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3DS Fire Emblem Fates
 
 
Fire Emblem Fates - 3DS
Matthias Engert (17.10.2016)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Nintendo/Intelligent
GENRE: Rollenspiel
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Ja
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10++
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK12
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.40 Euro
SD-Card NUTZUNG: Ja
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Ja/Ja

   
Einleitung....

In der Videospielszene gibt es ja auf allen Plattformen das Phänomen, dass man bestimmte Spiele oder Serien eigentlich blind kaufen kann. Zumindest die Kategorie Spiele, für die man nicht unbedingt einen Test braucht. Das RPG-Flaggschiff Fire Emblem gehört für mich klar dazu. Ich kann mich an keinen Teil in meiner langjährigen Spieler-Historie erinnern, der wirklich mäßig bis schlecht war. Das können nicht viele Serien von sich behaupten, und schon gar nicht wenn es sie solange gibt wie die Fire Emblem Thematik. Da Nintendo dazu auch die jährlichen Update Strategien anderer Publisher nicht ganz so exzessiv verfolgt, ist das Erscheinen eines neuen Teils immer wieder etwas Besonderes. Geht zumindest mir so. Beim aktuellen Ableger Fates sollte das Thema Erwartung und Vorfreude noch durch andere Dinge erhöht werden. Vor allem die Tatsache, dass es gleich 3 Spiele zu Fates gibt, ist dabei hervorzuheben. Für Jäger und Sammler wie mich, war auch das Erscheinen einer Limited Edition nicht unbedingt das Schlechteste. ;-) Natürlich kann man einer Firma immer Geldschneiderei vorwerfen, wenn man einen Ableger in mehrere Spiele splittet. Etwas das Nintendo ja seit jeher besonders gut versteht umzusetzen. Hier sehe ich das anders und jeder Teil hat seine Daseinsberechtigung. Gezwungen wird eh niemand. Nicht umsonst bildet auch die Limited Edition die Grundlage dieses Testberichts. Denn nur dort kann man alle 3 Ausgaben von Fates auf die "Schnelle" erleben. Was das Dreiergespann nun so bietet, soll euch der folgende Test verraten.

Menus und die Story....

Die geistigen Köpfe hinter den Spielen sind seit jeher neben Nintendo die Mädels und Jungs von Intelligent System. Alles andere als unbekannt, haben sie uns allen schon Stunden unseres Spielerlebens versüßt. In Fates steigert man diesen Umstand durch die angesprochene Splittung auf gleich 3 eigenständige Spiele, die aber alle mit der gleichen Hauptgeschichte agieren, nur eben hier von verschiedenen Blickwinkeln, um es mal etwas umständlich auszudrücken. Dabei ist das Ganze zunächst auf 2 Hauptspiele aufgeteilt. Man kann im Handel als Retail einmal Fire Emblem Fates Herrschaft und das Gegenstück Vermächtnis erwerben. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann über die Limited oder einen Download den dritten Teil Offenbarung spielen. Und glaubt mir, jeder Teil spielt sich trotz gleichem Spielsystem anders. Genau macht auch den großen Reiz des Dreiergespanns aus. Zunächst kümmern wir uns aber um die Rahmenbedingungen zum Spiel. Wie nicht anders zu erwarten kommen auch in Fates alle Inhalte komplett lokalisiert daher. Zumindest was die Texte angeht. Abgerundet wird das Ganze durch englische Sprachausgabe. Auch sonst glänzt das Spiel mit vielen gelungenen Features. Abgesehen vom Gyro-Sensor und dem Mikro wird alles unterstützt, was der 3DS zu bieten hat. Gegenüber dem Vorgänger wurde vor allem beim Mehrspieler aufgestockt und neben viel DLC kann man nun endlich auch Online gegen andere Spieler antreten. Dazu wieder ein wunderbarer 3D-Effekt und Kontaktmöglichkeiten nach außen via Street- und Spotpass. Erneut absolut genial ist mal wieder die Einbindung des amiibo Features, auf das ich später noch genauer eingehe. Dazu kommt auch bei Fates wieder das Thema Story zu seinem Recht.

