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Beyblade Grevolution GBA
Matthias Engert (13.12.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: FullFat
GENRE: RPG
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Wer sich Wochentags auf RTL II zur Nachmittagszeit einklinkt bekommt mittlerweile stundenlang Anime und alle möglichen Serien aus Japan vorgesetzt. Seit langer Zeit mit dabei ist auch die Beyblade Serie, die wenn ich mich nicht irre in der 3. Staffel aktuell zu sehen ist. Kleine Racker die mit ihren Kreiselähnlichen Gebilden ihre Kämpfe untereinander austragen. Auch spielerisch nichts unbekanntes, was je eine GCN und GBA Version bisher gezeigt haben. Nun schickt man die Beyblades erneut in den Ring, wenn auch diesmal nur auf dem GBA. Auch hier ist die dritte Staffel der Serie die Vorlage was verschiedene spielerische Inhalte und Locations angeht. Allerdings und das läßt nach dem passablen ersten Teil auf neue Gameplay Varianten hoffen, hat man es hier mit einem anders umgesetzten Beyblade Spiel zu tun, das vor allem Langzeitspieler überzeugen soll. Als RPG umgesetzt soll der Tiefgang und die Spielbarkeit verbessert werden. Ob das ganze bei einem Beyblade Spiel Sinn macht und wie man das ganze hinbekommen hat zeigen euch die folgenden Zeilen.

Menus und die Story....

Im Spiel dreht sich in Sachen Story alles um den Charakter mit dem vielsagenden Namen Tyson. Ihn steuert Ihr im Verlauf des Spiels und versucht nun als anfänglich blutiger Anfänger zum Beyblade Champion aufzusteigen. Was hier natürlich wieder bedeutet das Ihr anfangs keine besonders gute Ausrüstung habt und euch alles verdienen und erspielen müßt. Startet man das Spiel erwartet den Spieler auf dem Hauptmenu der Spielstart, die Laden Option und die Einstellungen. Positiv das man dem Spiel einen Batteriespeicher spendiert hat, was aber bei diesem Spielprinzip auch irgendwo logisch ist. Ebenso gelungen die Tatsache das Ihr ein komplett deutsches Spiel vorfindet. Die Optionen dienen den Soundeinstellungen und man beginnt sein Spiel an sich relativ fix und ohne viel Schnickschnack im heimischen Zimmer unseres kleinen Helden.

Technik und Gameplay....

Dabei teilt sich das Spiel von nun an was den RPG Part angeht in 2 Teile. Zum einen hat der Charakter Tyson eigene Stats die man entwickelt und dazu ist auch der Beyblade Teil komplett in ein RPG System eingebettet. Beide Teile entwickelt man vornehmlich durch Kämpfe, als auch durch das Sammeln, Kaufen, Erspielen und Bauen neuer Beyblades. Dabei spielt sich ein Großteil des Games nach einem festen Strickmuster. Ihr lauft durch eine Adventuremäßig gemachte Umgebung, trefft auf Rivalen die es zu besiegen gilt und erspielt wenn Ihr erfolgreich seid Erfahrungspunkte für den Charakter. Ihr könnt das Beyblade des Rivalen erspielen und euch auch sonst in verschiedenen Örtlichkeiten nach neuen Beyblades oder Teilen dafür umsehen. Die Sichtweise auf das Geschehen ist zunächst vegleichbar mit den Pokemon Spielen und man steuert den kleinen Tyson durch abgesteckte Locations. Ihr könnt Häuser betreten und mit Charakteren reden. Wahlweise kämpfen oder auch in Shops einreiten oder diverse Personen finden, die eher mit Tipps dienen als euch nun kämpferisch herausfordern. So spielt sich der Anfang auch eher wie ein Tutorial und man bekommt als Spieler erstmal gehörig eins auf die Nase. Lernen unter Wettkampfbedingungen könnte man das ganze hier auch nennen.

