seiner Heimatstadt Oakey Oaks als nicht ganz normales Mitbewohner gilt und in der Schule immer wieder das Opfer von diversen Streichen ist. Eines Tages hat Junior dann doch die Schnauze voll und will sein Leben neu ordnen. In der niedlichen Art des Films gilt es alte Rechnungen in der Schule zu begleichen und unser kleiner Held rutscht dazu unversehens in ein Abenteuer, in dem Oakey Oaks von Außerirdischen Eindringlingen bedroht wird. Wie immer bei aktuell noch laufenden Filmen wollen wir das Thema Story nicht so sehr vertiefen.
Nachdem Ihr die Sprache eingestellt habt erwartet euch das Hauptmenu des Spiels. Hier bietet man euch gleich mehrere Menupunkte an. Neben dem eigentlichen Hauptspiel warten Bestandteile dieses Story Gameplay's auch als Einzelvarianten auf euch. So kann man einen kompletten Rennspielmodus starten, wie auch ein Völkerball Spiel solo spielen. Dazu kommen die Extras, in denen man sich einige Animationen anschauen kann, sowie die Optionen für die Soundeffekte. Gelungen empfinde ich dabei das Feature das alle Spielmodi in bestimmten Teilen miteinander verknüpft sind und kleine Abhängigkeiten bieten. Das Thema Upgrades die Modusübergreifend wirken stellen dabei diese Verbindung her. Zunächst jedoch kümmern wir uns um das eigentliche Hauptspiel, das alle Varianten miteinander vereint.
Technik und Gameplay....
Habt Ihr den Hauptmodus angewählt wartet eine Karte auf euch. In einer Draufsicht schaut Ihr dabei auf Oakey Oaks und könnt hier später alle enthaltenen Level anwählen und auch jederzeit wieder spielen. Da man sammelbare Inhalte integriert hat nützlich und auch sinnvoll. Zu Beginn ist nur das erste Level, sprich Gebäude anwählbar und dazu der Shop in der Stadt, auf den ich später noch eingehe. Ansonsten müßt Ihr die einzelnen Level erst freispielen und nacheinander angehen. Insgesamt warten 12 Level auf euch die es zu bestehen gilt. Dabei beginnt alles mit einem eher als Tutorial angelegten Level, in dem Ihr Hühnchen Junior in einer 2D Jumper Umgebung steuert. Wie die meisten Level angelegt ist er aber nur einer von 3 Charakteren die Ihr im Verlauf steuern könnt. Bevor Ihr ein Level startet gibt es kleinere Textsequenzen mit Bildern der Hauptdarsteller und eine Übersicht über sammelbare Dinge im bevorstehenden Level. Neben ganz speziellen und als Einzelstücke umgesetzen Objekten sind dies Eicheln, die vergleichbar den Münzen in anderen Jumpern in großer Anzahl in den Leveln herumliegen. Später kann man diese im Shop auch als Zahlungsmittel einsetzen. Übernehmt Ihr Hühnchen Junior ist das Gameplay gewohnte Jumper Kost mit kleinen Zugaben. Gespielt wird dabei ohne Leben Feature und reichlich Rücksetzpunkte sorgen für ein sehr flüssiges Gameplay. Oben links habt Ihr dazu eine Lebensleiste mit mehreren Trefferpunkten. Dazu kommt die Anzeige für die eingesammelten Eicheln und eben für seltene und einzeln vorhande Objekte. Die Steuerung ist dabei simpel gemacht und für die Zielgruppe durchaus gelungen. Ihr besitzt mit Junior per A-Taste einen normalen und weich umgesetzten Sprung und könnt nach kurzer Zeit per B-Taste ein Jo-Jo als Angriffsobjekt einsetzen. In mehreren Varianten sind Attacken nach vorn möglich um normal herumlaufende Gegner zu erwischen, oder als aufladbare Variante um Hindernisse zu zerstören.