Hier muss man schon darauf verweisen, dass über alle 3 Spiele gesehen, die gleiche Hintergrundgeschichte greift. Nämlich grundlegend der aufkommende Krieg zwischen den beiden Königreichen Nohr und Hoshido. Das große Problem für euch als Helden des Spiels, ist die Zugehörigkeit zu beiden Königreichen. Denn geboren seid ihr als Hoshide, wurdet aber als Kind entführt und von den Nohren aufgezogen. Es kommt der Tag an dem ihr euch entscheiden müsst, welchem Königreich ihr euch anschließt. Von daher sind die beiden Hauptstränge der Retail-Versionen sehr klar. In einem agiert ihr auf der Seite der Hoshiden, während ihr im anderen Teil als Nohre kämpfen werdet. Und als wäre das nicht genug, gibt es eben jenen besagten dritten Teil, in dem ihr euch keinem Reich anschließt und die Geschicke als neutraler Feldherr angeht, um die Probleme auf die eigene Art & Weise zu lösen. Auch wenn das Spielsystem natürlich in allen Spielen gleich ist, erlebt ihr so einfach gesagt viele Schlachten, Charaktere und spielerische Möglichkeiten, die es jeweils nur in einem Teil gibt. Aber ich will hier den Spielen nicht vorgreifen. Das tolle an den Storys ist die Tatsache, dass man vor allem die ganzen Zusammenhänge und die Personen erst richtig einordnen kann, wenn man alle 3 Teile mal gespielt hat. Dass es nicht langweilig wird, kann ich klar unterschreiben. Und einige spezielle Überraschungen haben die Entwickler natürlich auch in die Geschichten eingebaut. Von daher vielleicht nicht ganz so episch wie in anderen RPGs, aber allemal hervorragend und spannend umgesetzt.

Wie es sich für ein Fire Emblem Spiel gehört, erwartet euch gleich zu Beginn ein recht opulenter Vorspann. Qualitativ hochwertig und sehr stimmungsvoll in Szene gesetzt, ist er wieder eine Mischung aus martialischer Action und dem Funken Hoffnung am Ende. Dann seid ihr an der Reihe und das eigentliche Hauptmenü erwartet euch. Hier gibt es Unterschiede zu den Einzelspielen und der Limited. Wichtig zu wissen, dass auch die Limited nur eine Cartridge enthält, auf der alle 3 Spiele vereint sind. Das hat den Vorteil, dass ein Menüpunkt lautet "Pfad wählen". Hier könnt ihr beim Erreichen von Kapitel 6, oder beim Durchspielen eines Teils immer wählen, welchen der 3 Teile ihr spielen wollt. Ansonsten könnt ihr ein Spiel neu starten, oder ein gespeichertes fortsetzen. Auch hier gibt es gute Nachrichten. Spielübergreifend stehen euch neben 2 temporären Spielständen innerhalb einer Schlacht, satte 9 feste Spielstände zur Verfügung. Gerade hier und für das Ausprobieren bestimmter Dinge eine ganz feine Sache. Dazu kommt nun ein großer Bereich Extras. Zunächst findet man hier den Punkt DLC, bei dem Ihr euch kostenfrei und kostenpflichtige Pakete downloaden könnt, die das Spielvergnügen erweitern können. Aber auch dazu später unten noch etwas mehr. Dazu könnt ihr hier den Mehrspieler Lokal und Online starten, sowie Online Boni und Geschenke abgreifen. Wem der Sinn nach einer leeren Cartridge steht, kann auch alles komplett löschen. Soweit die Einstimmung in das Ganze, so dass wir uns nun dem eigentlichen Spiel widmen können. Ja das gibt es ja auch noch. ;-)

Technik und Game Play....

Dass man das Rad nicht neu erfinden kann, weiß natürlich auch Intelligent System und man hat in vielen Bereichen altbekannte Dinge belassen und um neue Sachen erweitert. Geblieben ist dabei unter anderem der Start in Fire Emblem Fates. Auch wenn man hier keinen kompletten Pseudohelden erschafft, so ist der eigene Avatar stark personalisierbar. Denn ihr dürft erneut via Editor einen eigenen weiblichen oder männlichen Charakter erstellen. Neben personalisierten Daten und dem Aussehen, dient der Editor auch für die Ausrichtung in Sachen Klasse des Helden, von denen es im Verlauf viele geben wird. Also als Beispiel ob ihr es mehr mit Waffen zu tun habt, oder eher der Magie zugeneigt seid. In Fates gut verpackt über Abfragen zum eigenen Charakter. Aber auch hier wird es später entscheidende Neuerungen geben, so dass man mit vielen Klassenwechseln richtige Allrounder bekommen kann. Aber dazu später natürlich noch ein paar tiefgehende Anmerkungen. Vom Vorgänger schon bekannt, steht vor dem eigentlichen Beginn eine Abfrage, die sich unter anderem an Neulinge der Serie wendet. Denn spielen kann man Fire Emblem Fates in verschiedenen Varianten, einer klassischen Ausrichtung und dem Anfänger Gegenstück. Hintergrund ist hier der Fakt, dass in der klassischen Variante einmal gefallen Einheiten auch wirklich nicht mehr zur Verfügung stehen. Spielt man mit der Phoenix Variante, so werden gefallene Einheiten in einer Schlacht wiederbelebt und stehen euch erneut zur Verfügung. Klar dass man dadurch schon den Schwierigkeitsgrad definiert. Allerdings gibt es diese Wahl auch direkt und man kann zu Beginn aus 3 verschiedenen wählen, den man dann auch nicht mehr ändern kann. Zumindest nicht nach oben. Und wer gleich auf Extrem spielt, erlebt reichlich Frustmomente. Glaubt mir, lasst es zu Beginn. ;-)