Grundlage allen Spielens ist das Objekt der Begierde, das eigene Beyblade. Ein Art Kreisel der durch verschiedene Teile eine Drehgeschwindigkeit besitzt, über Angriff und Verteidigungsaktionen verfügt und eine gewisse Panzerung bietet. Diese Beyblades werden aufgezogen und in einen Ring gelassen wo man als Spieler dann die Kontrolle übernimmt und versucht entweder das gegnerische Beyblade zu zerstören, über den Rand zu kicken oder aber die Drehgeschwindigkeit auf Null zu bringen. Anfänglich besitzt Ihr als Spieler gerade mal 1 Beyblade mit eher mäßigen Eigenschaften. Über einen Art Rucksack bekommt man hier in einem Menu Zugriff auf die Ausrüstung. Man kann sein Beyblade begutachten und eben neue Teile einbauen oder gar ein neues Beyblade aufbauen. Dabei bekommt man die Stats des Beyblade zu sehen und kann zudem eine sogenannte Werkstatt aufsuchen um neue Teile einzubauen oder aber nach einem Kampf das beschädigte Beyblade repairieren lassen. Bis man jedoch hier viel Zeit verbringt muß man einiges an Kämpfen austragen und verschiedene Locations besuchen. Dabei ist dieser Part so angelegt das die gesamte Welt des Spiels in viele kleine Locations eingeteilt ist. Ähnlich wie bei einem Golden Sun sind die Locations über Wege verbunden. Erreicht man eine Location so wechselt das Bild auf die Detailsicht und man bewegt sich durch Straßen, Plätze und andere Orte.

Allerdings nicht ewig groß und verzwickt sind viele Wege auch vorgegeben, so das ein freies Bewegen wie in einem Adventure kaum vorhanden ist. Das macht vor allem den Entdeckerdrang zu einer Nebenrolle. Zwar findet man hier und da auch mal Teile als aufsammelbares Item. Wirklich versteckt oder gar in Rätsel oder sonstiges verpackt ist das ganze nicht. Der Hauptteil ist dann doch schon das Kämpfen und Verbessern der eigenen Ausrüstung. Trefft Ihr in den Locations auf einen Rivalen erfahrt Ihr zunächst dessen Stats. Wie bei euch sind auch die Rivalen mit Erfahrung und einem Level ausgestattet. Je höher die Diskrepanz zu eurem Charakter im negativen Sinne um so schwerer wird das ganze natürlich. Anfangs sind dies aber vergleichbare Rivalen und der eigentliche Kampf steht an. Das ganze beginnt mit der Aufzugsequenz mit der Ihr durch zweimaliges drücken der A-Taste im richtigen Moment die Anfangsdrehgeschwindigkeit einstellt, die fast schon die halbe Miete ist. Danach werden beide in den Kampfring geworfen und Ihr steuert nun das Beyblade selber und die Sicht wechselt über den Ring, so das man alles genau verfolgen kann. Durch die Drehgeschwindigkeit kreiseln die Beyblades umher und Ihr steuert mit dem Kreuz die Richtung. Ihr könnt nun versuchen mit A einen Angriff zu starten und so den Gegner regelrecht ankicken. Dazu per B-Taste einen Angriff abwehren und mit der R-Taste springen. Mehr ist es eigentlich nicht was man in Sachen Steuerung wissen muß. Die Feinheiten sind ganz andere.