Die Level selber sind dabei teilweise alles andere als linear und bieten ausreichend viele Verzweigungen, in denen man nach Secrets suchen kann. Dabei bieten diese Level gewohnte Plattform Hüpferei wie sie die meisten Jumper Spiele bieten. Keine unfairen Stellen sorgen dabei für frustfreies Spielen. Junior kann zudem Klettern und per Power Sprung auch höhere Bereiche erklimmen, was das Level Design dadurch schon etwas vielschichtiger macht. Das Ziel in den Leveln ist es meist einen bestimmten Punkt oder Charakter zu erreichen. So macht der Spieler auch Bekanntschaft mit den beiden anderen Helden des Spiels. Commander Ace und Luigi Fortello kümmern sich dann meist um die Alienlevel in deren Umgebungen. Hintergrund ist wie so oft das diese bestimmte Aktionen können, die einzigartig und dem Level jeweils angepaßt sind. So kann Ace mit seiner Kraft Objekte zerstören an denen Junior scheitert oder mit seinen speziellen Schuhen an dafür vorgesehenen Wänden und Decken entlang laufen. Dabei findet man die anderen Charaktere wahlweise als temporäre Variante vor und Junior kann sich innerhalb seiner Level mal kurz in Ace verwandeln, oder Ihr spielt Level komplett mit den 3 Helden. Ace ist meist auch der welcher sich den ebenfalls enthaltenen Boss Gegnern stellt. Für Abwechslung im Jumper Gameplay sorgen nun 2 Dinge. Zum einen dürft Ihr in der Schule Völkerball spielen, das die Sicht wie z.b. in einem Dodgeball für den GBA aus einer schrägen Sicht von der Seite zeigt. Dabei ist es hier das Ziel einen Gegner mittels Wurf Energie aus seiner Lebensleiste zu ziehen. Zweiter wichtiger Punkt sind die Rennspiele. In diesen Leveln geht es auf Strecken a 4 Runden darum möglichst zu gewinnen. Hier zeigt man euch das Geschehen ebenfalls aus einer Iso Sicht aus der Ferne. Zwar vom Speed her nicht sonderlich hoch ist die gelungene Driftsteuerung dennoch etwas das Spaß macht und unterhält.
Wie schon angesprochen sind nun all diese Punkte miteinander verknüpft und die Abhängigkeiten gelten auch für die Einzelvarianten über das Hauptmenu. Hier spielt nun der Shop eine große Rolle. In diesem könnt Ihr nämlich für alle Inhalte Upgrades kaufen. So sind die Lebensleisten für die Jumper Abschnitte erweiterbar oder man kann die Teamstärke für das Völkerball Spielchen erweitern. Größter Punkt ist aber das Rennspiel. Hier kann man die Leistung des Wagens in 6 Stufen für den Motor, das Gestell und die Reifen aufleveln und den Wagen damit schneller machen und leichter beherrschbar. Um das nun zu bezahlen muß man mehr als genug Eicheln gesammelt haben, was z.b. den Wiederspielwert erhöht. Denn um z.b. versteckte Autos kaufen zu können muß man bis zu 1500 Eicheln gesammelt haben. Da die Jumper Level im Hauptspiel aber durchschnittlich nur 100 davon bieten muß man mehrmals loslegen. Oder aber man geht per Hauptmenu z.b. den Rennspielspiel Modus allein an. Anders als im Story Modus stehen euch hier mehr Strecken zur Verfügung, die man ebenfalls gegen 3 Gegner auch als gespiegelte Varianten fahren kann und pro Sieg 250 Eicheln bekommt. Diese gehen ebenfalls auf euer Konto und können nun auch andersherum im Hauptspiel ausgegeben werden. Feine Sache und paßt hier durchaus gut hinein. Neben diesen gelungenen Features gibt es aber auch Kritik. Wie leider sehr oft in diesem Bereich ist die Spielzeit nicht unbedingt als episch anzusehen. Die 12 Level kann man für ein erstes Durchspielen durchaus in 4 Stunden hinter sich bringen. Entschärft hier teilweise durch die angesprochenen Abhängigkeiten und dadurch für die Zielgruppe in Ordnung. Ältere Spieler verpassen hier aber nichts und bekommen so zu wenig für das Geld.
Grafik & Sound....
Die Präsentation des Spiels hält sich in den Jumper Abschnitten auf durchschnittlichem GBA Niveau. Bunte und thematisch immer verschiedene Umgebungen sind aber hier nichts besonderes. Animationen und hier und da Umgebungseffekte lockern das ganze zumindest etwas auf. Gelungen ist das Völkerballspiel, das angenehm detalliert rüberkommt und auch in Sachen Technik keinen Anlaß zur Kritik gibt. Die Rennspielvariante punktet eher durch die knuddligen Fahrzeuge. An sich relativ langsam gefällt hier die Steuerung und das eigentliche Renngeschehen wenn man alle Strecken nacheinander fährt. Der Sound ist hier weder was besonderes, noch etwas über das man meckern kann. Melodisch und fröhlich angehaucht begleitet er den Spieler ohne aber groß zu variieren. Effekte hat man dagegen wenige und wenn etwas schwach umgesetzt. Der oft vorhandene Allerweltssound auf dem GBA in meinen Augen.
Fazit....
Disney's Himmel und Huhn ist ein typischer GBA Jumper mit Zugaben für die jüngere Zielgruppe. Eine leichtgängige Steuerung und ordentliche Präsentation sorgen für ein ansprechendes Spielvergnügen für Fans von Hühnchen Junior. Gelungen ist dabei zum einen die Mischung aus verschiedenen Gameplay Elementen samt mehrere Charaktere und natürlich das Upgrade Feature, das Modusübergreifend wirkt. Ein immer wieder leidiges Thema ist die reine Spielzeit, die durchaus höher sein könnte. Schon allein deshalb ist das Spiel für ältere Gamer nicht geeignet. Jüngere Spieler bekommen zumindest ein unterhaltsames und gut spielbares Game für ihren GBA.