Dabei ist das Spiel in Sachen Limited Edition nun so angelegt, dass man als Spieler ein kleines Tutorial über 5 Kapitel erlebt, in denen es eher seicht zur Sache geht. Danach im 6. Kapitel folgt in der Limited die Wahl eures Pfades. Wer die einzelnen Retail-Versionen spielt, bekommt diese so natürlich nicht zu sehen. Hier kann man aus allen 3 Varianten sofort wählen. Jedoch gibt euch das Spiel Ratschläge wie ihr beginnen solltet. Wer sich also alle 3 antun möchte, sollte mit Vermächtnis beginnen, danach Herrschaft spielen und zu guter Letzt die Bonus Variante Offenbarung. Einfach gesagt definiert man so Normal, Schwer und beides zusammen. ;-) Speziell die Bonus Variante Offenbarung bietet euch Inhalte aus beiden vorhergehenden Teilen, so dass man diese schon kennen sollte, um die Varianten Offenbarung in vollen Zügen genießen zu können. Bis Kapitel 6 spielt sich die Limited wie jeder andere ältere Teil auch und man bringt euch die Grundlagen des Spielsystems und die ersten Charaktere näher. Wirklich interessant wird das Spiel erst ab Kapitel 6. Dann nämlich lernt ihr als Spieler auch die eigentliche Basis des Spiels kennen. Anders als früher dient als Zentrum ein eigenes großes Schloss, dass man im Verlauf mit Gebäuden, allen möglichen Shops und Bonusbauten erweitern kann. Wirklich fertig wird man in Fates eigentlich nie. Auch das macht später einen Reiz des Spiels aus. Über allem steht dabei das Spielsystem mit den Schlachten, die man hier in Kapitel eingeteilt hat. 27 Kapitel bietet jeweils eines der 3 Spiele über den Story Hauptstrang, die ergänzt werden durch einige Nebenmissionen, Belagerungsschlachten die sich um das eigene Schloss drehen und die neuartigen Herausforderungen. Alles Dinge auf die ich gleich noch näher eingehe.

Aber und das merkt man als Spieler sehr schnell, die Möglichkeiten abseits der Hauptstory sind um einiges höher als im Vorgänger Awakening. Einfach gesagt konnte man dort nur wenige alternative Schlachten nutzen, um seine Helden zu leveln. In Fates ändert sich das durch das Schloss-Feature grundlegend. Aber kümmern wir uns erst einmal um die Grundlagen und den normalen Story-Strang. Spielerisch geht das Ganze im Spiel nun so vonstatten, dass man vom Schloss aus eine bestimmte Person anspricht, die ihrerseits ein Menü offeriert. Über dieses Menü im Schloss Bereich kann man Speichern, Gebäude bauen und eben den Punkt "Nächster Kampf" wählen. Erst jetzt taucht die aus dem Vorgänger bekannte Weltkarte auf. Aber selbst jetzt geht es nicht sofort mit der Story weiter. Hier kommt der große Unterschied zum Vorgänger. Ihr könnt das aktuelle Story-Kapitel angehen, aber unter anderem auch das Drachentor besuchen, das euch alle eShop Inhalte offeriert. Auch die kann man nach dem Herunterladen sofort hier spielen und muss dafür nicht extra einen Modus öffnen. Dazu kann man hier sogenannte Herausforderungen spielen. Einfach gesagt kann man so unendlich viele Just for Fun Schlachten schlagen. Auf bereits gespielten Karten der Story kann man jederzeit nach neuen Herausforderungen suchen. Zumindest solange ihr Bares habt. ;-) Immer wieder werden so neue Schlachten generiert, die man mit jedem der eigenen Helden spielen kann und Erfahrung sammelt, die sich ja im Level des Charakters niederschlagen. Gerade für Spieler die erst einmal in Ruhe ihre Helden entwickeln wollen, um dann in den Schlachten den Big Boss raushängen zu lassen ideal umgesetzt. Ist man der Meinung, man ist stark genug und pustet die Gegner in den Herausforderungen nur so weg, kann man sich dem aktuellen Story Kapitel widmen.