Das beginnt schon bei der Drehgeschwindigkeit. Habt Ihr z.b. nur 300 RPM und der Gegner 1000 hat man eigentlich fast schon verloren. Jeder Angriff, egal ob von euch oder dem Gegner verlangsamt den Gegner zum einen und beschädigt das Beyblade wenn der Angriff heftig ist. Je höher man dreht um so intensiver sind logischerweise auch die Angriffe und die Wirkung. Selbst mit einem hochgezüchteten Blade steht man schlecht da wenn es hier hakt. Auch ist die Warscheinlichkeit mit einer hohen Drehgeschwindigkeit den Gegner mit einem heftigen Kick aus dem Ring zu befördern höher. Was macht man also wenn es partout nicht klappen will mit Siegen? Man versucht sein Blade zu verbessern. Hier greift dann vieles ineinander. Zum einen könnt Ihr 83 Blades auf normalen Wege erspielen und dazu für alle Bereiche hunderte von Teilen finden im Spiel. Über das Menu und den Werkstatt Bereich könnt Ihr jederzeit umbauen wenn euch etwas nicht gefällt. Angefangen bei der Reißleine und dem Starter, die z.b. die Drehgeschwindigkeit beeinflussen bis hin zur Panzerung ist dies möglich. Schlecht ist hier das zum einen die vielen Teile nicht groß beschrieben sind und man als nicht so Eingeweihter oft nicht weiß ob das Teil gut ist. Wesentlich schlimmer ist die Tatsache das man Teile erst einbauen muß ehe man sieht ob und wie es sich auswirkt. Anfangs mit einer Handvoll Teilen nicht das Problem wird das ganze mit der Zeit zur nervigen Scollerei. Try & Error um dann erst zu sehen ob sich das ganze auswirkt. Links ist dazu eine Balkenanzeige für die verschiedenen Stats des Blades wo man dies dann erst sieht. Das hätte man klar anders lösen müssen. Beyblade Cracks werden sagen das ist doch nicht schlimm, Spieler die eher neu in dem Genre sind sitzen hier oft länger als ihnen lieb ist.

Eigentlich fast schon zu schade, da angesichts der unzähligen Blades und Teile das Sammeln und ausprobieren eigentlich eine große Stärke sein könnte. Dazu kommen aber noch andere Kleinigkeiten gerade am Anfang die mir nicht gefallen haben. Zum einen verliert Ihr das aktuelle Blade sobald Ihr mindestens 2 habt und den Kampf verliert. Und das tut man anfangs öfters als einem lieb ist. So kann der erste Besuch im Beyblade Shop frustrierend sein. Man kauft für teures Geld ein neues Blade, rüstet es so gut wie möglich aus und verliert den ersten Kampf und weg ist es. Natürlich kann man es zurück gewinnen, aber das dauert. Ein Blade habt Ihr immer. Nur das beste ist das in der Regel nicht. Der Einstieg ehe man Erfolge feiert ist sehr zäh und zieht sich ein wenig. Erfahrungspunkte und Level Ups braucht man aber. Glücklicherweise bekommt man auch als Verlierer EP und Geld, wenn auch wesentlich weniger als der Gewinner. Denn nur wenn man bestimmte Level erreicht kann man z.b. Bit Chips oder Motoren einbauen, die das Blade um einiges besser machen. Nur eben erst bei bestimmten Bedingungen möglich. Gerade diese Dinge führen für einen Newbie in dem Genre zu mehr Frust als Spielfreude. Erst wenn man wirklich auch mal Erfolg hat zeigt das Spielprinzip schon das es Spaß machen kann, ohne das es nun zur Sucht wird. Dazu ist dann doch alles zu sehr auf einn Punkt, die Blades ausgelegt und somit sehr Zielgruppenorientiert. Auch Final Fantasy ist ein RPG, entwickelt aber einen ganz anderen Kick im Spiel. Für jederman ist auch als RPG Beyblade Grevolution nicht geeignet.