In jeder Schlacht könnt ihr nun eine maximal mögliche Anzahl an eigenen Einheiten in den Kampf führen. Je nach eigenem Spielfortschritt sind 15-20 Einheiten möglich, was mit der Zeit dazu führt, dass man bedacht wählen muss wen man in die Schlacht mitnimmt. Auch diesen Fakt bietet Fates wieder. Denn irgendwann kann man mehr davon haben, als in einer Schlacht möglich sind. Logisch dass sich nur die Einheiten auch entwickeln, die man aktiv in einer Schlacht dabei hat. Einen EP-Teiler gibt's hier also nicht. ;-)) Weiterhin kann man nun vor einer Schlacht organisatorisch tätig werden. Neben der Auswahl der Einheiten, kann man deren Inventar verwalten oder die verschiedenen Fähigkeiten der Einheiten verwalten. Aber alles Dinge die erst im Verlauf wirklich wichtig werden. Zu Beginn schauen wir uns erst einmal das reine Kampfsystem auf den Schlachtfeldern an. Je nach Wichtigkeit erwarten euch wahlweise die angesprochene Textsequenzen, oder die sehr schönen Story-Sequenzen. Danach landet man in der aktuellen Schlacht und schaut in der Iso Sicht auf das Kampfareal. Das Spielfeld ist dabei in viele kleine Vierecke eingeteilt, die wenn man so will die Lauffelder definieren. Auch in Fire Emblem Fates spielt sich alles Rundenbasiert ab. Man markiert hier also eine eigene Einheit und bekommt danach die Möglichkeiten angezeigt. Farblich unterlegt wie weit man Laufen könnte, oder wenn man in entsprechender Nähe zu einer Einheit steht, den Angriffsbefehl. Des Weiteren kann man mit den entsprechenden Einheiten auch Heilen, Fernattacken starten, sowie Items nutzen und diese mit benachbarten Einheiten auch tauschen. Die Ziele in den Schlachten sind relativ einfach gehalten und decken fast ausschließlich das Besiegen des gegnerischen Anführers ab, oder man muss zwingend alle Einheiten auf dem Schlachtfeld besiegen. Man kann nun taktisch agieren und sich wahlweise auf das schnelle Vorrücken, oder aber auch Warten auf Gegner beschränken. Diese KI Eigenschaft bietet das Spiel, so dass euch die Gegner immer auf Gedeih und Verderb suchen und angreifen.

Schafft man das geforderte Ziel in einer Schlacht, werden 2 Helden der Schlacht gekürt und man landet nach weiteren Sequenzen wieder im Schlosshof. Dieser grobe Ablauf ist immer gleich und die Würze holt man sich natürlich über die eigentlichen Schlachten. Denn um die Ziele zu erfüllen, muss man seine Einheiten zwingend entwickeln und leveln. Hier kommt ein gewohntes Rollenspielprinzip zum Einsatz. Alle Einheiten bieten ein eigenes Charakter-Level, an dem sich verschiedene Eigenschaften des Charakters orientieren. Und da es wie schon erwähnt mehr als genug verschiedene Klassen im Spiel gibt, sind diese auch höchst unterschiedlich. Grob eingeteilt sind diese in Nahkämpfer mit entsprechenden Waffen wie Schwertern, Äxten oder Speeren, Fernwaffen Klassen, die wahlweise mit Stäben oder Bögen arbeiten und die Bestien Einheiten, die spezielle Kristalle benutzen um ihre Attacken auszulösen. Das Schöne am Spielsystem ist die Tatsache, dass man nun im Verlauf des Spiels diese Klassen mehr als man denkt vermischen kann. Einfach gesagt kann man aus einem zunächst laufenden Ritter mit Schwert im Verlauf auch einen fliegenden Dunkelmagier machen. Das geniale daran ist die Tatsache, dass einmal erlernte Fähigkeiten fast immer erhalten bleiben und man aber die Möglichkeiten jeder Einheit so stark erweitern kann. Ungewohnt ist dabei der Fakt, dass man bis auf wenige Ausnahmen jede Einheit nur bis zum Level 20 entwickeln kann und dann erst einmal Schluss ist. Will man weiter leveln, muss man die Klasse wechseln. Man behält dann alle Statuswerte, beginnt aber in der neuen Klasse wieder bei Level 1. Man kann aber auch tricksen.

Will man eine Einheit partout nicht ändern, kann man bei erreichtem Level 20 noch einmal auf die gleiche Klasse wechseln und beginnt ebenfalls wieder bei Level 1. Einhergehend mit der Entwicklung der Einheiten geht auch deren Waffentechnische Ausrüstung. Auch hier erlebt man eher ein ungewohntes System. Auch weil man gegenüber Awakening wieder einiges rausgenommen hat. Das Thema Verbrauch bei Waffen gibt es in dem Sinne nicht mehr. Nur die Stäbe haben eine maximal nutzbare Anzahl und man muss z.B. mit einem Heiler einfach einen entsprechenden Stab neu kaufen. Die reinen Waffen bleiben jetzt dauerhaft. Von daher ist das System mit 5 Slots für jeden Charakter jetzt anders nutzbar. Neben den Waffen gibt es nur Verbrauchsitems die man mitnehmen kann. Rüstungen und ähnliches gibt es nur über Boni, oder die amiibo Figuren. Ansonsten entwickeln sich Werte wie Angriff, Verteidigung oder Magie nur über ein Level Up. Neben Heilitems werden in diesen 5 Slots eroberte Items gelagert. Ist alles voll, kann man neue Items auch direkt in das unendlich große Lager packen und später über das Organisationsmenu in Ruhe zuweisen. Damit es aber nun auch nicht zu Leicht wird, hat man für die einzelnen Waffentypen ebenfalls Reglementierungen eingebaut. Diese reichen von den Stufen A bis E, was auch für alle Waffen gilt. Maximal möglich ist die Stufe S. Hat der Charakter z.B. die Waffenstufe C für Schwerter erreicht, kann er ein Schwert mit Stufe B nicht benutzen, auch wenn es für seine Klasse gemacht ist. Um hier höhere Stufen zu erreichen, muss man den jeweiligen Waffentyp einsetzen. Dann nämlich füllt sich ein kleiner Erfahrungsbalken für genau diesen Waffentyp, der euch später dann zu einem bestimmten Zeitpunkt eine neue Stufe ermöglicht. Nicht der einzige Punkt, an dem man den recht guten Tiefgang des Spiels zu sehen bekommt.

Das System geht ja noch viel weiter. Manche Klassen bieten von Haus aus die Möglichkeit mehrere Waffentypen zu nutzen. Es leben die Allrounder. Auch durch einen Klassenwechsel ist das wie immer möglich. So kann mit der Zeit ein Ritter mit Schwertaction, im Idealfall z.B. auch Stäbe benutzen, oder Bögen. Vorteil im Kampf ist unter anderem auch die Reichweite. Seid ihr mit dem Schwert zumeist darauf angewiesen, direkt neben dem Gegner zu stehen, erlaubt ein Bogen 2 Felder Abstand. Sogar 3 Felder gibt es in Fates! Nützt aber nix, wenn ihr die entsprechende Waffe und nutzbare Klasse nicht mithabt. Also wird man später durch Erfolge oder die Shops mehrere Waffentypen pro Charakter mitführen. Im Kampf ist das System nun auch so intelligent, dass auch die Waffe genommen wird, die verfügbar ist. Ist aber bei weitem auch noch nicht alles in Sachen Tiefgang. Vor allem in den Kämpfen selber gibt es reichlich davon. Simpelste Variante ist auf ebenem Boden sich neben eine gegnerische Einheit zu stellen. Dann erhält man über das Menu die Möglichkeit anzugreifen und zugleich die Info, wie sich der Kampf gestalten könnte. Sprich wie oft man angreifen kann, was dem Gegner an HP abgezogen wird und wie hoch die eigenen HP Verluste sein könnten. Hat man mehrere Waffen im Rucksack kann man auch wählen welche man benutzen will und sieht ebenfalls sofort welche lohnenswerter ist. Dazu kommt nun die Möglichkeit durch die Klasse der Waffe allein schon mehr Schaden abzuziehen. Sehr komplex kann ich euch sagen. Allerdings sind dies nur theoretische Werte. Denn die Einflüsse werden nicht weniger. ;-) So können auch in Fates wieder Einheiten Beziehungen und Bindungen zueinander aufbauen. Je tiefer diese sind und beide im Kampf nebeneinander stehen, umso höher die gegenseitige Beeinflussung. So kann eine Einheit die andere schützen, beide plötzlich angreifen, oder die eine der anderen Trefferboni oder eine erhöhte Abwehr spendieren. Eines sollte man hier also tunlichst vermeiden oder selten anwenden, nämlich eine eigene Einheit allein agieren oder stehen zu lassen.