So ist das ganze anfangs mehr ein Suchen nach geeigneten Gegnern und dem Versuch sich zu verbessern. Vor allem das Timing beim Starter ist schon ein Lernprozeß für sich. Das man einen Gegner dabei nicht 100 mal hintereinander herausfordern kann ist aber auch kein Mittel um ihn zu schlagen. Denn die Burschen bleiben in ihrer Entwicklung auch nicht stehen. So geht das Spiel schon auf einem schmalen Grad zwischen Frust und Anspruch so das der Spieler intensiv danach strebt besser zu werden. Glücklicherweise kann man über das Pausenmenu jederzeit Speichern und zur Not alte Spielstände auch neu Laden wenn es partout nicht klappen will. Wichtig ist in diesem Spiel der Beginn und die ersten Kämpfe. Wer hier nur verliert hat ein Frustspiel vor sich. In diesem Zusammenhang schade das man auf einen Link verzichtet hat. Egal ob vielleicht zur GCN Version oder einem zweiten Beyblade GBA Spiel um Teile oder Blades zu tauschen. Das hätte es mit Freunden vielleicht auch einfacher gemacht. Etwas das hier in meinen Augen fehlt.

Grafik & Sound....

Grafisch ist das Spiel auf einem durchschnittlichen Niveau. Vor allem der Adventure Teil erinnert fast mehr an ein Pokemon GBC Spiel als an die Generation danach, auch wenn die Farbpower schon der aktuellen Generation entspricht. Einfache Umgebungen ohne viel Effekt oder Detailverliebtheit. Wenn dann ist es das Wetter das für Abwechslung sorgt, auch wenn der Regen an sich nur kosmetisch Einfluß nimmt. Über Animationen müssen wir hier nicht reden, da die Charaktere sehr klein gehalten sind. Menus sind einfach gehalten und damit eher zweckmäßig. Die reine Action mit den Blades im Ring ist schnell und ohne technische Fehler. Die Steuerung hier ist direkt und birgt keine Probleme in sich. Gut gemacht ist die Beast Entfesslung wenn man mal einen Bit Ring zur Verfügung hat und auch nutzen kann. Auch normale Angriffe im Ringe sind hier hier passabel gemacht, so das man schon grafisch auch nchvollziehen kann was im Ring abgeht. Der Sound bietet von fetzigen Gitarrenklängen bis zu ruhigen Stücken im Adventure Part viele Facetten. Auf jeden Fall nicht die typisch japanisch angehauchten Stücke die immer wieder Geschmackssache sind. In diesem Fall aber unterhaltsame Klänge die immer wieder verschieden sind und zum Spielgeschehen passen.

Fazit....

Beyblade ist mal wieder ein typisches Beispiel das die Anime Spiele zumeist klar eine Zielgruppe ansprechen. Im Gegensazu z.b. zu einem Duel Masters mit dem auch "normale" Spieler Spaß haben können ist hier zum einen Grundwissen erforderlich und die Umsetzung klar für Fans der Serie gemacht. Zwar als RPG umgesetzt sind die einzelnen Bestandteile sehr auf die Blades abgestimmt und überzeugen den normalen RPG'ler nur bedingt. Auch weil Schwächen wie das Try & Error Prinzip beim Umbauen diesen Teil eher verschlechtern als verbessern. Am wichtigsten in diesem Spiel ist aber der Anfang und die ersten Stunden. Wer nur verliert hat mit dem Spiel keinen Spaß. Erst wenn sich auch Erfolge einstellen tritt auch der Sammel und Entwickeleffekt ein. Und Erfolge hat man als eingefleischter Beyblade Crack hier wesentlich eher. RPG Fans müssen sich aber nicht grämen, ob der gebotenen Alternativen auf dem GBA. Für Beyblade Fans in Ordnung verpassen alle anderen Spieler hier nichts.

 

+ Spricht Zielgruppe an
+ Viele Blade Teile
+ 2-geteilter RPG Part
+ Komplett deutsch
+ Speichern jederzeit
- Frustpotential für Anfänger
- Schwächen im Werkstatt Modus
- Schneller Blade Verlust möglich
- Steril wirkende Locations
- Kein Link oder Multiplayer

GRAFIK: 61%

SOUND/EFFEKTE: 67%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 62%

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