Zumindest wenn Gegner in der Nähe sind. Des Weiteren beeinflusst der Untergrund und die Beschaffenheit einen Kampfausgang. Steht man höher als der Gegner, im Wald oder einem Turm und wie gut ist die eigene Waffe für eine bestimmte Klasse geeignet. Alles Dinge die man hier mit in seine Schlachtpläne einbeziehen muss. Aufgelockert wird das Kampfgeschehen nun durch richtige Kampfsequenzen, sobald man einen Angriffsbefehl auf der taktischen Karte gibt. Dann wechselt alles in komplett gestaltete 3D Kampfsequenzen. Per gedrückter A-Taste kann man diese auch beschleunigen oder über die Optionen im Pausenmenu auch deaktivieren. Sind aber etwas fürs Auge und schaut man sich gerne an. Was man nun im ersten Drittel des Spiels sehr oft erlebt, ist das Retten zunächst neutraler Charaktere auf den Schlachtfeldern. Rettet man diese, erhält man diese Einheit zu den eigenen dazu. Manche bekommt man nur über die amiibos, andere über den DLC. Knapp 40 Einheiten kann man im Verlauf um sich scharen, was bei knapp 20 möglichen eben die Qual der Wahl auf euch zukommen lässt, wen man mitnimmt und wem man sich in Sachen Entwicklung eben mehr widmet. Man hat seine Favoriten, die man eben immer wieder mal ergänzt. Man lernt das Spielsystem also sehr schnell kennen und schätzen und passt logischerweise seine Spielweise auch daran an. Zudem lernt man mit der Zeit die einzelnen Einheiten kennen und was sie können. Denn mit jedem einzelnen Schlag in den Schlachten füllt man einen EP Balken, der bei 100 jeweils ein Level Up mit sich bringt. Tötet man mit einem Angriff eine gegnerische Einheit, sind dies natürlich oft wesentlich mehr EP. Da bei einem Level Up die HP Leisten nicht automatisch aufgefrischt werden, muss man diese Leisten bei seinen Helden tunlichst im Auge behalten. Speziell wenn man in der klassischen Variante spielt, in der gefallen Einheiten wirklich auch aus dem Spiel genommen werden. Entschärfen kann man das mit einem Speichern vor jeder Schlacht. Dann kann man zumindest das Spiel komplett beenden und das Savegame erneut laden. Jeder wie er gern möchte.

Der Anspruch kommt mit der Zeit natürlich auch durch die Gegner und man schaut sich viele Klassen und entwickelte Einheiten beim Gegner genauer an. Je nach eigener Auswahl kann man eine Schlacht beherrschen, oder einfach auf verlorenem Posten stehen. Macht Laune und auch das hier stark erlebbare Feeling durch die "Kraft des Stärkeren" zieht den Spieler schon in seinen Bann. Gerade durch das Schloss-Feature bekommt der Spieler hier aber eben doch einen speziellen Kick. Denn dort kann man seine Einheiten relativ gefahrlos entwickeln und auch kennenlernen, Waffen ausprobieren und die Team Funktionen austesten. Und immer wieder rückt dann auch das Schloss wieder in den Mittelpunkt. Denn dort findet man viele der angesprochenen Neuerungen. Neben Materialien die nun eine Rolle spielen, findet man hier unter anderem Gebäude, die der Veredlung dienen. Beispiel Schmiede, in denen man die angelegten Waffen der Helden aufwerten kann. Voraussetzung man hat das benötigte Material. Oder die eigene private Behausung, in der man immer wieder Gespräche mit anderen Einheiten führen kann. Das geht dann wieder soweit, dass man mit weiblichen Einheiten zarte und intensive Bande knüpfen kann. Das Thema Heiraten spielt wie immer eine Rolle, auch wenn mir das hier wieder nicht gelungen ist. Unser Held hier konnte sich dann doch nicht entscheiden. ;-)) Aber das ist nur ein Punkt. Man kann viele Gebäude bauen, die der Verteidigung des Schlosses dienen. Auch dafür muss man über die Schlachten spezielle Punkte erspielen, die man dafür ausgibt. So z.B. für Kanonen, Heilzonen, oder spezielle Hilfstruppen. Dazu ist alles auch in mehreren Stufen entwickelbar, was die Aufgaben dann noch umfangreicher macht. Wer sich dann die 3 Belagerungsschlachten antut, wird schnell merken wie wichtig das ist. Dann nämlich kämpfen alle eure Truppen direkt im Schloss gegen anrennende Gegner ohne Ende. Speziell die dritte Belagerung hat es echt in sich in Sachen Gegnerstärken. Aber man tut hier nichts umsonst und verdient speziell dabei massig EP und Boni.

Und da man eben nie gehetzt wird irgendwas zu tun, spielt man ohne ein Nachlassen der Motivation. Daher ist auch die Spielzeit schwer einzuschätzen. Selbst nur im Story-Strang vergehen zwischen 30 und 40 Stunden pro Teil. Auch hier gilt, wer sich alle 3 zu Gemüte führt, bekommt auch was für sein Geld. Wenn man wirklich etwas kritisieren will, dann vielleicht manche Menüdesigns. Speziell wenn man Rüsten will und eine neue Waffe kaufen will, sieht man nicht auf den ersten Blick, ob die Waffe was taugt oder nicht. Nicht jede Klasse-C Waffe ist z.B. besser als eine Klasse-E Waffe. Da spielt vieles mit rein. Das hätte man vielleicht etwas besser lösen können. Ansonsten gibt es hier nichts groß zu meckern. Man erfindet zwar das Rad nicht neu. Aber für Fire Emblem Verhältnisse hat man alte Features sinnvoll um viele gelungene Punkte ergänzt.

Grafik & Sound....

Grafisch gibt es noch die wenigsten Verbesserungen, wenn man das so trocken sagen kann. Aber man muss die Worte auch ein wenig in Relation setzen, denn schon der Vorgänger Awakening auf dem 3DS konnte mit einer opulenten Grafik glänzen. Allein der 3D-Effekt darf hier erneut zeigen was er kann. Das gilt für die Sequenzen, die reine Karten und Schlachtfeld Perspektive und natürlich für die toll gemachten Kampfanimationen. Diese glänzen neben dem 3D-Effekt auch durch eine effektreiche Gestaltung, die das Ganze äußerst edel aussehen lässt. Aber auch die Schlachtfeld Perspektive punktet wieder sehr. Sehr farbenfroh gestaltet und durchaus detailliert, kann man hier viele lobende Worte finden. Was man hier und da vielleicht noch einen Tick besser machen könnte, sind die Gestaltungen der Waffen, die sich zwar grafisch schon voneinander abheben, aber hier so den letzten Tick Detailverliebtheit vermissen lassen. Aber nichts was man dem Spiel nun negativ anrechnen kann. Auch technisch gibt es nichts zu meckern und alles was man erlebt, geht in diesem Bereich sauber über die Bühne. Die größten Veränderungen gibt es noch in Sachen Menü Design zu vermelden. Diese wirken etwas frischer, wenn auch nicht immer übersichtlicher als im Vorgänger. Wie oben im Gameplay Teil schon beschrieben, sind manche Dinge etwas unglücklich gelöst. Dennoch insgesamt wieder eine sehr passende grafische Gestaltung für das typische Fire Emblem Gameplay.

Auch in Sachen Akustik kann man das Lob wieder auf den Soundpart übertragen. Serientypisch kommen viele Orchestralen Klänge zum Einsatz und nicht umsonst werden selbst die Künstler im Abspann namentlich aufgeführt. Passen wie immer sehr gut zum Geschehen und unterstützten das gelungene Gameplay. Auch die Effekte sind gut abgestimmt auf das Geschehen und punkten natürlich vor allem in den 3D Kampfszenen. Die Synchro ist da dann eher noch der normalste Teil und bietet eine gute englische Betonung. Könnte hier und da häufiger sein und man überbrückt viele Sequenzen doch eher mit dem typischen "Ahh" und "Ohh" der Beteiligten. ;-) Hauptteil sind die Musiken, die man nicht umsonst über ein spezielles Gebäude komplett begutachten kann.

Mehrspieler/Online....

In Sachen Kontaktmöglichkeiten, der amiibo Einbindung und den DLC hat man in Fates vieles verbessert und erweitert. Vor allem für Spieler, die ihre Truppen auch mal gegen menschliche Gegner antreten lassen wollen, hat man mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Die alten Doppelteam Zeiten aus Awakening sind hier vorbei. Aktuell kann man gegen Freunde und Allerweltsgegner antreten und dafür seine besten Kämpfer ins Feld ziehen lassen. Ohne Zeitdruck und gleich auf einer Vielzahl von Karten, die man auch aus dem Hauptspiel her kennt. Dabei kann man sich gleich mehrere verschiedene Teams zusammenstellen und speichern. Immer 5 Kämpfer aus eurem Heer könnt ihr frei wählen und so ein schlagkräftiges Team formen. Positiv das man auch die amiibo Kämpfer mit dazu nehmen kann. Danach kann man verschiedene Kampfarten wählen und sucht wahlweise nach Freunden oder fremden Gegnern. Man findet sehr schnell einen Gegner und kann danach die Karte per Zufall, oder eine der zahlreichen festen Varianten wählen. Zusätzlich habt ihr eine Bannliste, auf der ihr unbequeme Gegner platzieren könnt. Denn die findet man in Sachen Schwierigkeit mehr als genug. Selbst wenn man denkt mit eigenen Lv40 Rackern ist man gut dabei, kämpft man oft genug gegen Lv60+ Gegner und hat eigentlich keine Chance. Lokal gelten die gleichen Bedingungen, wenn man hier ein paar Kämpfe austragen will. Beim Streetpass Team gelten die gleichen Bedingungen. Hier spielt nun das eigene Schloss eine große Bedeutung. Auch hier stellt man sein Team wie gewohnt zusammen, die im Falle eines SP Kontaktes gegen die anderen Kämpfer antreten. Hier zählen mehr die reinen Werte, als taktisches Geschick. Aber durchaus auch mal eine feine Sache.

Herzstück bleibt aber das Thema DLC. Hier hat man mächtig aufgerüstet, wenn teilweise nicht ganz billig. Aktuell gibt es mehr als 20 Pakete, die man wahlweise kostenlos, oder für gutes Geld bekommen kann. Jederzeit im Hauptspiel über das Drachentor erhältlich, reichen diese von massig Karten aller Schwierigkeitsgrade, über Geschenke und simple Boni, bis hin zu fehlenden Kämpfern, die man nur auf diesem Wege bekommt. Neue Klassen sind so erhältlich, auch wenn die Karten und damit Schlachten den Hauptanteil stellen. Von einigen für 2-3 Euro, bis hin zu 18 Euro Paketen reicht hier die Auswahl. Vor allem die Abwechslung, die Spielzeit und erspielbaren Erfahrungspunkte sind es teilweise aber wert. Vor allem wer alle 3 Spiele angehen will und sich dann noch die DLC Pakete zulegt, hat auf Monate zu tun, ohne dass es langweilig wird. Und die letzten Angebote werden es wohl auch nicht sein. Echt wieder ein Killer Feature ist die Einbindung der amiibo Figuren zur Serie. Wer also die Fire Emblem Racker Ike, Marth, Lucina & Co zur Verfügung hat, bekommt hier einen echten Mehrwert in Form als spielbare Kämpfer. Zunächst sollte man jeden 3x in sein Spiel holen. Jedes Mal bekommt man zunächst Ausrüstungen und Waffen. Beim letzten Besuch offeriert euch jeder Kämpfer über die Figur einen speziellen Kampf. Gewinnt ihr diesen, schließt sich die Figur eurem Heer an. Da sie seltene Waffen und Ausrüstungen bieten und teilweise überdurchschnittliche Werte mitbringen, ein echter Tie-Breaker für das eigene Heer. Bei mir waren sie immer dabei und heben die Kampfkraft des eigenen Heeres sehr stark. Von daher kein kosmetischer Gimmick, sondern ein wirklich lohnenswertes Feature, was die amiibo Einbindung angeht.

Fazit....

Auch mit dem aktuellen Fire Emblem Ableger hat Intelligent System wieder ein absolutes Highlight auf den 3DS gezaubert. Das liegt natürlich am grob belassenen Spielsystem, das aber an vielen Stellen erweitert und ergänzt wurde. Viel Tiefgang, viel Action und vor allem durch das Schloss-Feature viel zu tun abseits der Schlachten. All das gilt allein für die Einzelversionen schon, wird aber mit der Limited nochmals verbessert. Wer die Chance hat zumindest 2 Versionen zu spielen, sollte dies auf jeden Fall tun. Nicht nur in Sachen Spielzeit braucht man lange Zeit nichts weiter in seinem 3DS. Dazu die markanten Punkte wie das Klassen System im Spiel, dass man seine Einheiten komplett umkrempeln kann und aus einem anfangs laschen Charakter einen hochgezüchteten Allrounder erschafft. Und nichts macht mehr Spaß, als in der kommenden Schlacht zu sehen, wie gut die eigenen Veränderungen geworden sind. Aber auch andere Dinge wie das viel bessere Just for Fun Spiel, die Online Möglichkeiten und selbst die sehr gute amiibo Einbindung gehören klar auf die Haben Seite. Auch wenn der 3DS glücklicherweise mit vielen genialen RPGs ausgestattet ist, Fire Emblem ist der nächste Must Have für einen RPG-Crack.

 

+ Hohe Spielzeit/3 Spiele möglich
+ Einheiten Vielfalt/amiibo
+ Mögliche Klassenwechsel
+ Waffen/Ausrüstungen/Upgrades
+ Online Content/SpotPass
+ Grafik / Toller 3D-Effekt
+ Viele taktische Einflüsse
+ Speichern jederzeit
+ Schloss-Feature/Neuerungen
- Bietet auch Frustpotential
- Durchaus teurer DLC dabei
- Menüsystem ab und zu umständlich

GRAFIK: 85%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER/ONLINE: 81%

GESAMTWERTUNG:
91%

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